2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Sein Treffer reichte nicht: Simon Schmaus und der FC Ehekirchen kassierten in der Nachspielzeit gegen den SC Bubesheim den Ausgleich.  Foto: Xaver Habermeier
Sein Treffer reichte nicht: Simon Schmaus und der FC Ehekirchen kassierten in der Nachspielzeit gegen den SC Bubesheim den Ausgleich. Foto: Xaver Habermeier

Kein echter Aufstiegskandidat?

Ehekirchens Trainer David Bulik ärgert sich noch immer über die verlorenen Punkte gegen den SC Bubesheim +++ Nach dem Gipfelsturm soll bei Aystetten wieder Ruhe einkehren+++ Dinkelscherben hat Lust, Zusmarshausen schiebt Frust

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Spitzenteam FC Ehekirchen? Mit diesem Ausdruck kann Spielertrainer David Bulik wenig anfangen. Seine Mannschaft belegt derzeit den zweiten Platz der Bezirksliga Schwaben Nord, fuhr Punkte ein, die den Schwarz-Weißen noch zu Saisonbeginn kaum einer zugetraut hätte. Trotz alledem sieht man sich beim FCE bescheidenerweise nicht als Top-Team. Knapp über sieben Kilometer trennen die Märkte Zusmarshausen und Dinkelscherben, Zuschauer und Spieler könnten auch mit dem Fahrrad zum jeweiligen Sportplatz anreisen. In der Tabelle trennen die beiden Rivalen aber bereits ganze 16 Zähler. Während bei Schlusslicht Zusmarshausen seit Saisonbeginn nahezu alles schiefläuft, spielen die Reischenauer eine starke Runde und gehören zu den Topteams.

TSV Rain/Lech II - FC Ehekirchen (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 2 Siege Rain – 1 Remis – 1 Sieg Ehekirchen)
„Um oben zu bleiben, fehlt uns einfach die Konstanz. Ein echter Aufstiegskandidat hält ein 1:0 und behauptet den Sieg“, meint Bulik und bläst damit ins selbe Horn wie Abteilungsleiter Theo Auernhammer, der gegenüber unserer Zeitung in der vergangenen Woche äußerte, dass sich der aktuelle Tabellenplatz vermutlich nicht halten ließe.
Mit der fehlenden Fähigkeit, eine Führung über die Zeit zu bringen, spielt Bulik auf das letztwöchige 1:1-Remis im Spitzenspiel gegen den SC Bubesheim an, als man quasi mit dem Schlusspfiff noch den Ausgleich hinnehmen musste. „Das waren verlorene Punkte. Wir waren über 90 Minuten besser, haben vielleicht unser bestes Heimspiel in dieser Saison gezeigt und dann fehlt uns kurz vor Schluss der letzte Wille, den Ball zu klären“, ärgert sich der Trainer, der sich mit der allgemeinen Entwicklung seiner Mannschaft dennoch hochzufrieden zeigt: „Wir spielen über die gesamte bisherige Saison gesehen sehr guten Fußball.“
Auch wenn der FCE nach einem fulminanten Saisonstart mit acht ungeschlagenen Partien infolge zuletzt etwas Federn lassen musste und lediglich einen Zähler aus den beiden jüngsten Aufeinandertreffen mit Bubesheim (1:1) und Neusäß (0:2) einfuhr, verfällt Bulik nicht in vorschnelle Nervosität. Ob er Angst habe, dass man wie in der Vorsaison nach gutem Saisonstart einbrechen könnte? „Das glaube ich nicht“, entgegnet Bulik und sagt: „Die Mannschaft und ich haben dazu gelernt. Wir sind stabiler und würden anders reagieren.“
Mit dem TSV Rain II treffen die Ehekirchener dann vielleicht genau auf den richtigen Gegner, um die neuerlichen Punktverluste vergessen zu machen. Auch die ambitionierte Reserve des Bayernligisten musste in den zwei vergangenen Wochen Rückschläge einstecken, verlor zu Hause 0:3 gegen den FC Günzburg und mit 2:4 in Dinkelscherben. Das Torverhältnis des TSV lässt jedenfalls auf eine ereignisreiche Partie hoffen: In Spielen mit Rainer Beteiligung fallen im Schnitt vier Tore. „Rain wird heuer mit Sicherheit oben mitspielen. Das wird eine enge Partie, doch wir wollen endlich wieder gewinnen“, sagt Bulik zum „Nachbarschaftsduell“ – 18 Kilometer trennen die beiden Orte. Drei Punkte also als Marschroute gegen einen erweiterten Aufstiegskandidaten? Auch wenn Bulik davon nichts wissen will, von der Zielsetzung her ist sein FCE ein echtes Spitzenteam.

Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)

TSV Nördlingen II - TSV Neusäß (Sa 13:30)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Zum zweiten Heimspiel in Folge empfängt der TSV Nördlingen II den TSV Neusäß. Nach zwei Siegen in Folge sind die Gäste auf den siebten Tabellenplatz geklettert, während die Rieser nach dem letztwöchigen 0:0 gegen den TSV Gersthofen inzwischen sieben Spiele auf einen Sieg warten und nun bereits punktgleich mit dem Viertletzten FC Affing sind.
„Aus dem 0:0 gegen Gersthofen bleibt positiv hängen, dass wir uns endlich wieder richtig gute Torchancen erarbeiten konnten und viele Offensivszenen kreiert haben. Ärgerlich war, dass trotz bester Chancen von Kohnle, Reichherzer und Helmschrott trotzdem kein Treffer erzielt wurde“, meint TSV-Trainer David Wittner, der vermutlich den gleichen Kader wie vergangene Woche zur Verfügung hat. „Das Bestreben muss sein, nicht weiter abzurutschen und den Heimvorteil zu nutzen, allerdings befürchte ich, dass Neusäß in der Offensive qualitativ besser besetzt ist als zuletzt Gersthofen“, erklärt der TSV-Coach.
Der Trainerwechsel beim SV Cosmos Aystetten hat auch beim Nachbarn TSV Neusäß für Unruhe gesorgt. Immer wieder wurde nämlich der Name Marco Löring als Nachfolger für Mavros/Konjevic ins Gespräch gebracht, weil der Ex-Profi ein guter Bekannter von Aystettens Sponsor Thomas Pflüger ist. Vor dem dritten Auswärtsspiel in Folge beim TSV Nördlingen II hat Löring jedoch ein klares Bekenntnis für den TSV Neusäß abgelegt. „Marco bleibt definitiv“, erklärte Sportlicher Leiter Günther Hausmann nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub gegenüber dem Augsburger Landboten: „Warum sollte er denn weggehen, wo es ihm doch gefällt und sich der Erfolg wieder eingestellt hat?“
Mit zwei Siegen aus den letzten beiden Spielen, dem 2:0 gegen den FC Ehekirchen und dem 4:2 beim FC Lauingen, haben sich die Lohwaldkicker wieder in die Reihen der Verfolger eingereiht. Beim Spiel in Lauingen wurden die ausgewechselten Spieler Sebastian Mayer, Lukas Drechsler und Fabian Krug mit lang anhaltendem Beifall durch die mitgereisten Zuschauer vom Platz begleitet. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Mit einer spielerisch wie kämpferisch sehr guter und willensstarker Teamleistung hatte man sich das redlich verdient.
Günther Hausmann nimmt den gesamte Kader in die Pflicht, den eingeschlagenen Weg fortzuführen: „Denn nur wenn alle Spieler auf dem Platz präsent sind und im Team arbeiten, sind weitere Punkte auf der Auswärtstour möglich.“ Er warnt davor, die jungen Nördlinger zu unterschätzen. Marco Löring hat fast alle Spieler wieder zur Verfügung. Obwohl Christian Wink wieder fit ist, sieht der Coach jedoch keinen Grund für Veränderungen. Verletzungsbedingt fehlen dem TSV Valentin Walter (Urlaub) und Christian Luichtl (verletzt).

Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim)



Vor zehn Jahren noch »Gelb-Schwarz«: Raphael Wende. Foto: Aumiller

SC Bubesheim - FC Lauingen (Sa 15:30)
(Bilanz seit 1996: 1 Sieg Bubesheim – 1 Remis – 0 Siege Lauingen)
Die harsche Kritik von Abteilungsleiter Karl Dirr nach dem verlorenen Spiel gegen Dinkelscherben hat Bubesheims Trainer Marco Chessa geärgert. Ihm war klar, dass nach der Siegesserie irgendwann eine Niederlage kommen würde. Das war eben gegen Dinkelscherben der Fall. Inzwischen haben sich die Wogen aber wieder geglättet. Chessa, die Mannschaft und Dirr haben sich zusammengesetzt und sich ausgesprochen. „Es sollten einige Dinge intern angesprochen und nicht nach außen getragen werden. Auch die Mannschaft war erbost über die öffentliche Kritik“, sagt der Coach. Allerdings räumt Chessa ein, dass Dirr bei einigen seiner Kritikpunkte missverstanden worden sei. „Doch das ist vorbei, jetzt gilt die Konzentration dem Heimspiel gegen Lauingen.“
Der Aufsteiger aus dem Landkreis Dillingen startete sehr gut und ist derzeit Fünfter. Die Mohrenstädter kommen mit ihrem 20-Tore-Sturm nach Bubesheim. Hakan Polat (14 Treffer) und Christoph Marek (6) haben damit zwei Drittel der 29 Lauinger Buden gemacht. „Ich nehmen den FC Lauingen sehr ernst, ich hoffe, meine Mannschaft tut das auch“, betont Chessa. Seine Truppe darf den Aufsteiger also nicht unterschätzen. „Lauingen spielt schnell nach vorne und ist kämpferisch und läuferisch sehr stark“, analysiert der Bubesheimer Übungsleiter. Der SCB kann personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Einige Spieler sind angeschlagen.
Obwohl beide Mannschaften aktuell Tabellennachbarn sind, tritt der gastgebende Aufstiegskandidat Bubesheim als klarer Favorit an. Ein Grund dafür ist die angespannte Personalsituation beim FCL. „Entscheidend wird sein, ob wir die überragende Defensive des SCB knacken und dessen schnelles Umschaltspiel rechtzeitig unterbinden können“, glaubt FCL-Coach Thomas Holzapfel. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es für Bubesheims Kapitän Raphael Wende: Der inzwischen 31-Jährige schnürte Mitte des vergangenen Jahrzehnts für den FC Lauingen in der Bezirks- und Bezirksoberliga die Kickstiefel.

Schiedsrichter: Markus Rackl (Westendorf)

SV Cosmos Aystetten - Stadtwerke SV Augsburg (So 15:00)
(Bilanz seit 2009: 3 Siege Aystetten – 3 Remis – 3 Siege Stadtwerke)
Turbulente Zeiten hat der SV Cosmos Aystetten hinter sich. Doch die Mannschaft hat auf die doppelte Trainertrennung von Pavlos Mavros und Ivan Konjevic, die nach Auskunft aller Beteiligten im beiderseitigen Einvernehmen erfolgt sein soll, mit einem 5:0-Sieg gegen den TSV Wemding geantwortet. Damit wurde erstmals in dieser Saison die Tabellenführung übernommen. „Die Mannschaft hat eine grandiose Reaktion gezeigt“, sagt Abteilungsleiter Thomas Pflüger und hofft, dass man auch gegen Stadtwerke SV Augsburg eine ähnliche Reaktion abrufen kann. Doch Pflüger weiß: „Wir müssen noch eine Schippe drauflegen und die Ärmel hochkrempeln. Jetzt stehen wir oben. Ab jetzt sind wir die Gejagten.“
Noch wichtiger: Nach dem Trainer-Tornado und dem Gipfelsturm soll nun wieder Ruhe in Aystetten einkehren. Deshalb hat man in Sachen Trainer zwar den Markt sortiert, jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Thomas Pflüger sieht keinen Grund zur Hektik, setzt eher auf Entschleunigung: „Es gab in den letzten Tagen so viel Unruhe im Verein. Wir wollen wieder zur Ruhe kommen. Es gibt keinen Grund, auf die Tube zu drücken.“
Das liegt nicht nur an Tabellenplatz eins, sondern auch an den Interimstrainern Christian Braun und Manfred Probst. „Die beiden machen einen exzellenten Job“, sagt Pflüger. Braun ist eigentlich Trainer der zweiten Mannschaft des SV Cosmos Aystetten, die derzeit auf Platz eins der B-Klasse Nordwest steht. Auch hier kann Pflüger nur den Kopf schütteln: „Ich habe ihm vor der Saison freie Hand gelassen, eine Mannschaft zusammenzustellen.“ Braun hat ganze Arbeit geleistet. „Mittlerweile sind es 30 Spieler, die zum großen Teil aus Rumänien kommen und bei ihm arbeiten“, berichtet Pflüger, „da sind auch vier, fünf Juwelen mit dabei, die durchaus in der Bezirksliga spielen könnten“. Aus der zweiten Mannschaft hat sich auch ein Fanklub gebildet, der die „Erste“ lautstark unterstützt.
Darauf werden die Cosmonauten am Sonntag verzichten müssen, weil die „Zweite“ gleichzeitig in Wörleschwang antritt. Thomas Pflüger ist zuversichtlich, dass die Seinen es auch so schaffen werden, die Tabellenspitze zu verteidigen: „Wir wissen um die Gefährlichkeit des Stadtwerke SV. Beim 0:0 in einem Testspiel haben wir uns extrem schwergetan. Wenn wir unsere individuelle Klasse ausspielen, dürfte eigentlich nichts schiefgehen.“ Holger Eweka und Denis Becker befinden sich im Urlaub.
Vor dem Spiel beim Tabellenführer Cosmos Aystetten sagt Stadtwerke-Coach Abazi: „Wir müssen das Positive mitnehmen und das sind die vier erzielten Tore. Unsere Schwäche lag ja in der Effektivität der Offensive. Da haben Sebastian Spreizer mit zwei Treffern, Akif Dogan und Edin Ganibegovic gezeigt, dass sie doch treffen können. Zudem sind wir jetzt zwei Spiele in Folge unbesiegt.“
Allerdings weiß man beim Stadtwerke SV auch um die Stärke von Cosmos Aystetten um Torjäger Boubacar Kante. „Das sich jetzt auch noch Edin Ganibegovic in den Urlaub verabschiedet hat, mitten in der Saison, muss man nicht verstehen“, ärgert sich Peter Billy.

Schiedsrichter: Julian Bunk (Höchstädt)

TSV Wemding - TSV Gersthofen (So 15:00)
(Bilanz seit 1991: 5 Siege Wemding – 2 Remis – 3 Siege Gersthofen)
Für Wemdings Spartenleiter Manfred Spenninger gibt es ein ganz einfaches Rezept, wie der TSV nach der herben 0:5-Schlappe in Aystetten wieder in die Spur kommen kann: „Wir müssen einfach konzentrierter spielen.“ Dies habe die Schützlinge von Coach Jens Meckert in den jüngsten Wochen ausgezeichnet und auch ins gesicherte Mittelfeld gehievt. „Wenn wir an die gezeigten Leistungen vor Aystetten anschließen, sollte ein Sieg auf jeden Fall drin sein“, so Spenninger.
Die junge Gersthofer Truppe liegt drei Zähler hinter Wemding auf Rang elf. Von den letzten vier Spielen gingen aber drei verloren. „Wir dürfen sie aber deswegen nicht unterschätzen“, warnt Spenninger. Der in Aystetten verletzt ausgewechselte und direkt ins Klinikum gebrachte Manuel Heuberger konnte unter der Woche wieder trainieren und steht eventuell zur Verfügung.
Nach drei Niederlagen in Folge hat der TSV Gersthofen seine Negativserie mit einem 0:0 beim TSV Nördlingen II gestoppt. Trainer Eddi Keil war aus mehreren Gründen zufrieden: „Obwohl wir durch eine schwierige Zeit gegangen sind, ist die Stimmung nach wie vor gut. Der Teamgeist ist super. Und wir haben endlich mal in den ersten zehn Minuten keinen Gegentreffer kassiert.“ Sogar zu null gespielt. Am Sonntag fährt man zum zweiten Mal hintereinander ins Ries, wo die Partie beim TSV Wemding auf dem Programm steht.
„Um nicht hinten reinzurutschen, sollten wir punkten“, sagt Keil, der zuletzt als Innenverteidiger aushelfen musste, da Max Reiser aufgrund eines Knorpelschadens passen muss. „Sein Ausfall tut uns sehr weh. Allein seine Präsenz als Führungsspieler auf dem Platz wäre eminent wichtig.“ Doch der TSV Gersthofen hat eine Reihe junger Spieler, die in seine Fußstapfen treten können. Am Dienstag haben die Youngsters ein Trainingsturnier gewonnen, was Keil ganz besonders freut: „Faszinierend, wie sie sich entwickelt haben. Das muss jetzt nur noch im Spiel umgesetzt werden.“ Unterstützung werden sie von den erfahrenen Michal Korenik („er tut uns vorne gut“), Ferkan Secgin, der aus dem Urlaub zurückkehrt, und Nicolas Korselt erfahren, der nach seinem Bänderriss erstmals im Kader steht, der wieder auf 21 Spieler angewachsen ist. Im Angriff vertraut das Trainergespann Keil/Artes weiter auf Stefan Schnurrer, der zuletzt mehr Geschwindigkeit in die Aktionen gebracht hat. Jetzt fehlt nur noch die Durchschlagskraft. Dabei fehlen allerdings Daniel Biehal und Max Reiser (beide verletzt).

Schiedsrichter: Karin Weber (Hofstetten)



Alarmstufe Rot: Wenn Zusmarshausen und Dinkelscherben im Lokalderby aufeinandertreffen, sind die Duelle um den Ball immer heiß umkämpft. Hier beharken sich Sebastian Müller (links) und Julian ?Potter? Kugelbrey (rechts). Ganz rechts Johannes Miller vom TSV Dinkelscherben, der auf der Polizeiinspektion Zusmarshausen für Ruhe und Ordnung sorgt. Foto: Oliver Reiser

TSV Zusmarshausen - TSV Dinkelscherben (So 15:00)
(Bilanz seit 2009: 1 Sieg Zusmarshausen – 1 Remis – 1 Sieg Dinkelscherben)
„Wir wollen, dass der Lauf so lang wie möglich anhält. Für beide Mannschaften ist das sicher das Highlight der Saison“, freut sich Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel auf das große Derby. „Die Qualitätsunterschiede in der Bezirksliga sind sowieso gering. Es wird eine richtig enge Kiste, wenn Zusmarshausen seine Leistung abrufen kann“, ist sich Finkel sicher. Zudem warnt er: „Eigentlich ist es ja auch eine optimale Gelegenheit, sich in so einem Spiel von einer Art Krise zu befreien. Sie werden vor großer Kulisse alles reinwerfen.“
Doch die Lila-Weißen sind derzeit ungemein gefestigt und haben sich auf den dritten Tabellenrang vorgeschlichen. Auch letzte Woche gab es einen verdienten 4:2-Sieg gegen die Rainer Zweitvertretung. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und auch richtig gut Fußball gespielt“, war der 37-jährige Übungsleiter mit dem Auftritt zufrieden.
Einer, der sich in den letzten Wochen mit starken Leistungen in die Mannschaft gekämpft hat, war Johannes Miller. Eine Kapselverletzung zwingt den Mittelfeldakteur, der auf der Zusmarshausener Polizeiinspektion für Recht und Ordnung sorgt, aber zu einer erneuten Pause. Somit bleibt die Kadersituation angespannt, Co-Trainer Albert Erlenbaur nimmt als „Notnagel“ auf der Ersatzbank erneut Platz.
Bereits seit Saisonbeginn ist die personelle Lage beim Nachbarn von der Autobahn auf Kante genäht. Auch ansonsten läuft bei den Grün-Weißen wenig zusammen, die Mannschaft präsentiert sich im Moment verunsichert und bricht nach Rückschlägen regelmäßig ein, etliche Spieler sind formschwach und wirken nicht fit. Mit Sebastian Beck beendete vor der Saison eine prägende Figur der letzten Jahre seine Karriere. Noch immer scheint eine adäquate Ersatzlösung auf der Innenverteidigerposition das große Problem der Zusamtaler zu sein. Mittlerweile durften sich in den zehn Saisonspielen sage und schreibe acht Spieler auf dieser Schlüsselposition versuchen. Mit 30 Gegentreffern stellt man die schwächste Abwehr der Liga, aus der am Sonntag auch Torhüter Lukas Hohenberger ersetzt werden muss, der in Günzburg nach einer Notbremse den roten Karton unter die Nase gehalten bekam und zwei Spiele fehlen wird.
Jetzt kommt mit Dinkelscherben die Mannschaft der Stunde ins Stadion an der Roth, die Rollen scheinen klar verteilt. „Sie haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern“, zieht Trainer Thomas Weber verbal den Hut vor den Lila-Weißen. „Aber gerade in solch einem prestigeträchtigen Spiel kann man vieles wieder gutmachen“, hofft der Coach auf eine Trendwende.
Dass es zu Veränderungen in der Aufstellung kommen könnte, möchte Weber nicht ausschließen, da er mit der Trainings- und Spielleistung einiger Akteure in den letzten Wochen nicht zufrieden war. In Zusmarshausen ist man sich der Außenseiterrolle durchaus bewusst, trotzdem hofft man darauf, dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben und der sehnlich herbeigewünschte erste Heimsieg der Saison eingefahren werden kann. Es fehlen bei Dinkelscherben: Dominik Mayrock (Urlaub), Markus Zeller, Lukas Hörtensteiner (beide Ausland), Johannes Miller, Michael Kaltenegger (beide verletzt). Bei Zusmarshausen sind Lukas Hohenberger (Rotsperre), Manuel Rosam, Patrick Steinle und Daniel Neff (alle verletzt) nicht dabei.

Schiedsrichter: Tobias Beyrle (TSVFriedberg)

TSV Wertingen - FC Günzburg (So 15:00)
(Bilanz seit 1998: 4 Siege Wertingen – 0 Remis – 0 Siege Günzburg)
26 Gegentreffer in zehn Partien – das war Wertingens Coach Markus Heindl schlichtweg zuviel. Also drehte er etwas an der Systemstellschraube: „Die Veränderung in unserem Spiel habe ich schon letzten Sonntag in Affing gemacht. Ziel war ganz einfach, dass wir hinten besser dichtmachen.“ Geärgert hat ihn in Affing nicht das späte Ausgleichstor, sondern die Schlampigkeit seiner Angreifer: „Wir sind viermal allein vor deren Tor aufgekreuzt.“ In solchen Situationen fehle den jungen Leuten wie Christoph Müller oder Johannes Wiedemann zwangsläufig noch die nötige Cleverness.
Da täte so ein „Kaliber“ wie der Günzburger Andreas Nerdinger gut, der schon sieben Mal getroffen hat. Der Goalgetter stellt sich mit seiner Elf auf dem Wertinger Judenberg vor. Markus Heindl, der die Gäste in dieser Saison einmal in Augenschein nahm, weiß um deren Stärken: „Die Günzburger haben schon Qualität nach vorne.“ Dennoch wünscht er sich und dem treuen Heimpublikum, dass mit dem ersten „Dreier“ der Knoten auf eigenem Platz endlich platzt. Verständnis zeigt er für ungeduldige Fans: „Die dürfen schon schimpfen, wenn die Leistung bei uns nicht stimmt. Aber ansonsten können sie den vollzogenen Umbruch schon richtig einschätzen.“
Beim FC Günzburg ist man nach zwei Siegen in Folge in Sachen Klassenerhalt guter Dinge. Neben dem Punktekonto füllt sich auch der Kader auf. Urlauber und Verletzte sind zurück, so hat Trainer Robert Nan wieder einige Alternativen mehr. Der FCG könnte mit einem Sieg auf einen einstelligen Tabellenplatz vorrücken.

Schiedsrichter: Thomas Sprinkart (Burgberg)

BC Adelzhausen - FC Affing (So 15:00)
(Bilanz seit 1995: 5 Siege Adelzhausen – 4 Remis – 5 Siege Affing)
In der Region sind die höherklassigen Fußballderbys nach etlichen fetten Jahren rar gesät. Wenn der BC Adelzhausen den FC Affing empfängt, ist dies das höchstklassige Derby des nördlichen Landkreises. Die beiden Mannschaften begegnen sich gefühlt auf Augenhöhe.
BCA-Abteilungsleiter Dumbs plant nicht mit mehr Zuschauern als üblich, so sehr er sie sich wünschen würde. „Affing wird nicht viele mitbringen, für richtige Derbystimmung müssten dort mehr Einheimische spielen“, betont Dumbs. Er bedauert, dass die Begegnung mit Affing regional gesehen das einzige Derby ist. Affings Spielertrainer Bas versichert, seine Spieler seien „heiß“. Die Chance, in der Tabelle zum Kontrahenten aufzuschließen, wolle man sich nicht nehmen lassen.
Zwar liegt der BC Adelzhausen tabellarisch drei Punkte vor dem FC Affing, einen Favoriten auszumachen, fällt jedoch schwer. Einerseits sind bei Adelzhausens Spielern Spaß und Leidenschaft ein wenig abhandengekommen, andererseits findet Affings zusammengewürfelter Haufen verstärkt zueinander.
Affings Bas kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, seine Startformation wird er dennoch verändern. Freiwillig. Weil er mit einigen Kickern zuletzt unzufrieden war, kündigt er einen Tausch auf zwei, drei Positionen an. Umbauten wird es auch in der Adelzhausener Elf geben. Kinzel und Torwart Jürgen Dumbs fehlen weiterhin, dafür stehen die Bereitschaftspolizisten Michael Albustin und Tobias Fendt zur Verfügung.

Schiedsrichter: Tobias Dikkaya (Mauerstetten)
Aufrufe: 026.9.2015, 08:34 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor