2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Rolf Heinemann
F: Rolf Heinemann

Kapellen legt famoses Saison-Heimdebüt hin

Mit dem auch in der Höhe verdienten 5:0-Sieg über Homberg baut der Oberligist seine Serie auf 18 Heimspiele ohne Niederlage aus.

Günter Abel machte es kurz. Zur Pressekonferenz nach der 0:5-Abfuhr (Halbzeit 0:1) am Samstag im Erftstadion steuerte der schwer bediente Coach des Oberligisten VfB Homberg ganze drei Wörter bei: "Glückwunsch zum Sieg."

Und während sich der Kollege, der seinem Ärger über den misslungenen Auftritt direkt nach dem Match noch auf dem Kunstrasen im Kreise seiner Schützlinge lautstark Luft gemacht hatte, fast fluchtartig das Weite suchte, stellte Kapellens Coach Frank Mitschkowski zufrieden fest: "Der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient - und hätte vielleicht sogar noch höher ausfallen können."

Wohl wahr. Auf Augenhöhe agierten die vor dem Spiel als gleichstark eingestuften Teams nur in der Anfangsphase, als die Gäste versuchten, den SCK mit gewohnt robustem Einsatz schon im Aufbau in Unordnung zu versetzen. Und genau da setzte Mitschkowski den Knackpunkt der Partie an: "Dass wir da spielerisch Lösungen gefunden und auch körperlich dagegengehalten haben, war entscheidend." Anstatt dem Druck mit langen Bällen in die Spitze zu begegnen, wo sie in Hombergs neuem Abwehrchef Thomas Schlieter, der sich zu seiner Dienstzeit beim Zweitligisten RW Oberhausen aufgrund seiner Lufthoheit den Ehrentitel "Air" verdient hatte, einen dankbaren Abnehmer gefunden hätten, kombinierten sich die Gastgeber nach vorne. Als gelungener Schachzug erwies sich dabei die Maßnahme des Trainers, den spielstarken, aber eigentlich streng offensiv geprägten Sven Raddatz neben Frederik Leufgen als Doppelsechs aufzubieten. Eine Taktik mit hohem Risiko, gab Mitschkowski zu. "Das hätte leicht auch schiefgehen können." Die gewagte Idee funktionierte freilich auch deshalb, weil die diesmal von Marcel Koch und Ömer Okyar gebildete Innenverteidigung kaum Schwächen zeigte.

Damit blieb dem qualitativ üppig besetzten Mittelfeld Raum, seine kreativen Fähigkeiten nach Herzenslust auszuleben. Schon in der ersten Hälfte wäre mehr möglich gewesen, als der eine Treffer durch den in vorderster Front wirkenden Benny Schütz (16.), der einen Zuckerpass von Stephan Wanneck gekonnt verwertete. Die Duisburger, die im ersten Abschnitt durch Almir Sogolj und Jürgen Adolf noch für etwas Gefahr gesorgt hatten, wurden nach dem Seitenwechsel klassisch ausgespielt: Schütz (48.) und Simon Kohlen (49.) scheiterten noch, aber der von Mitschkowski auf die rechte Außenbahn beorderte Robert Wilschrey besorgte fünf Minuten nach Wiederbeginn mit einem prächtigen Schuss aus 25 Metern das überfällige 2:0. Kurz darauf nutzte Wanneck ein tolles Zuspiel von Sven Raddatz zum 3:0 (55.), dem Robert Norf eine Viertelstunde vor Schluss nach technisch höchst anspruchsvoller Ballverarbeitung eiskalt das 4:0 folgen ließ. Dass der eingewechselte Andrej Hildenberg mit dem 5:0 (84.) für den Endstand sorgte, zeigt, welch großes Potenzial auf der Bank des SCK schlummert.

SC Kapellen-Erft - VfB Homberg 5:0
Spieltext


Schiedsrichter: Jonathan Becker (BWC Viersen) - Zuschauer: 306
Tore: 1:0 Benjamin Schütz (16.), 2:0 Robert Wilschrey (50.), 3:0 Stephan Wanneck (55.), 4:0 Robert Norf (75.), 5:0 Andrej Hildenberg (84.)

Aufrufe: 017.8.2014, 21:07 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor