2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch den TSV Kornburg (gelbe Leibchen) muss man beim Enturnier in der Hans-Hocheder-Halle auf dem Schirm haben. F: Jainta
Auch den TSV Kornburg (gelbe Leibchen) muss man beim Enturnier in der Hans-Hocheder-Halle auf dem Schirm haben. F: Jainta

Kann ein Außenseiter das Favoritenduo ärgern?

Vorschau HKM Neumarkt/Jura: Das Teilnehmerfeld hat sich auf Neumarkt und Seligenporten als Titelanwärter eingeschossen +++ FuPa.tv berichtet via Liveticker aus Schwabach

Da soll noch mal einer behaupten, mit dem Hallenfußball, so wie er vom Bayerischen Fußball-Verband vorgeschrieben wird, sei kein Blumentopf zu gewinnen. Zumindest im Kreis NM/Jura lohnt sich die Teilnahme — vor allem dann, wenn man sich für eine Endrunde qualifiziert. So werden wieder Geld- und Sachpreise im Wert von rund 6 500 Euro ausgeschüttet. Wir sind am Sonntag mit der Kamera und Liveticker beim Finale dabei.

Dafür, dass im Vorfeld der Endrunde um den Hallencup im Fußballkreis NM/Jura, die Spannung zu spüren war, sorgte der Kreisspielleiter schon bei der Auslosung vor einer Woche. Thomas Jäger zog für die Gruppe B mit dem ASV Neumarkt, dem TSV Kornburg und dem TSV Wolfstein drei der vier Halbfinalisten vom vergangenen Jahr aus dem Topf. Komplettiert wird diese Hammer-Gruppe durch den TSV 1860 Weißenburg, der in den vergangenen Jahren seine Hallentauglichkeit ebenfalls zur Genüge unter Beweis hat stellen können.

Aber auch die Zusammensetzung von Gruppe A ist einer Endrunde absolut würdig. So trifft am Sonntag, ab 14 Uhr, in der Schwabacher Hans-Hocheder-Sporthalle Titelverteidiger SV Seligenporten zwar „nur“ auf drei Kreisligisten, doch sowohl der SC Großschwarzenlohe als auch die TSG Solnhofen haben in den vergangenen Jahren mit einigen Endrundenteilnahmen nachgewiesen, dass ihnen der Kick unterm Hallendach durchaus liegt. Und selbst der SV Rasch war (in 2010/11) einmal mit dabei, als die acht besten Hallenteams des Kreises NM/Jura ihren Titelträger kürten.

Schon nach dem Wochenende - und mit den drei Kreis-Endturnieren stehen zudem die Gruppen für das Bezirksfinale fest: In Gruppe A und damit zu Gruppenkopf Dergahspor gesellt sich der Meister Erlangen/Pegnitzgrund, sowie der Vizemeister Nürnberg/Frankenhöhe und der Vizemeister Neumarkt/Jura. Gruppe B mit dem SV Seligenporten wird komplettiert durch den Meister Neumarkt/Jura, den Meister Nürnberg/Frankenhöhe sowie den Vizemeister Erlangen/Pegnitzgrund.

Gruppe A

SV Seligenporten (Regionalliga):

Hätte der Freystädter Mario Forster vergangene Woche den Sechsmeter zum 2:1 verwandelt, wären die „Klosterer“ wohl nur Zuseher bei der frinalen Runde in Schwabach gewesen. SVS-Trainer Florian Schlicker sieht dies eher gelassen: „Was ich gesehen habe, war für mich in Ordnung. Wir müssen nicht immer in jedem Spiel auftrumpfen. Die Mannschaften aus den unteren Klassen können auch gut spielen." Wer letzlich in der Endrunde zum Team gehören wird, kann Schlicker im Vorfeld noch nicht verraten. „Das ist nicht so leicht, denn wir haben angeschlagene Akteure, die schon einmal nicht in Frage kommen. Es wird wieder auf eine Mischung unserer beiden Teams hinauslaufen.“ Ob der SVS den Titel verteidigen kann? Schlicker: „Sagen wir so, wir bemühen uns und gehören zu den Anwärtern auf den Cup!“


TSG Solnhofen (Kreisliga Süd):

Die Endrunde einer Hallenmeisterschaft ist kein Neuland, denn 2011 und 2015 war man schon dabei. „Wir haben uns in den beiden bisherigen Runden sehr gut geschlagen, denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass viele Stammspieler gar nicht dabei waren“, weiß Trainer Konstantin Bilinski. „Dass wir uns aber gegen die TSG Roth im entscheidenden Match durchgesetzt haben, war die Krönung. Es ist vielleicht wirklich die leichtere Gruppe, aber auch hier muss man sich erst einmal durchsetzen. Seligenporten ist das Maß aller Dinge. Großschwarzenlohe hat exzellente Spieler und den SV Rasch kenne ich nicht. Wir gehen das Ganze jetzt in Ruhe an.“


SV Rasch (Kreisliga Nord):

Hallengeschichte hat der SV Rasch noch nie so richtig geschrieben, in der Endrunde war er 2011. Bei der diesjährigen HKM hatte das Team um Trainer Florian Schmidt mit enormen Personalproblemen zu kämpfen. Nach der Vorrunde erhaschte man gerade noch einen Platz auf der Verliererliste, um die Zwischenrunde zu erreichen, in der man dem Regionalligisten SV Seligenporten aber ein Remis abtrotzte. Am meisten überrascht von der Finalteilnahme ist Abteilungsleiter Fritz Merkel: „Damit konnte ich nicht rechnen. Unser Trainer hat das Team erstklassig eingestellt. Ich bin überzeugt, dass wir auch in Schwabach wieder Großes leisten können. Wir sind in einer Gruppe mit drei Kreisligisten, da kann jeder jeden schlagen. Wir stellen keine Forderungen an die Mannschaft, sondern denken von Spiel zu Spiel. Wichtig ist doch, dass die Leute Spaß haben. Ich tippe, dass der ASV Neumarkt den Titel gewinnt.“


SC Großschwarzenlohe (Kreisliga Nord):

Wer Spieleerrtrainer Denis Opcin bei diesem Wettbewerb gesucht hatte, der wurde nicht auf der Spielfläche und auch nicht an der Außenlinie fündig, sondern mitten unter den Zuschauern. Opcin: „Ich habe das Coachen Reiner Großberger und Michael Nierlich überlassen, die diese Aufgabe hervorragend erfüllt haben. Auch das Team hat sich prächtig geschlagen. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb erfolgte auf freiwilliger Basis, dabei ist es uns gelungen, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Was das Team bisher erreicht hat, hat alle Erwartungen übertroffen. Jetzt ist es natürlich klar, dass wir uns auch in der Endrunde gut verkaufen wollen. Dazu haben wir auch das Personal. Ich denke dabei an Dustin Koric, der seine Gegenspieler ganz schön auf Trapp hält. Was letztlich möglich ist, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass wir nicht chancenlos sind, wenn wir so auftreten wie zuletzt gegen SpVgg Roth oder Rednitzhembach. Ich denke, der ASV Neumarkt wird das Ding holen und wir kommen ins Halbfinale.“


Gruppe B:

ASV Neumarkt (Bayernliga Nord):

Spielleiter Georg Laube attestierte dem Team in der Zwischenrunde nach dem eher lustlosen Auftritt bei einem Privatturnier eine klare Leistungssteigerung: „Das war ordentlich, und wir haben geliefert, so wie ich mir das auch wünsche. Nur mit unseren Freunden aus Wolfstein sind wir wieder nicht zurecht gekommen. Woran das liegt, ist mir immer noch schleierhaft. Ich muss aber die Leistung des Gegners neidlos anerkennen. Überhaupt sind die Teilnehmer in unserer Gruppe nicht zu verachten. Weißenburg hat gute Spieler, Kornburg war letztes Jahr einer der größten Konkurrenten, denn wer ein Endspiel bestreitet, der hat Potenzial. In der Endrunde geht die Truppe aus der Zwischenrunde an den Start, nur Jan Manzarek kommt für Christoph Klier. Selbstverständlich wollen wir ins Endspiel, diesen Anspruch haben wir. Kommt es zum Duell mit Seligenporten, so würde ich die ,Klosterer‘ leicht favorisieren,“, so Laube. Vor drei Jahren waren die Neumarkter letztmals Gewinner des Cups.


TSV Kornburg (Landesliga Nordost):

Als die Kornburger im Vorjahr mal wieder dem Hallenfußball fröhnten, ließen sich die Männer um Trainer Herbert Heidenreich von nichts und niemandem aus der Bahn werfen und scheiterten erst im Finale am SV Seligenporten. Am vergangenen Wochenende war bei der Zwischenrunde vom letztjährigen Glanz zunächst nicht viel zu spüren. „Das war schlimm, wie wir uns gegen Unterklassige präsentiert haben“, sagte Abteilungsleiter Achim Kokott. „Gott sei Dank haben wir uns noch rehabilitiert!“ Und wie! Gegen den SC 04 Schwabach im Playoffspiel gab es einen 7:1-Erfolg. So konnte auch Kokott ein positives Fazit ziehen: „Das war spitze, so müssen wir auch weiterspielen. Wir werden eine Truppe mit Leistungsträgern aufbieten. Unser Neuzugang aus Polen ist aber noch nicht dabei. Wir wollen lange im Wettbewerb bleiben. Scheiden wir vorzeitig aus, ist das jedoch kein Beinbruch. Ich glaube, der ASV Neumarkt hat die Qualität für den Turniersieg.“


TSV 1860 Weißenburg (Bezirksliga 2):

Vier Zwischenrundenspiele ungeschlagen, nur ein Gegentor, der TSV 1860 Weißenburg hat sein Soll ordentlich erfüllt. „Das war löblich, denn die Mannschaft hat sehr gute Auftritte gezeigt, man hatte eigentlich nie das Gefühl, dass etwas schief gehen könnte“, so Trainer Martin Bittl. „Auch am Sonntag wird ein starkes Team am Start sein mit Spielern, die freiwillig antreten und Spaß haben wollen. Wir wollen selbstbewusst den Kampf um den Klassenerhalt bestreiten — dafür ist die Halle eine gute Abwechslung. Ich kenne die Gegner mit Ausnahme des ASV Neumarkt nicht. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie für eine Überraschung gut sein könnte. Insgesamt glaube ich, dass Seligenporten das beste Spielermaterial hat!“


TSV Wolfstein (Kreisliga Nord):

Es ist schon fast wie bei der Geschichte mit dem Hasen und dem Igel, denn in welche Gruppe der TSV Wolfstein im Hallenfußball auch immer gelost wird, der ASV Neumarkt wartet schon. Dabei müssen die „Siedler“ den Vergleich mit dem ASV in der Halle nicht scheuen. Seit Dominik Pöllet die Wolfsteiner als Spielertrainer betreut, steht er mit ihnen in der Endrunde einer Hallenmeisterschaft. Somit ist das Triple geschafft. „Es ist wunderbar, dass wir wieder so weit vorgestoßen sind. Der Name Wolfstein steht auf der Liste der letzten Acht in einem Wettbewerb mit Gegnern, die ja zum Teil höherklassig spielen. Dabei sogar mithalten zu können, das verdient höchsten Respekt“, so der Trainer. Klar sei für ihn erst einmal, „dass wir die schwerere Gruppe gezogen haben. Weißenburg ist schwer einzuordnen. Zu Kornburg kann ich nur sagen, dass ein 7:1 über den SC 04 Schwabach fast unvorstellbar ist. Neumarkt wird wohl die Gruppe gewinnen, wir wollen Zweiter werden. Wenn Seligenporten mit der vollen Batterie anrückt, wird der Turniersieger SVS heißen!“

Aufrufe: 014.1.2017, 06:01 Uhr
Gerhard Hillebrand / Roland Jainta (ST)Autor