2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Das Dach der Tribüne ist derzeit ungedeckt. Die Reparatur der maroden Dachkonstruktion steht an.
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Kadir Ala und alle Punkte verloren

Sorgen von Trainer Schachts SV Bergisch Gladbach 09 werden immer größer

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Ein umstrittener Elfmeter und ein Platzverweis in der 28. Minute bringen die Bergisch Gladbacher schon früh auf die Verliererstraße.

Eine Schlüsselszene dieser Partie war die 28. Minute. Was in dieser geschah, schildert uns der vermeintliche Übeltäter. Kadir Ala, der in der 30. Minute nach einem vermeintlichen Foul im Strafraum die Rote Karte sah: „Ich war zuerst am Ball, habe diesen ins Aus geklärt. Mein Gegenspieler trifft mich unten am Fuß und fällt bei dieser Aktion.”

Gegen diesen spielstarken Gast war SV 09 über eine Stunde lang in Unterzahl. Warum Schiedsrichter Jan Sauerbier aus Aachen Kadir Ala die Rote Karte zeigt, nur drei Minuten später für SV 09 auf den Punkt zeigt, dieses Mal aber dem „Täter” nicht einmal eine Gelbe Karte zeigt, wird der neutrale Spielleiter aus Aachen gewiss wissen.

SV Bergisch Gladbach 09 — FC Hürth 1:4 (1:1). Als noch elf gegen elf Fußballer spielten, war die Partie ausgeglichen. Den frierenden Zuschauern wurde gutklassiger Fußball geboten. Glasklare Chancen gab es aber nicht zu notieren. Die beiden spielstarken Mittelfeldreihen dominierten die Partie.

„Der Gegner bekommt schwere Beine, lassen wir die Roten von der Leine”, lautet eine Strophe des Vereinsliedes der 09er. In roten Trikots lief der Gast auf, spielte mit. Schon in der 6. Minute ist Papoulidis auf der rechten Angriffsseite der Gäste frei durch. Glück für die 09er, dass er den Ball nicht mehr erlaufen konnte, dieser ins Seitenaus trudelte.

In der 9. Minute wird Völker bei der Ballannahme von Kapitza nicht entschlossen genug gestört. Er schießt über das Tor. Nach diesem Auftakt, der nichts für nervenschwache 09-Fans war, sind die Gastgeber in der Partie.

Nach einer Viertelstunde nimmt Linksverteidiger Hergesell eine Flanke volley, wird wegen Abseitsstellung zurück gewunken. In der 20. Minute gibt es die erste Ecke für die Gastgeber. André Kreuer zieht sie maßgenau vors Tor. Torwart Akyol bekommt die Fäuste an den Ball, wehrt diesen aber nach vorne in den Strafraum ab. Doch kein 09er ist zur Stelle, kann diesen Patzer zur Führung nutzen. Diese war quasi „auf dem Tablett serviert”.

Aber SV 09 ist nun im Spiel. Der Ball läuft gefällig durch die Reihen, insbesondere Ala und Kanli stellen eine Belebung fürs Angriffsspiel dar.

23. Spielminute: Kanli, von Kreuer (neben Shabani wieder auf der Doppel-Sechs aufgeboten) geschickt, dringt im Höchsttempo in den Strafraum ein. Der Torwart fährt ihm in die Parade. Kanli springt fair über den Keeper statt „einzufädeln” und zu fallen.

Aber ein Sturz, ein Schrei wird nur fünf Minuten später registriert. Schiri Sauerbier zeigt auf den Punkt, Kadir Ala die Rote Karte. Und das Unheil aus Sicht der 09er nahm seinen Lauf. Zunächst verwandelt Ludwig Lippold als elf Metern in der 31. Minute zum 0:1.

Ganze fünf Minuten später Duplizität der Ereignisse im anderen Strafraum. Doch nicht ganz: der Spieler, der Celal Kanli von den Beinen holte, wird nicht einmal verwarnt. André Kreuer tritt zum Strafstoß an und verwandelt diesen sicher zum 1:1 (35. Minute).

Kanlis Treffer zum 2:1 in der 41. Minute wird wegen Abseitsstellung nicht gegeben.

Nach Wiederbeginn ziehen dunkle Wolken über dem Gladbacher Stadion auf. Schon in der 49. Minute nutzt Völker ein Missverständnis zwischen Torwart Cebulla und Innenverteidiger Valdivieso zum 1:2.

Die 09er stemmen sich im Team gegen die drohende Niederlage. Und dann patzt nach einer Ecke in der 80. Minute mit Kapitän Cebulla „Mister Zuverlässig”. Es steht 1:3. Sein Trainer Didi Schacht: „Er ist der Spieler, dem ich einen Fehler am ehesten verzeihen kann, weil er uns so oft Punkte gerettet hat und noch retten wird.” In der 90. Minute fällt noch das 1:4 durch Ziegler.

09-Trainer Didi Schacht: „Die kämpferische Einstellung hat gestimmt. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Mit zehn Mann haben wir gegen einen spielerisch starken Gast gut dagegen gehalten, uns reihenweise in Schüsse geworfen.”

Zwei Niederlagen in zwei Spielen im Jahr 2015 und was nun? „Wir sind im Abstiegskampf angekommen, fahren aber trotzdem mit breiter Brust nach Aachen. In zwölf Spielen sind immerhin noch 36 Punkte zu vergeben”, so Didi Schacht: „Hätten wir die Partie zu elft beendet, wäre weit mehr möglich gewesen. Daher gibt es keinen Grund, nicht zuversichtlich zu sein.”

Aufrufe: 015.3.2015, 20:10 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor