Kaarst IV zeigt sein wahres Gesicht

"Es war schon ein extremes Kampfspiel, in dem wir ein paar Feldvorteile hatten", sagte der Dominik Tess nach der Parte. Wie schon in der Vorwoche musste der Kapitän wegen einer Verletzung zuschauen. Und das war an diesem Sonntag nicht so einfach. "Es war nachher zum Verzweifeln, auch für uns draußen. Wir waren in der zweiten Halbzeit komplett überlegen, haben nur vergessen uns zu belohnen", sagte der verhinderte Abwehrchef. Diesen Eindruck bestätigte Betreuer Fitnat Irgat: "Bis zur Halbzeit hat Hemmerden sich das Unentschieden verdient, danach kam gar nichts mehr."

Doch vor allem seine Vertreter machten einen "Super-Job", wie Tess sagte. Die Viererkette um Max Berghaus, Alexander Komnik, Martin Swiderski und Patrick Bilinski war an diesem Tag nicht zu bezwingen. Wenn die Hausherren mal gefährlich wurden, dann nach Standards. So wurde es in der Nachspielzeit nach einem Freistoß auch noch einmal gefährlich. Doch SG-Keeper Adam Grabowski parierte den guten Kopfball mit einer Glanztat und hielt den Kaarster Sieg fest.

Rund zehn Minuten vorher machte Wutzler es besser als seine Kameraden zuvor. Erst vergab Niki Schleutermann freistehend, dann setzte Patrick Ozimek einen Kopfball nach Freistoß von Robert Czajkowski den Ball knapp vorbei. Czajkowski war es dann auch, der den erlösenden Siegtreffer mit einem "Zuckerpass" (Tess) einleitete. Wutzler blieb vor dem Tor cool und schob den Ball in die lange Ecke (82.).

"Das war wieder die Vierte, wie wir sie sehen wollen. Wir haben uns heute nicht angemeckert, sondern jeder hat für jeden gekämpft", lobte Tess seine Mitspieler für den mannschaftlich geschlossenen Auftritt bei unangenehmen Hemmerdenern. "Ich bin richtig stolz auf jeden Einzelnen. Das war genau die richtige Reaktion nach dem Spiel gegen Hoeningen. Die Mannschaft hat fast alles umgesetzt, was wir vor dem Spiel besprochen haben", zog Patzel seinen imaginären Hut vor der Truppe. Keeper Grabowski erhielt außerdem ein Sonderlob: "Adam hat sich die Null heute verdient", sagte Patzel, der die SG wieder auf dem richtigen Weg wähnt. "Die Arroganz ist der Aufgabe gewichen. Ich hoffe, wir bleiben auf diesem Weg", sagte der Übungsleiter.