Seit dem Landesligaaufstieg 2014 ist der SSV Kasendorf mit seinen im Vergleich zur Konkurrenz sehr bescheidenen finanziellen Mitteln in der Landesliga Nordost daran gewöhnt, ausschließlich um den Klassenverbleib zu kämpfen. Das klappte in den vergangenen zwei Jahren auch immer wieder teils sogar überraschend gut. Die Garanten für den gewünschten Klassenerhalt waren dabei nie einzelne Spieler, sondern der Team- und Kampfgeist der gesamten Mannschaft. Genau diese Attribute ließ der SSV nun aber vor allem beim Auftaktdebakel in Baiersdorf komplett vermissen, weshalb auch der neue Trainer Michael Werzer schockiert feststellt: "Unser Auftritt in Baiersdorf war eines Landesligisten unwürdig und nagt immer noch an mir. Wir haben weder den nötigen Mut noch Selbstvertrauen an den Tag gelegt."
Aber die Mannschaft zeigte eine Reaktion, setzte zum Heimauftakt gegen den Aufsteiger FSV Bayreuth den vorher besprochenen Matchplan um und ließ sich gar von einer Unterzahl nach einer roten Karte sowie eines darauffolgenden Rückstands nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil, man zeigte den gewünschten Kampfgeist und holte noch einen Punkt. "Vor der Leistung gegen Bayreuth ziehe ich absolut meinen Hut. Dass wir uns da noch zurückgekämpft haben, zeigt was in der Mannschaft steckt", sieht Michael Werzer einen großen Lichtblick.
Zwar musste der SSV darauffolgend am dritten Spieltag auch gleich wieder eine deutliche 1:5-Niederlage beim FSV Erlangen-Bruck hinnehmen, diese Pleite war für den Kasendorfer Coach jedoch absolut kein Beinbruch: "Wenn man bedenkt, dass Erlangen-Bruck von seinen finanziellen Möglichkeiten her in einer ganz anderen Liga spielt und wir dennoch bis zur 72. Minute geführt haben, war das Spiel gar nicht so schlecht." Tatsächlich brach Kasendorf gegen die favorisierten Mittelfranken erst in der Schlussphase ein und musste sich deshalb noch deutlich geschlagen geben.
"Allgemein bin ich von der großen Qualität der mittelfränkischen Mannschaften schon überrascht", gesteht Werzer ein und wagt eine Prognose: "Die Nürnberger Mannschaften werden die Liga dominieren." Umso wichtiger sind für die Kasendorfer die Spiele gegen die direkte Konkurrenz im unteren Tabellendrittel der Liga. Dazu gehört sicherlich auch der kommende Gast ASV Pegnitz (15.), gegen den man schon fast unter Siegzwang steht. "Am vierten Spieltag kann man sicher noch nicht von einem Schlüsselspiel sprechen, aber Pegnitz ist ein Team, dass mit uns auf Augenhöhe ist und gegen solche Mannschaften müssen wir zuhause gewinnen", fasst Michael Werzer sein Ziel für den kommenden Sonntag zusammen.