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WM 2014
Tor für Deutschland: Der Jubel der Fans in der e-rp-Arena kennt keine Grenzen.    Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Tor für Deutschland: Der Jubel der Fans in der e-rp-Arena kennt keine Grenzen. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Kaltes Bier und heiße Stimmung

Über 400 Fans in e-rp-Beach Arena bejubeln Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft

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Alzey. 19.52 Uhr, eine Menge von über 400 euphorischen Fußballfans erhebt sich in der e-rp-Beach Arena im Schatten des Museums, um gemeinsam „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid“ anzustimmen. Alle erwarten sie sehnsüchtig den Abpfiff, der jeden Moment kommen muss. Dann ist es soweit, der serbische Unparteiische Milorad Mazic beendet das Spiel und ohrenbetäubender Applaus setzt ein. Der Schlusspunkt eines rauschenden Fußballfestes in Salvador und bei den Zuschauern in Alzey gibt es kein Halten mehr. Autokorsos ziehen laut hupend ihre Runden, jubelnde Menschen laufen durch die Straßen der Volkerstadt und auch in der Arena vor dem Hotel „Selzgold“ geht die Feier mit heißen Steaks, kaltem Bier und durchdringenden Bässen weiter.

„Es war ein super Spiel. Ich bin sehr überrascht von unserem Team“, lobt Gunter Schmidt das 4:0 der DFB-Auswahl gegen Portugal, dessen Begleitung Katja Mann zwei VIP-Tickets für das Public Viewing bei der AZ gewonnen hatte. Dabei war seine Prognose vor Spielbeginn mit 2:1 noch eher verhalten ausgefallen.

Finale gegen Holland?

Gleiches gilt für e-rp-Chef Udo Beckmann. Auch er hat auf dieses knappe Resultat getippt, da er vor allem Christiano Ronaldo wesentlich stärker eingeschätzt hat. Am allermeisten aber überrascht zeigt sich Beckmann von der Stimmung in der Arena: „Meine Familie und ich werden auf jeden Fall noch häufiger herkommen. Am liebsten zu einem möglichen WM-Finale gegen die Niederlande.“

Schon vor Spielbeginn ist die Atmosphäre grandios. 17.36 Uhr: Von weitem schon hört man die Fans, die sich bereits in der Arena tummeln. Vor dem Eingang hat sich eine langeSchlange gebildet. Alle Wartenden tragen Schwarz-Rot-Gold und warten voller Ungeduld am Einlass, wo Kalli Gauch, der zusammen mit seinem Bruder Michael für das Fußballmärchen à la Alzey verantwortlich zeichnet, die Gäste einlässt und Verzehrbons verkauft. Die Arena platzt aus alle Nähten, so dass die Gauchs eine Viertelstunde vor Spielbeginn entscheiden, niemanden mehr einzulassen. Auch die Geräuschkulisse ist eines WM-Spiels würdig: Rasseln, Vuvuzelas, Signalhörner und klatschende Hände.

Es beginnt die Zeit des Wartens auf den Anpfiff. „Ich hatte mir diese Arena eigentlich etwas größer vorgestellt“, wundert sich Philip Wagner. Er lobt, „dass es in Alzey überhaupt ein solches Public Viewing gibt. Es ist ja das einzig Größere im nahen Umkreis.“

17.54 Uhr: Dichtes Gedränge vor der Großbildleinwand, alle möchten eine möglichst gute Sicht haben. Der Qualm zahlloser Zigaretten mischt sich mit dem Duft frisch gebratener Steaks. Die elektrisierte Meute der Fußballfans erhebt sich, um gemeinsam die Nationalhymne anzustimmen. Gänsehautatmosphäre.

Häme gegen Ronaldo

Auch nach Spielbeginn gehen alle Anwesenden leidenschaftlich mit, kommentieren jedes Foul, jeden Ballverlust und Fehlpass auf dem Feld. Vor allem auf den Star der Portugiesen, Ronaldo, haben sie es abgesehen. Die wenigen Aktionen des Weltfußballers werden meist kritisch betrachtet und je nach Bedarf mit Pfiffen oder einem schadenfrohen Lachen unterlegt. Doch schon sehr bald weicht die Anspannung aus den Gesichtern und eine mitreißende Euphorie macht sich breit, die sich in immer ausgelasseneren Torjubeln ausdrückt, bei denen sich auch der eine oder andere Bierbecher unfreiwillig leert. Mathias Herbert hat aufgrund der treffsicheren deutschen Spieler einiges zu tun. Der Job des Moderatots ist es, die Menge jedes Tor auch verbal feiern zu lassen.

„Es war ein toller Abend hier. Das Kommen hat sich auf jeden Fall gelohnt“, fasst Abiturientin Kira Spang ihre Eindrücke nach Spielende zusammen. Und auch Michael Gauch ist am Ende rundum zufrieden: „Ich habe vom Spiel zwar nicht viel mitbekommen, aber es war ne tolle Party.“ Dem stimmen die Zaungäste an den Fenstern des an die Arena angrenzenden Mehrfamilienhauses sicher zu, die das Geschehen interessiert verfolgten.

Aufrufe: 017.6.2014, 20:13 Uhr
Henrik FröhlichAutor