2024-04-24T07:17:49.752Z

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Starker Rückhalt: Mehmet Bozkir. F: Theo Titz
Starker Rückhalt: Mehmet Bozkir. F: Theo Titz

Kaarster Höhenflug hält an

Schneider bremst die Euphorie: "Ich weiß ja, wie es gelaufen ist."

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Die Fakten sprechen eine klare Sprache: sechs Siege in sieben Spielen, erst drei Gegentore, Tabellenzweiter mit zwei Spielen weniger als der Tabellenführer. Die SG Kaarst, deren einziges Ziel bis dato der Klassenerhalt ist, hat einen formidablen Saisonstart hingelegt und gewann am Mittwoch auch das Nachholspiel gegen den Traditionsverein SV Lürrip mit 2:0.


Zu Null, das gab es in der Vorbereitung gar nicht, in der Saison aber schon fünf Mal. "Es ist natürlich ein Verdienst der gesamten Mannschaft, da arbeiten wir wirklich effektiv", erklärte Schneider, der nach dem jüngsten Sieg jedoch seinen Torwart herausheben musste. Musste, weil Schneider es nicht sonderlich mag, einzelnen Spielern ein Sonderlob zu verpassen. "Es zählt für mich nur das Kollektiv, aber klar, der Torwart gehört dazu. Und gegen den SV hat Mehmet Bozkir mehrfach glänzend gehalten, das war gestern schon entscheidend", sagte Schneider. Es war nicht die erste Partie, in der Bozkir die Arbeit seiner Vorderleute vollendete.

Und Schneider ließ sich zu einer weiteren positiven Betonung hinreißen. "Rene Kirstein ist nach seinem Kreuzbandriss jetzt wieder voll da. Natürlich hat er vorher schon gespielt, aber da ging es mehr darum, ihn wieder heranzuführen. Gegen Lürrip hat er sich erstmals in die Startelf gedrängt, er ist für mich wie ein Neuzugang. Er verstärkt unsere Mannschaft."

Das sollte es dann auch gewesen sein mit den Gutheißungen. Die Tabelle will Schneider richtig eingeordnet wissen. "Ich sehe das Bild auch, aber ich weiß ja, wie es gelaufen ist", mahnt der Übungsleiter. "Wir haben mehrfach Glück gehabt, die Liga ist sehr eng. Wenn ein, zwei Aktionen andersrum gelaufen wären, sähe es ganz anders aus. Aber okay, wir stehen da oben, wir haben meist gut gestanden, ich will es den Jungs auch nicht madig machen."

Das 2:0 am Mittwoch war ein Beispiel für Schneiders Ansicht, denn die Gäste waren über weite Strecken gefährlicher und hätten den ein oder anderen Treffer verdient gehabt. Doch die Großchancen vereitelte Bozkir und die SG selbst brauchte diesmal nicht allzu viele Gelegenheiten zum Erfolg. So hielt Kapitän Marc Robin Philipp kurz nach dem Wechsel bei einer Standardsituation geschickt den Fuß rein und verlängerte den Ball unhaltbar zur Führung ins Tor. Den zweiten Treffer markierte der eingewechselte Japaner Masateru Ishido nach einer scharfen Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Sascha Pisasale in der Nachspielzeit – eine sehenswerte Direktabnahme aus zwölf Metern.

"Unsere Bank ist ein Plus. Trotz der Ausfälle von Leistunsträgern wie Marcel Poullie, Sebastian Lorenz und Fabian Geisreiter kann ich solche Jungs von der Bank bringen. Ein Karsten Rehmann hat gar nicht gespielt", betonte Schneider, der schon am Sonntag in Süchteln wieder rotieren will. "Da kann die Startelf schon wieder ganz anders aussehen. Klar, hier und da fehlt mal einer, aber wir haben bislang nur kleine Wehwechen, im Grunde konnte ich bislang stets aus einem gut gefüllten Kader schöpfen."

Nach dem Spiel in Süchteln will der Coach sein erstes Saisonfazit ziehen: "Wenn wir dort bestehen beziehungsweise etwas mitnehmen, können wir womöglich andere Ziele definieren. Aber vorerst sind wir gut beraten, ruhig zu bleiben." Anpfiff im Sportpark Süchtelner Höhen ist um 17 Uhr (!).

Aufrufe: 02.10.2014, 11:06 Uhr
Christian KurthAutor