2024-06-14T14:12:32.331Z

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Auch mit 73 Jahren ist Karsten Wettberg nicht amtsmüde: Er kehrt zu seinem Wurzeln beim FC Mainburg zurück.  Foto: Archiv
Auch mit 73 Jahren ist Karsten Wettberg nicht amtsmüde: Er kehrt zu seinem Wurzeln beim FC Mainburg zurück. Foto: Archiv

Karsten Wettberg wird Coach in Mainburg

Kreisklassist landet Coup schlechthin: Die 73-jährige Trainer-Ikone aus Elsendorf übernimmt den FC zur neuen Spielzeit

Lange haben Vereinsboss Dieter Finke und Fußball-Sportleiter Michael Reitmeier die Gespräche im Verborgenen geführt, doch da jetzt die letzten Details geklärt sind, geben sie den Knüller preise: Karsten Wettberg, von vielen als erfolgreichster Amateurtrainer Deutschlands bezeichnet, übernimmt zur neuen Saison den Kreisklassisten FC Mainburg. Der 73-Jährige tritt die Nachfolge des zu Saisonende zum FC Walkertshofen wechselnden Trainers Andreas Klein an.

,,Ich bin ja ein Mainburger", sagt Wettberg, der in Elsendorf lebt, sich aber seiner Heimatstadt stets und jetzt erst recht wieder zugehörig fühlt. Als Kreisrat und Förderer des Mainburger Sports ist er ohnehin präsent, nun aber bekommen die Fußballer ihn als neue Galionsfigur. Für Wettberg, der Kult-Klubs wie den TSV 1860 München zu Höhenflügen verhalft, schließt sich ein Kreis: Seine ersten fußballerischen Gehversuche unternahm er beim FC Mainburg, ehe er sich aufmachte, um bis heute sagenhafte 51 Meisterschaften und Pokalerfolge zu ergattern.

Das Engagement bei seinem Heimatklub konnte festgezurrt werden, obwohl noch nicht klar ist, in welcher Liga die Mainburger in 2015/16 überhaupt spielen werden: Der aktuelle Coach Andi Klein will sein Team noch aus der Kreisklasse in die Kreisliga führen. Derzeit ist der FC Tabellenzweiter und auf Kurs Richtung Aufstiegsrelegation. Für das ,,Ja"-Wort Wettbergs war eine wichtige Voraussetzung, dass der Spielerkader zusammen gehalten wird - und dass ,,Major" Reitmeier weiter das Kommando der Fußball-Abteilung führt.

Reitmeier wiederum weiß, dass der Wechsel Wettbergs vom Bezirksligisten ATSV Kelheim nach Mainburg eine ,,Herzensangelegenheit" darstellt, schließlich sitzt Wettberg auch im Vereinsbeirat. Entsprechend sind Reitmeier und FC-Vorsitzender Finke auch hocherfreut über die Zusage ihres Wunschkandidaten.

Der Erfolgsweg Wettbergs ist lang: Als junger Trainer verdiente er seine ersten Sporen beim SV Saal, den er von der damaligen B-Klasse bis in die Landesliga führte. Dieser Husarenstreich blieb bei der Konkurrenz nicht unbemerkt, es folgten die Stationen ESV und MTV Ingolstadt, SpVgg Landshut und SpVgg Unterhaching. Als ,,Blauer" durch und durch gilt Wettberg spätestens seit seinem Wirken bei den Löwen, wo er sich den Adelstitel ,,König von Giesing" verdiente - so heißt im übrigen auch das Buch, das Wettberg vor gut zehn Jahren veröffentlichte. Bei den Sechzigern war er auch Vizepräsident.

Seine neue Mannschaft wird der Meistertrainer erstmals am Montag, 22. Juni, zum Training bitten.

Aufrufe: 07.5.2015, 10:09 Uhr
Martin RutrechtAutor