Ex-Präsident Paul Sauter, unter dem das finanzielle Minus von letztlich 476.000 Euro entstanden ist, hält sich momentan ganz bedeckt, weil er vertraglich alle Rechte und Pflichten auf Thomas Pantelic als Bevollmächtigten übertragen hat. Zur Misere sagte er kürzlich nur: „Die Einnahmenseite ist total weggebrochen.“ Rechtsanwältin Elke Strauß, früher Präsidiumsmitglied und mehrfach schon für den Verein in juristischen Fragen tätig, wollte dem Verein nach eigenen Worten helfen, zog sich aber am Abend zurück. „Teile des Vereinsrats möchten meine Hilfe nicht“, sagte sie gegenüber der Neu-Ulmer Zeitung.
Fakt ist, dass Thomas Pantelic bis Donnerstagabend seinen vertraglichen Verpflichtungen, die bereits veröffentlichten Summen auf das Konto des SSV Ulm 1846 zu zahlen, nicht nachgekommen ist. Das rief auch bei den etwa 100 Spatzen-Fans, die sich beim Donaustadion versammelt hatten, große Verärgerung hervor. Ansonsten herrschte bei der Anhängerschaft eine Stimmung zwischen Gespanntheit und Niedergeschlagenheit. Immerhin sagte Jugendleiter Uli Herbst: „Wir möchten nicht, dass der Verein in die Insolvenz geht. Wir haben nicht eineinhalb Jahre gekämpft, um jetzt einfach aufzugeben.“
Nach den Worten von Elke Strauß könnte nur Thomas Pantelic oder ein Gläubiger den Insolvenzantrag stellen, obwohl sich im Verein immer mehr die Meinung breitmacht, Paul Sauter habe alles zu verantworten und deshalb auch dafür geradezustehen. Thomas Pantelic hingegen hatte erst kürzlich versprochen, die Spatzen wieder in höhere Gefilde zu führen. Dazu müsste er aber Geld geben. Das hat er bisher nicht getan, und der auch von Insidern geäußerte Verdacht, Thomas Pantelic verfüge gar nicht über die finanziellen Mittel, um dem Verein zu helfen, verstärkt sich.
Noch hoffen die Mitglieder des Vereinsrats, dass es eine für den Verein gute Lösung des Problems gibt. Auch wegen der Jugendmannschaften, die erfolgreich spielen. Welche Rolle da Thomas Pantelic noch spielen kann und wird, ist offen. Geschlossene Verträge sind nur die eine Seite der Medaille.