2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Während des Spiels waren sie nicht immer einer Meinung: Die Trainer Eddi Keil vom TSV Gersthofen (links) und Thomas Holzapfel vom FC Lauingen.	F.: Oliver Reiser
Während des Spiels waren sie nicht immer einer Meinung: Die Trainer Eddi Keil vom TSV Gersthofen (links) und Thomas Holzapfel vom FC Lauingen. F.: Oliver Reiser

Kein Fernsehbeweis

Nicht nur in der Bundesliga gibt es Fehlentscheidungen, nur lassen sich die in der Bezirksliga kaum durch TV-Bilder belegen

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Der „Auffahrunfall“ von Douglas Costa gegen Markus Feulner, den Schiedsrichter Knut Kircher auf Intervention seines Assistenten mit einem Elfmeter ahndete, war der Aufreger des Bundesliga-Wochenendes schlechthin. Thomas Müller verwandelte vom Punkt zum 2:1-Sieg für den FC Bayern München gegen den FC Augsburg. Doch auch bei den Amateuren gibt es immer wieder mal Aufreger.

Fernsehbilder hätten auch auflösen können, ob Schiedsrichter Mühlenberg ein Handspiel eines Spielers des FC Lauingen übersehen hat. So wäre der TSV Gersthofen vielleicht per Elfmeter zum 1:1 gekommen. So mussten die zuletzt immer in himmelblau gekleideten Schwarz-Gelben nach einer dürftigen Vorstellung mit 1:2 die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Es kann nicht nur den vielen Ausfällen geschuldet werden, dass der Gästetorhüter zum ersten Mal in der 86. Minute bei einem Freistoß von Marco Baur sein ganzen Können aufbieten musste. Zu zaghaft waren die Angriffsbemühungen, zu wenig Druck kam aus dem Mittelfeld.

Trainer Eddi Keil hat die Leistung seiner Mannschaft nicht so schlecht gesehen, wie viele Zuschauer. „Wir haben gut kombiniert, nur der letzte Pass hat gefehlt. Wenn wir über die Flügel gekommen sind, hat in der Mitte die Durchschlagskraft gefehlt.“ Wurzel des Übels sei die Unerfahrenheit. Keil: „Lauingens Torjäger Hakan Polat hat ständige vier Mann beschäftigt, wir beschäftigen uns selber“, spielte er auf den Fehlpass von Marvin Dörr an, der schon nach wenigen Minuten zum 0:1 führte und Abteilungsleiter Klaus Assum an den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“ erinnerte: „Jedes mal bekommen wir so eine Kiste und müssen dann einem Rückstand hinterher laufen.“ Nach 90 Minuten konnte jedenfalls Gästetrainer Thomas Holzapfel bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte feiern.


Fassungslos war Zusmarshausen Torhüter Lukas Hohenberger. Gegen den FC Affing musste er viermal hinter sich greifen. F.: Marcus Merk

Dem TSV Gersthofen dürfte der Plärrerbesuch am Samstagabend eben so wenig Spaß bereitet haben, wie dem TSV Zusmarshausen. Nach dem 4:0-Erfolg bei SV Stadtwerke hatte man gedacht, dass nach dem ersten Saisonsieg der knoten geplatzt sei. Doch weit gefehlt: Die Retourkutsche kam schon im nächsten Kellerduell gegen den FC Affing. 0:4 wurden die Grün-Weißen auf eigenem Platz abgeschossen und waren damit sogar noch gut bedient, denn kaum ein Spieler erreichte Bezirksliga-Format.

Die Erleichterung war grenzenlos. Sogar die Wirtin des Vereinsheims stürmte aus der Küche und gratulierte zum Erfolg über den Tabellenführer. Kollektives Aufatmen beim TSV Neusäß nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Ehekirchen. Es war keine spielerische Glanzleistung und man hatte auch das nötige Glück auf seiner Seite, doch die Lohwaldkicker zeigten auf die Kritik der letzten Woche eine positive Reaktion und vor allem eine andere Einstellung. So sah es auch Sportlicher Leiter Günther Hausmann: „Bei aller Freude über den Sieg muss festgestellt werden, dass dies nur ein positiver Anfang gewesen sein kann und noch viel Arbeit geleistet werden muss.“

Die bisherige Überraschungsmannschaft der Bezirksliga-Saison ist der TSV Dinkelscherben. Nach dem Abgang der langjährigen Leistungsträger Michael Leutenmayr, Christian Wink und Thomas Kubina hatte man sich schon Sorgen um die Lila-Weißen gemacht. Doch die Truppe von Trainer Michael Finkel ist noch enger zusammengerückt als je zuvor. Die Routiniers Michael Wenni, Cosmin Uilacan, Dominik Mair, Peter Jakob und Fabian Röller ergänzen sich prächtig mit den Youngstern Simon Motzet, Stefan Hörtensteiner, Dominik Mayrock oder Daniel Walter. Beim SC Bubesheim, der zuvor 18 Spiele unbesiegt geblieben war, feierten die Kaiserberg-Kicker nach den 1:0-Derbyerfolgen in Gersthofen und gegen Neusäß den dritten Sieg in Folge. Der fiel mit 2:0 zum dritten Mal ohne Gegentor aus. Abteilungsleiter Martin Mehr zeigte das neue Selbstvertrauen schon vorher: „Wir wollen den Favoriten ärgern“, meinte er vor dem Auftritt in Bubesheim.

Aufrufe: 015.9.2015, 11:11 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor