2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Foto: Fuhrmann
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Kampf um den Eyachpokal

Weildorf trägt Haigerlocher Traditionsturnier aus

Seit 1952 zieht der Eyachpokal die Haigerlocher Fußballgemeinde in seinen Bann. Die Turbulenzen in der Organisation der Veranstaltung waren aber selbst für das Traditionsturnier neu. Sportlich ist das Feld bestellt.

Zum 63. Mal lädt die Eyachpokalgemeinschaft am Wochenende zum prestigeträchtigen Titelkampf, 62 Mal lief alles rund. Diesmal hätte es aber beinahe einen Veranstalterengpass gegeben: Mit dem SV Bad Imnau und dem SV Haigerloch zogen nämlich gleich zwei Organisatoren ihre Zusage zurück. Zunächst wollte Bad Imnau, welches schon fast traditionell keine eigene Mannschaft ins Rennen schickt, die Austragung des Fußballturniers nicht mehr übernehmen, was schließlich den SV Haigerloch auf den Plan rief. Die Haigerlocher, ebenfalls seit Jahren ohne eigenes Team am Start, entschieden sich zunächst, die Organisation zu übernehmen, um schließlich im Frühherbst letzten Jahres aus internen organisatorischen Gründen einen Rückzieher zu machen. So war kurzzeitig nicht klar, wo, wie und vom dem das Traditionsturnier in seiner 63. Auflage durchgeführt wird, ehe der SV Weildorf auf sich aufmerksam machte und bereit erklärte, die Organisation zu übernehmen.

Für die Weildorfer ist das Heimturnier spätestes seit vergangenem Sonntag ein Wink des Schicksals: im Verbund mit dem SV Bittelbronn gelang der SG Weildorf/Bittelbronn in der Relegation nämlich der Klassenerhalt in der Kreisliga A2 und so die Möglichkeit, den Ligaverbleib vor eigenem Publikum ausgiebig zu feiern. „Das sorgt natürlich für eine ausgelassene Grundstimmung“, weiß auch Weildorfs Vorstand Harald Schädle. „Es war wichtig, dass wir das geschafft haben. Im ganzen Verein ist eine gewisse Erleichterung zu spüren.“ Hätte die Spielgemeinschaft die Relegation verpatzt, wäre sie im Teilnehmerfeld des 63. Eyachpokals der einzige B-Ligist gewesen. So stellt Weildorf/Bittelbronn mit dem SV Heiligenzimmern das A-Liga-Duo. Die restlichen Teams entstammen nämlich allesamt der Beletage des Bezirksfußballs: der SV Stetten/Haigerloch kehrt als Landesliga-Absteiger in die Bezirksliga zurück, die SGM Hart/Owingen steigt als A2-Meister ins Oberhaus auf und der TSV Trillfingen und der SV Gruol liefen dort schon in der abgelaufenen Runde aufs Feld.

Weildorfs Organisationschef Schädle sieht den Titelkampf daher diesmal so interessant wie seit Jahren nicht. „Ich denke, dass die Duelle recht ausgeglichen sein werden. Stetten/Haigerloch ist sicher der große Favorit. Die Mannschaften dahinter haben sich die letzten Jahre aber entwickelt. Wir können von einem spannenden Turnierverlauf ausgehen.“ In zwei Dreiergruppen spielt das Sextett am Samstag (ab 12.30 Uhr) und Sonntag (ab 9.30 Uhr) die Halbfinalpaarungen (ab 14 Uhr) aus, Schädle schätzt dabei die zweite Vorrundengruppe mit Stetten/Haigerloch, Gruol und Trillfingen als stärker ein und sieht seine SG im Duell mit Heiligenzimmern und Hart/Owingen mit Außenseiterchancen: „Wenn alles passt, sind wir grundsätzlich in der Lage, den meisten Mannschaften Paroli zu bieten.“

Ob es für die Endspielteilnahme (18 Uhr) reicht, vermag der SVW-Vorstand nicht zu sagen. Über die Zukunft des Eyachpokals macht sich Schädle trotz der organisatorischen Turbulenzen der vergangenen Monate aber keine Gedanken: „Die aktuell sechs teilnehmenden Vereine machen auf mich einen recht stabilen Eindruck“, so der Funktionär. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen dieser Klubs in 10 Jahren nicht mehr gibt oder es eventuell zu weiteren Fusionen kommen wird.“

Als besonderes Schmankerl kommt für die Zuschauer in diesem Jahr noch richtige Prominenz zum Eyachpokal. Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher leitet das Endspiel des Turniers. „Wir haben Kontakt aufgenommen und einfach angefragt“, berichtet SVW-Vorstand Schädle. „Das war absolut unkompliziert.“

SMI

Aufrufe: 026.6.2015, 10:30 Uhr
Michael Schneider - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor