Unter anderem werden die FSV-Fußballer ohne Unkosten jeden Donnerstag nach dem Training von den Sportfreunden Mühlbachaue „bekocht“. Außerdem organisiert der FSV weitere Feste, bei denen die Spieler auch gerne bereit sind, zu helfen. „Das kommt ja rückführend auf uns zurück, dadurch haben wir mehr Geld in der Mannschaftskasse und können das zum Beispiel für die Abschlussfahrt nutzen. Es ist ein Geben und Nehmen“, beschreibt er. Ein Riesenerfolg war auch die Organisation der Bierprobe, als sich Leute aus Rheinhessen versammelten und die verschiedenen Köstlichkeiten unter ihre Fittiche nahmen. Die Menschen aus Saulheim, der Vorstand und die Fußballer – eine Gemeinschaft, das ist es, was Kröhl beim FSV hält.
"Landesliga-Aufstieg nicht unbedingt attraktiver"
Die Leistungen der Mannschaft sind dementsprechend. In den vergangenen 37 Spielen ging der FSV nur viermal als Verlierer vom Feld. Wenn es weiterhin so gut läuft, dann könnte es auch mit einem Durchmarsch in die Landesliga klappen. Kröhl sieht das ein bisschen skeptisch. Natürlich werde das Team alles geben, um das Bestmögliche aus sich herauszuholen, aber eigentlich schätzt der Sechser das Dasein in der Bezirksliga mehr. „In der Landesliga haben wir kaum Derbys und da sind die Wege weiter. Deswegen ist nicht unbedingt attraktiver aufzusteigen“, sagt der 28-jährige. Und fraglich wäre auch, inwiefern der FSV sich Neuzugänge gönnen könnte. Schon jetzt tut sich Saulheim schwer neue Leute an Land zu holen. Hauptgrund dafür sind die beiden Plätze: Der Rasenplatz ist oft gesperrt und der Hartplatz ist auch nicht der Beste.
Besser sind dafür aber die Partys in Saulheim. Ein tatsächlicher Gang in die nächsthöhere Liga würde die Feierlichkeiten wahrscheinlich komplett ausarten lassen. Schon der Wiederaufstieg in die Bezirksliga 2014 ließ die Fußballer wochenlang nur wenig schlafen. Kröhl ist noch heute über die Saison begeistert: „Es war das größte Highlight für mich. Wir mussten irgendwann alle Spiele gewinnen und wir haben es geschafft: Das war außergewöhnlich.“ Emotionalisiert wurde das Jahr für ihn durch den Gewinn der Hallenmasters 2013, für den Hallenspieler Kröhl ebenfalls ein großartiges Gefühl. Der Budenzauber macht ihm durch seine technischen Fertigkeiten richtig Laune.
Kröhl tragende Säule im FSV-Spiel
Auf dem Feld übernimmt er ebenfalls eine tragende Rolle, ist so ziemlich der Denker und Lenker des Teams und nicht das größte „Zweikampf- und Kopfballmonster.“ Toreschießen gehört nicht zu seiner Paradediziplin, er „gibt lieber ab“ und der Erfolg gebe seinem FSV recht. Rückblickend habe er sich das taktische Verständnis erst durch die „Erfahrung“ geholt. „Wenn ich darüber nachdenke, dann hatte ich damals gar keine Ahnung von Taktik“, so Kröhl.