2024-05-10T08:19:16.237Z

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Für Leute wie Ralf Voigt wurden Flatrates erfunden: Der VfB-Sportdirektor gehört zur Gruppe der Vieltelefonierer. Wolfgang Wittig
Für Leute wie Ralf Voigt wurden Flatrates erfunden: Der VfB-Sportdirektor gehört zur Gruppe der Vieltelefonierer. Wolfgang Wittig

Kein Abschluss ohne diese Nummer

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Ohne das Handy am Ohr würde Ralf Voigt etwas fehlen der Akku des Mobiltelefons muss mehrmals täglich ans Netz, schließlich ist der Sportdirektor ...
von Fußball-Regionalligist VfB Oldenburg ständig mit Beratern, potenziellen Verstärkungen, der Clubführung, Sorgen und Nöten der eigenen Spieler oder aktuell mit der Organisation des Trainingslagers in der Sportschule Lastrup beschäftigt. Kein Vertragsabschluss ohne seine Nummer.

"Fußball ist mein Leben" mit dieser Aussage ist das Engagement des gebürtigen Huders rund um die vielleicht schönste Nebensache der Welt komplett umschrieben. Nachdem der heute 51-jährige Ex-Profi die Vereinsspitze um Präsident Wilfried Barysch mit seinen Ideen überzeugt hatte, wurde Voigt im Sommer 2015 zunächst Sportleiter, ehe er vor fast genau einem Jahr zum Sportdirektor bestellt wurde.

"Der VfB Oldenburg ist ein schlafender Riese, der mehr und mehr geweckt werden muss", sagt Voigt, der seine Kraft, seine Erfahrung und seine Kontakte dazu einsetzt, den aktuellen Tabellenfünften der Regionalliga mit der Clubführung und Cheftrainer Dietmar Hirsch fit für den Sprung in die 3. Liga zu machen.

"Die Fußballbegeisterung seit den erfolgreichen Zeiten in Donnerschwee ist nach wie vor da. Wir müssen nur endlich den Schritt in die nächste Spielklasse schaffen", erklärt der Sportdirektor und weiß genau, dass der nur möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen: Verein, Fans, Sponsoren, die Stadt Oldenburg und auch das Umland.

In ihrer ersten Saison beim VfB blieb Voigt und dem von ihm geholten Hirsch der Aufstieg verwehrt. "Da haben wir Fehler gemacht, die ich zum Teil auch auf meine Kappe nehmen muss", blickt der Sportdirektor auf das Frühjahr zurück, in dem ein komfortabler Vorsprung auf den VfL Wolfsburg II verspielt wurde: "Nach der Pokalniederlage gegen Drochtersen hätten wir die Spieler aus der Öffentlichkeit nehmen und Ruhe einkehren lassen müssen."

Der große personelle Aderlass im Sommer sei so gravierend nicht gewollt gewesen, erklärt Voigt: "Aber Spieler, die wir halten wollten, hatten andere Ziele." Hirsch und er mussten so ein fast komplett neues Team aufstellen.

Obwohl zuletzt zum Beispiel der finnische Innenverteidiger Henri Aalto (27) als Führungsspieler geholt wurde, habe man das Ziel, möglichst viele junge Spieler aus der Region in die Mannschaft zu integrieren, immer beherzigt. "Da sind wir auf einem sehr guten Weg", sagt Voigt: "Derzeit sind es 14 Spieler, die aus unserem Leistungszentrum und dem weiteren Umfeld kommen."

Voigt sieht das junge Team (Durchschnittsalter: 22,7 Jahre) aktuell gut aufgestellt. Beim Trainingslager in Lastrup mit dem abschließenden Testspiel am Sonntag ab 12 Uhr gegen Bremen-Ligist Brinkum (mit Ex-VfB-Trainer Kristian Arambasic) liegt der Fokus darauf, dass das leicht veränderte Team zusammenwächst und sich auf den zweiten Saisonteil einschwört.

Wenn Voigt seine Kontakte im Fußball-Geschäft einsetzt, um das Team zu verstärken, liegt ein Augenmerk immer auf der menschlichen Komponente. "Die Spieler müssen passen nicht nur sportlich", sagt der 51-Jährige. Ob das der Fall ist, lässt sich am besten im direkten Gespräch herausfinden da muss auch ein Vieltelefonierer das Handy mal kurz zur Seite legen.

Aufrufe: 020.1.2017, 18:20 Uhr
Wolfgang WittigAutor