Karussell der Fußballtrainer dreht sich

Wenn im Fußball die Saison zu Ende geht, dann ist das auch oft die Zeit, in der die berühmten Gesetze des Fußballs zuschlagen. Im Abstiegskampf ziehen die Vereinsvorstände dann häufig die Reißleine und setzen ihren Trainer vor die Tür. Zuletzt geschah dies unter anderem beim KFC Uerdingen, wo Trainer Eric van der Luer seinen Hut nehmen musste und durch Erhan Albayrak ersetzt wurde. Nach dem vergangenen Wochenende wurden auch in den unteren Spielklassen zahlreiche Veränderungen in Sachen Übungsleiter bekannt.

Allerdings hat beim Bezirksligisten Linner SV, und das ohne Abstiegsgefahr als Achter mit 30 Punkten, Mike Klein, der den Verantwortlichen seinen Abschied zum Saisonende ja schon mitgeteilt hatte, selbst den Hut genommen. Die Vorstellung am Sonntag gegen die seit einem halben Jahr sieglosen Hülser (0:1) hat das Fass sicherlich auch mit zum Überlaufen gebracht. Ganz schlechte Trainingsbeteiligung und die Tatsache, dass der 42-Jährige seit Ende der Hinrunde versucht, mit den Verantwortlichen über die anstehende Spielzeit zu sprechen und planen - es soll auch noch mit keinem Spieler geschehen sein - sind die weiteren Gründe für Kleins vorzeitigen Ausstieg. Auch Geschäftsführer Herbert Becker, das Urgestein von der Kurkölner Straße, soll sich mit Rücktrittsgedanken herum schlagen.

Bei A-Kreisligist Preussen Krefeld wird im Sommer Michael Volz Nachfolger von Werner Vollack. Das gab der Obmann Uwe Johannes am Sonntag nach der 2:4-Niederlage gegen Kempen bekannt. Vollack hört dann an der Hubert-Houben-Kampfbahn auf eigenen Wunsch auf. In der Tabelle sind die Preussen nach zwei Niederlagen gegen Mitabstiegskonkurrenten noch längst nicht aus dem Schneider. Auch Obmann Johannes wird nach der Saison aufhören. Auf das Konto von Johannes ging es, dass der Traditionsklub in dieser Saison nach einjähriger Abstinenz wieder in der Kreisliga A mitmischt. Nachfolger von Johannes wird sein bisheriger Stellvertreter Jürgen "Katsche" Meißner. In der Tabelle liegt Preussen zurzeit auf dem neunten Platz.

Auch der Liga-Kollege RSG Verberg/Gartenstadt hat einen neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie. Gestern trennte sich der Club von Trainer André Verholt. Nachfolger wird Angreifer Mathias Leven, der als Spielertrainer fungieren wird. Dem 30-Jährigen zur Seite steht Fabian Malune (24), der als Co-Trainer fungiert. Das gab der Vereinsvorsitzende Andreas Radig gestern bekannt. In der vergangenen Spielzeit wurde im letzten Spiel noch die Klasse gehalten. Ziemlich vor den Kopf gestoßen reagierte in diesem Zusammenhang André Verholt selbst, der zu seiner Demission sagte: "Ich habe im Sommer eine völlig ausgeblutete Mannschaft übernommen. Die meisten Neuzugänge habe ich besorgt und noch Werbung reingeholt, um die Kasse etwas aufzufrischen. Und jedem war jederzeit bewusst, dass bei der großen Anzahl an Absteiger nur ein Wunder helfen kann."