Dass die Düsseldorfer nach dem Abstieg aus der Oberliga und einer kompletten Neuausrichtung vor einer immens schweren Saison stehen würden, war schon von vornherein klar. Das gelungen Auftaktprogramm täuschte darüber ein wenig hinweg, doch nun sind die Sorgen ganz akut. „Wir müssen uns im Winter deutlich verstärken“, hatte Coach Sturm deshalb schon vor einiger Zeit gesagt. „Derzeit fehlt uns die nötige Qualität, das muss man einfach so sagen.“ Und auch wenn der Trainer seine konkreten Pläne noch nicht offenlegen möchte, ist davon auszugehen, dass die Verhandlungen mit einigen potentiellen Neuzugängen schon bald vor dem Abschluss stehen.
Das zurückliegende spielfreie Wochenende kam Sturm daher ganz gelegen. „Natürlich konnte ich es etwas ruhiger angehen lassen, lege mich dann aber auch nicht auf die faule Haut“, bekundet er. Spielergespräche, abschalten, runterkommen – Sturm hat die Zeit genutzt. Und unter der Woche wurde selbstverständlich akribisch gearbeitet. „Die Amerner sind sehr robust, deshalb haben wir im Training das Zweikampfverhalten in den Mittelpunkt gerückt“, berichtet er und fügt mit einem Augenzwinkern an: „Damit meine Raketen ordentlich dagegenhalten können.“
Sein Plan ist eindeutig. „Ziel ist es wie immer, die Null so lange wie möglich zu halten“, konstatiert er. „Und zwar hinten.“ Verzichten muss er dabei auf Fabien Harrer (Operation am Innenminiskus), und fraglich ist auch der Einsatz von Daniel Ahn sowie Marcel Müller (beide angeschlagen). Kapitän Felix Kersten wird derweil nach seiner abgesessenen Rot-Sperre wieder ins Tor zurückkehren, und auch vom wiedergenesenen Julian Platte erhofft sich Sturm neue Impulse. „Julian ist jetzt wieder bei einhundert Prozent. Die Pause hat ihm gutgetan“, betont er.
Und vielleicht war sie auch ein ebenso guter Trennstrich, Anlass oder Auslöser für den Neuanfang. Sodass sich die Zuschauer in Wittlaer am Sonntag nicht nur über selbstgebackenen Kuchen und freien Eintritt freuen können, sondern auch über ein passendes Ergebnis. Im Fußball ist alles möglich.