2024-04-19T07:32:36.736Z

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Marco Jordan erklärt gegenüber FuPa seinen Abschied vom SV Wehen Wiesbaden. F: picture-alliance
Marco Jordan erklärt gegenüber FuPa seinen Abschied vom SV Wehen Wiesbaden. F: picture-alliance

Kapitel beendet - Jordan verlässt Wiesbaden

Fehlende Spielpraxis bewegt den Niederbayern Marco Jordan zum Vereinswechsel

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23 Einsätze für den SV Wehen Wiesbaden hat Marco Jordan auf dem Konto, nur zehn davon fürs Drittligateam. Auch deshalb wird die erste Saison beim Drittligisten gleichzeitig seine letzte bleiben. Unklar bleibt, wohin es den gebürtigen Obertundinger aus dem niederbayerischen Fußballkreis Straubing verschlagen wird. Trotz gültigem Vertrag bis Juni 2012 schließt er einen Verbleib beim Spitzenteam der 3. Liga aus.

Marco Jordan hat mit seinen 23 Jahren schon einiges erlebt in der Fußballszene. Vom Ex-Landesliga Mitte-Team aus Dingolfing ging's 2008 ab in die Bayernliga, zur zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Dort gelang prompt der Aufstieg in die zur Viertklassigkeit degradierte Regionalliga Süd. Wenngleich der Bundesliga-Reserve im Jahr 2010 der Durchmarsch in die 3. Liga mit Rang zwei knapp verwehrt blieb, schaffte der Niederbayer den Sprung in den "echten" Profifußball. Wehen Wiesbaden verpflichtete den talentierten Außenverteidiger mit dem ausgeprägten Offensivdrang.

Geringe Einsatzzeiten - fehlendes Vertrauen.

Ein Jahr später zieht Marco Jordan nun einen Schlussstrich unter das Kapitel "SV Wehen Wiesbaden" - nach zehn Einsätzen in der knapp am Aufstieg gescheiterten Drittliga-Mannschaft, und 13 Spielen fürs Regionalliga-Team, das als einziger sportlicher Absteiger zum Saisonwechsel aus der 4. Liga ausscheidem musste. "Weder von meiner Seite, noch von Seiten unseres Trainers Gino Lettieri besteht Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit", lässt der Abwehrspieler auf FuPa-Nachfrage durchblicken. Die letzten gemeinsamen Wochen hätten zu dieser Erkenntnis geführt. Mitte März wurde Jordan zuletzt in der Drittliga-Mannschaft eingesetzt, in der Regionalliga Süd durfte der 23-Jährige am 28. Spieltag - also rund eineinhalb Monate vor Saisonschluss - zum letzten Mal mitmischen.

Über die genauen Gründe seines Zwists mit Trainer Lettieri will der Niederbayer nicht sprechen. Das Tischtuch zwischen ihm und seinem Chefanweiser ist jedenfalls zerschnitten. "Wohin ich wechseln werde, ist derzeit noch nicht sicher, aber unter Trainer Lettieri werde ich nicht mehr spielen. Das ist sicher", gibt Jordan vielsagend preis. Mit seiner Degradierung vom Hoffnungsträger zum Bankdrücker ist der 23-Jährige alles andere als zufrieden. "Natürlich wäre ich gerne öfter zum Zug gekommen. Aber so ist die Situation jetzt nun mal", so der Abwanderungswillige. Jüngst bekundete Ligakonkurrent VfR Aalen Interesse am Außenverteidiger. Jordan reiste mit den Schwaben gar ins Trainingslager. "Ich habe Aalen allerdings abgesagt. Ich war dort mit verschiedenen Sachen nicht einverstanden", so Jordan. Stattdessen machte Hachings Abwehrmann Thorsten Schulz das Rennen um den Platz in der VfR-Abwehr.

"Entscheidung in ein bis zwei Wochen."

So sucht Marco Jordan aus Obertunding bei Mengkofen weiter nach einer passenden Adresse im deutschen Profi-Fußball. "In ein bis zwei Wochen wird eine Entscheidung fallen", sagt Jordan mit Blick auf seine fußballerische Zukunft. Gut möglich, dass es den Abwehrrecken wieder zurück nach Bayern verschlägt. Viel wichtiger wird es ihm aber sein, einen ambitionierten Verein zu finden, bei dem er sich wieder auf seine alten Stärken zurückbesinnen kann. Die Stärken, die den Niederbayern immer zu überzeugenden Leistungen verholfen haben - beim FC Dingolfing wie auch beim 1. FC Nürnberg: "Sich durchbeißen und Stammspieler werden." Und: den Spaß am Fußball zurückgewinnen.

Aufrufe: 08.7.2011, 19:43 Uhr
Sebastian ZiegertAutor