2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Der BVC (in Weiß-Schwarz, hier von links: Imke Wübbenhorst und Nina Brüggemann) hat in dieser Saison bereits zweimal gegen den  VfL Bochum gespielt. Björn Lichtfuß
Der BVC (in Weiß-Schwarz, hier von links: Imke Wübbenhorst und Nina Brüggemann) hat in dieser Saison bereits zweimal gegen den VfL Bochum gespielt. Björn Lichtfuß

Kehrtwende des VfL Bochum freut Schulte

Mit großem Interesse haben die Verantwortlichen des Frauenfußball-Zweitligisten BV Cloppenburg in den zurückliegenden Wochen die Entwicklung ...
beim Ligakonkurrenten VfL Bochum verfolgt. Hatte der Verein noch Anfang Oktober angekündigt, seine Frauenfußball-Abteilung zu schließen (die NWZ berichtete), so ruderte der Traditionsclub nun überraschend zurück. Vor allem die heftigen Proteste und die große Solidarität mit dem Frauen-Team - zum letzten Heimspiel waren mehr als 1000 Zuschauer gekommen - sollen für einen Sinneswandel im VfL gesorgt haben. So wurde am Montag auf der Jahreshauptversammlung ein Antrag ehemaliger Aufsichtsratsmitglieder zum Erhalt der Abteilung mit 270 zu 203 Stimmen angenommen. Für BVC-Trainerin Tanja Schulte ist die Entscheidung "ein gutes Zeichen für den Frauenfußball", der schon oft unter finanziellen Problemen der Bundes- und Zweitliga-Vereine gelitten hat.

Die 39-Jährige hatte die Vorgänge in Bochum nicht nur verfolgt, weil der VfL ein Ligakonkurrent ist und die eine oder andere Bochumer Spielerin für den BVC interessant gewesen wäre, sondern auch aus privatem Interesse. Schließlich stammt Schulte aus Bochum und hat ihre Trainer-Karriere bei den beiden Vereinen begonnen, aus denen die Frauenfußball-Abteilung des VfL entstanden ist. Zunächst coachte sie in der Jugendabteilung des TuS Harpen, dann die SG Wattenscheid 09.

"Das machte so den Eindruck, als hätte die Abteilung nun ihre Schuldigkeit getan", sagt Schulte und spielt darauf an, dass die Bochumer Frauenabteilung kurz vor der Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland ins Leben gerufen worden war. Bochums Bewerbung als Spielort war auf jeden Fall erfolgreich.

Der Betrag, um den es nach offiziellen Angaben ging, etwa 150000 Euro, dürfe laut Schulte kein Grund für die Schließung einer Abteilung von etwa 120 Aktiven sein. "Die Summe ist doch eher zum Schmunzeln." So sei es zum Beispiel beim Rückzug des Hamburger SV aus der Frauen-Bundesliga um eine wesentlich größere Summe gegangen.

Sollten ab jetzt immer mehr als 1000 Zuschauer zu den VfL-Heimspielen kommen, dürfte es sowieso keine finanziellen Probleme mehr geben. Allerdings gibt Schulte zu bedenken: "Es ist schön, dass es nun so viele Befürworter gibt. Aber wo waren die in den Heimspielen davor?" Zu denen sollen etwa jeweils 50 Fans gekommen sein. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Kampf um den Erhalt der Abteilung hätte noch etwas angedauert...

Aufrufe: 022.10.2014, 11:00 Uhr
Steffen SzepanskiAutor