Alexander Hassenstein tritt beim Kehler FV zurück

Doch nicht der phlegmatische und temperamentlose Fußball, den seine Schützlinge seiner Meinung nach gegen den Tabellenzweiten vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt hatten, habe ihn in dem Entschluss bestärkt, sondern vielmehr die Tatsache, dass Vorstand und sportliche Leitung die Saison bereits als abgehakt erklärt hätten. Zuletzt hätte auch die Mannschaft den Eindruck erweckt, als habe sie die laufende Spielzeit ebenfalls bereits beendet. „Wir trainieren seit Monaten mit acht, neun oder zehn Mann, es verabschieden sich Spieler in den Urlaub und zu Champions-League-Spielen“, so Hassenstein. Er selbst habe keine Lust verspürt, die Saison vorzeitig als abgehakt zu betrachten. Die Mannschaft habe dies jedoch ganz offensichtlich bereits getan. „Dann soll sie die letzten fünf Spiele abgehakt bestreiten, dann aber ohne mich“, meint der Übungsleiter weiter. Das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben soll eine verbale Attacke eines KFV-Akteurs Richtung Hassenstein, nachdem dieser ihn am Samstag ausgewechselt hatte. „Wenn man persönlich attackiert oder beleidigt wird, ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, an dem man gehen muss“, sagt der scheidende Coach.

Vor seiner Tätigkeit in Kehl war Hassenstein knapp zwei Jahre Trainer beim Bahlinger SC. Mit den Kaiserstühlern holte er den südbadischen Pokal.

Nach Aussage von Jürgen Sax, dem sportlichen Leiter der Grenzstädter, sollen Joachim Kampmann und Philippe Henches, bislang Hassensteins Co-Trainer, die Mannschaft in den noch ausstehenden Spielen betreuen, ehe, wie bereits bekannt, Heinz Braun am 1. Juli das Traineramt im Rheinstadion übernehmen wird.