Eine optimale Vorbereitung wäre indes dringend vonnöten, schließlich ist der Aufsteiger schon wieder eine echte Hausnummer am Niederrhein. Bis zur 1:3-Niederlage am vergangenen Sonntag in Schonnebeck hatte Trainer Stefan Janßen mit seinem Team elf Mal in Folge nicht verloren (sieben Siege, vier Unentschieden). Trotzdem haben die Duisburger ihren Kader in der Winterpause noch mal ergänzt: Torhüter Adnan Laroshi (TSV Meerbusch), der der bisherigen Nummer eins Philipp Gutkowski Druck machen soll, liegt zwar mit einer Knieverletzung erstmal auf Eis, doch dafür stehen Eric Holz, Sebastian Santana und vor allem Marcel Kalski, in dessen Vita sich Arbeitgeber wie Fortuna Düsseldorf II, SSVg Velbert, MSV Duisburg II und Bayer Leverkusen II finden lassen, nach zum Teil längeren Pausen wieder zur Verfügung. Ein Klassemann ist auch Mittelfeld-Stratege Patrick Dertwinkel, der die Saison in Hiesfeld begonnen hatte, aber noch vor dem ersten Spieltag zur TuRU Düsseldorf zurückgekehrt war, wo er dann allerdings nur noch fünf Mal zum Einsatz kam.
Trotz Tabellenplatz sieben und einem Vorsprung von 13 Zählern auf den ersten Abstiegsrang sieht der Coach seine Schützlinge noch lange nicht am Ziel, denn "in dieser Saison werden 40 Punkte nicht reichen." Sollten, so seine Rechnung, diesmal tatsächlich 43 Punkte zur Rettung nötig sein, hätte der SCK mit aktuell 25 Zählern noch einen sehr langen Weg zu gehen.
Der ausgesprochen hässliche 1:0-Erfolg über die spielerisch klar überlegene TuRU war darum fast schon überlebenswichtig. Die Diskussion, ob er verdient war, mag Molina gar nicht führen. Seine Sicht der Dinge: "Wenn du in ein Spiel alles reinlegst, was du hast, hast du den Sieg auf jeden Fall verdient. Punkt!"
Ans Limit geht der SC Kapellen auch in Homberg: Lennart Ingmann, die ganze Woche über krank im Bett, muss wohl passen, aber bei den gesundheitlich ebenfalls schwer angeschlagenen Shota Arai (Siegtorschütze am Sonntag) und Tim Rubink ist der Coach relativ sicher, dass sie auflaufen werden. Hinter dem Einsatz von Keeper Christoph Möllering (Muskelfaserriss) - gegen TuRU von Oliver Seibert vertreten - steht noch ein Fragezeichen. Definitiv nicht dabei sind David Dygacz (in Polen), an der Seite von Rubink, Marcel Lüft und Marcel Koch (setzte am Freitag ebenfalls mit dem Training aus) integraler Bestandteil der Viererabwehrkette, und Talha Demir (anstehende OP am gerissenen Innenmeniskus), für den die Saison gelaufen ist.
Eine Pause bräuchte auch der von chronischen Rückenproblemen geplagte Frederik Leufgen. Dass sich der Ur-Kapellener trotzdem in den Dienst der Mannschaft stellt, rührt seinen Coach fast zu Tränen: "Er spielt nur, weil wir ihn brauchen, und das unter Schmerzen - von wegen Weicheigeneration ..."