2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Sieht noch Optimierungsbedarf: Alfred Kaminski von den Stuttgarter Kickers. Foto: Baumann
Sieht noch Optimierungsbedarf: Alfred Kaminski von den Stuttgarter Kickers. Foto: Baumann

Kaminski: "Gibt noch Optimierungsbedarf"

Kickers-NLZ-Leiter im Interview

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Alfred Kaminski ist seit dieser Saison U23-Trainer und Sportlicher Leiter des Nachwuchsleitungszentrums (NLZ) bei den Stuttgarter Kickers. Wir haben mit ihm über den Oberliga-Start, die Jugendarbeit im Allgemeinen und die Zertifizierungs-Fortschritt für das NLZ gesprochen.

Herr Kaminski, die U23 der Stuttgarter Kickers hat die ersten fünf Spiele in der Oberliga ohne Sieg absolviert. Ist das für Sie ein Grund, nervös zu werden?
Alfred Kaminski: Ganz und gar nicht. Im Nachwuchsbereich ist es wichtig, ruhig und sachlich zu arbeiten. Wir sind ja nicht in einer Drucksituation. Unser Ziel ist es nicht, Meister zu werden. In großen Teilen stimmt die Leistung der Mannschaft, aber die Ergebnisse nicht. Deshalb bin ich mir sicher, dass sich das ändern wird.

Der Start in die neue Saison hat Sie also nicht überrascht?
Kaminski: Mich würde eher überraschen, wenn Leute etwas anderes erwartet hätten. Schließlich haben wir mit rund 21 Jahren im Durchschnitt die jüngste Mannschaft in der Liga. Gerade in der Anfangsphase sind Schwankungen da ganz normal.

Sind Sie mit der Entwicklung der Mannschaft denn zufrieden?
Kaminski: Bis auf die Ergebnisse bin ich zufrieden. Schließlich haben wir die teilweise sehr unterschiedlichen Ausbildungsstände innerhalb der Mannschaft angeglichen und auf ein höheres Niveau gehoben. Im konditionellen Bereich gab es deutliche Zuwächse, im athletischen Bereich wollen wir noch zulegen. Taktisch hat sich die Mannschaft auch schon weiterentwickelt, aber das bleibt ein Lernprozess. Die Umstellung auf ein anderes Spielsystem und eine gemeinsame Spielphilosophie braucht Zeit. Viele Spieler kamen ja aus U19-Mannschaften und unterschiedlichen Vereinen.

Wie stehen denn die Chancen für weitere U19-Spieler, den Sprung in die Zweite Mannschaft zu schaffen?
Kaminski: Alle Spieler in der U19 müssen sich mit Junioren-Bundesligaspielern messen und dauerhaft ein ähnliches Niveau aufweisen. Natürlich würden wir nur einen Spieler von einem anderen Verein holen, wenn er besser als die eigenen ist. Aber weil viele Vereine ihre Zweite Mannschaft abgemeldet haben, ist der Markt groß. Deshalb müssen die U19-Spieler dauerhaft herausragende Leistungen zeigen. Dann wird sicher der eine oder andere mal bei uns im Training dabei sein und zu Spieleinsätzen kommen.

Sind Sie mit dem U23-Kader und den Neuzugängen momentan zufrieden?
Kaminski: Ich hätte eine oder zwei Positionen anders besetzt, aber dazu hatten wir nicht die Möglichkeit. Insgesamt ist der Kader gut und wir haben Spieler mit Perspektive. Ich bin mir sicher, dass die Jungs uns weiterbringen. Allerdings geht das nicht von heute auf morgen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir manche Spieler auch mal höherklassig sehen werden.

Für Jugendspieler mit Perspektive gibt es das eigene Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Wie ist dort der aktuelle Stand?
Kaminski: Ich habe mir in den ersten zwei Monaten einen ersten Eindruck gemacht und bin nun gespannt, ob die Qualitätsbewertung im September zum gleichen Ergebnis kommt wie ich. Das Engagement für das NLZ ist sehr groß, es steht insgesamt ordentlich da, aber besonders die Infrastruktur ist sehr ausbaubedürftig. Das betrifft die Plätze und die Platzauswahl. Da wird es in Zukunft sicherlich deutlich mehr Bedarf geben. Bisher wurde gut gearbeitet, aber es gibt noch Optimierungsbedarf und -möglichkeiten

Aufrufe: 010.9.2015, 13:00 Uhr
Jonas MüllerAutor