Der Weg zurück in die Normalität fällt unendlich schwer. Doch irgendwie, irgendwann muss er gelingen. Der SV Endingen hatte am vergangenen Wochenende alle Spiele seiner Aktivmannschaften aufgrund der tödlichen Gewalttat an Carolin G. abgesagt. Die Frau, deren Leiche am vergangenen Donnerstag in einem Waldstück zwischen Endingen und Bahlingen gefunden wurde, war im Verein durch die Tätigkeit ihres Mannes in der zweiten Mannschaft präsent.
An diesem Mittwoch holt die Verbandsliga-Elf des SVE ihre Auswärtspartie beim SC Lahr nach. „Kein alltägliches Spiel“ erwartet Trainer Axel Siefert. „Ruhe ist da noch keine drin. Doch ich bin froh, dass wir nicht schon am Samstag ran mussten.“ Auch jetzt sieht der Endinger Trainer „eine Mammutaufgabe, diese Sache 90 Minuten lang auszublenden“.
Es ist eine Gratwanderung für alle Beteiligten. Siefert spricht von einer Ausnahmesituation. Die Lahrer seien dem Wunsch nach einer Spielverelgung unverzüglich nachgekommen, allerdings gibt es in dem prall gefüllten Terminkalender kaum Ausweichtermine. Zudem hat der Verband ein Interesse daran, auch nicht zu viel Zeit verstreichen zu lassen, damit der Wettbewerb nicht in Schieflage gerät. "Es gibt da für uns auch Verpflichtungen, die wir einzuhalten haben", sagt Siefert.
Die Mannschaft wird am Mittwoch in Lahr mit Trauerflor auflaufen. Es wird eine Gedenkminute geben - und sollten die Gäste einen Treffer erzielen, "wird bei uns sicher keiner groß jubeln", ist Siefert überzeugt. Zwar kehrt Nico Beck in den Kader zurück, ansonsten aber herrscht weiter Personalnot. Siefert stehen im Nachholspiel des Tabellen-14. beim -neunten lediglich 13 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung.