2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Holstein feiert: Die Mitspieler bejubeln den Torschützen Marc Heider (links), obenauf ist Rafael Czichos. Fotos: Stieh
Holstein feiert: Die Mitspieler bejubeln den Torschützen Marc Heider (links), obenauf ist Rafael Czichos. Fotos: Stieh

Kein guter Tag für Holsteins Ex-Kapitän

Kieler Drittligist gewinnt gegen Werder Bremens Reserve mit 3:0

Der Anführer aus erfolgreichen Tagen musste den alten Kollegen gratulieren. Bei seiner Rückkehr nach Kiel hatte Ex-Holstein-Kapitän Rafael Kazior nicht viel zu lachen. „Ich stehe mit vielen hier noch regelmäßig in Kontakt. Aber heute fahre ich einfach nur enttäuscht nach Hause", sagte er. Beim verdienten 3:0 (1:0)-Sieg war Holstein Kiel am Sonnabend gegen Werder Bremen II die eindeutig bessere Mannschaft, ohne dabei eine herausragende Leistung abliefern zu müssen. „Die Mannschaft hat den Schalter gut umgelegt und vom DFB-Pokal in den Alltag zurückgefunden“, freute sich Holsteins Trainer Karsten Neitzel.
Eine Schrecksekunde gab es zu Beginn: Nach Fehler von Hauke Wahl bot sich dem Ex-Kieler Melvyn Lorenzen eine Schusschance (2., drüber). „Das war so ein Hallo-Wach-Effekt. Danach war bei allen die Konzentration zu 100 Prozent da“, sagte Neitzel. Die Kieler Führung fiel dennoch unerwartet. Ein langer Ball von Marlon Krause landete bei Werders zur Nummer drei degradierten Profi-Keeper Raphael Wolf – doch der schoss 30 Meter vor dem Tor Holstein-Stürmer Marc Heider an, von dessen Körper der Ball ins Netz trudelte (9.). „Da hat es sich endlich mal ausgezahlt, dass ich da durchgelaufen bin“, freute sich der Torschütze.




Anschließend verdienten sich die Gastgeber die Führung vor 5055 Zuschauern auch. Schon vor dem 1:0 hatten Maik Kegel und Fabian Schnellhardt bei einer Doppelchance Wolf geprüft (6.). In der Folge hätte es nach einem Foul von Patrick Mainka an Steven Lewerenz Elfmeter geben müssen (15.). Mit einem Schuss von Schnellhardt hatte Wolf erneut Probleme (27.). Heider (28., rechts vorbei) und Rafael Czichos per Kopf (34., knapp vorbei) hätten ebenso das 2:0 erzielen müssen. Zudem gab es gute Schusschancen für Maik Kegel (23.) und Tim Siedschlag (41.). „Wir hätten schon zur Pause 2:0 oder 3:0 führen müssen“, wusste der quirlige Lewerenz. Niklas Jakusch im Kieler Tor musste nur einen Aycicek-Freistoß aus dem Winkel holen (45.).

Im zweiten Durchgang hielt Jakusch zwei Schüsse von Ousman Manneh (51., 53.). Am 2:0 war der Kieler Keeper auch beteiligt. Einen langen Abschlag verpasste Heider. Doch Lewerenz hatte sich ins Zentrum geschlichen, nahm den Ball direkt und traf (58.). „Ich habe schon vorher ab und zu mal spekuliert, dass so ein Ball durchkommt. Da hat es geklappt“, freute sich der Torschütze. Anschließend rutschte Heider knapp an einer Schnellhardt-Ecke vorbei (61.), der eingewechselte Manuel Schäffler köpfte übers Tor (63.). Doch dann schlich sich auch etwas Schlendrian ein. Einen misslungenen Jakusch-Ausflug bügelten Denis-Danso Weidlich und Marlon Krause nur mit Mühe aus (71.). Manneh tauchte noch einmal frei vor Jakusch auf, der aber mit dem Fuß gut parierte (80.). Und Lorenzen setzte einen Kopfball haarscharf vorbei (84.). Weil die Bremer das Spiel aber scheinbar nicht mehr spannend machen wollten, sorgte Schäffler für die Entscheidung. Siedschlag hatte ihn per Kopf in die Gasse geschickt (90./+1).


Manuel Schäffler feiert sein Tor gegen Werder II

„Wir haben zu keiner Zeit so ins Spiel und in die Zweikämpfe gefunden, wie es in dieser Liga nötig ist“, sagte Werders Trainer Alexander Nouri, der von 2007 bis 2010 das Kieler Trikot getragen hatte, und erkannte den verdienten Sieg an. Neitzel war trotz des Erfolgs „nicht zu 100 Prozent zufrieden“. Ein paar Kleinigkeiten merkte er an: „Das zweite Tor muss früher fallen, bei 2:0 kann ein Fehler auch immer mal bestraft werden und im Mittelfeldzentrum können wir noch besser werden.“ Der Weg jedoch stimmt schon wieder – zwei Spiele nach dem desaströsen 0:4 gegen Mainz zum Saisonstart sind die „Störche“ schon wieder Dritter.
Aufrufe: 015.8.2015, 19:40 Uhr
SHZ; Christian JessenAutor