Kaarst II überrascht gegen Absteiger

Die Partie gegen den Absteiger war noch nicht einmal angepfiffen, da musste Ossenbühl schon umplanen. Rene Griesbach verletzte sich beim Aufwärmen und konnte nicht spielen, sodass der junge Lucas Breuer in die Startelf rückte – und seine Sache so gut machte, dass er ein Sonderlob vom Trainer erhielt. „Lucas hat ein bärenstarkes Spiel gemacht und gefühlt keinen Zweikampf verloren“, sagte Ossenbühl. Das positive Zweikampfverhalten galt im ersten Abschnitt allerdings für die gesamte Kaarster Defensive. Die Innenverteidigung um Salman Irgat und Igor Fafenrot ließ die Delhovener Offensive überhaupt nicht ins Spiel kommen und hatte ziemlich viel im Griff. Dabei versuchten die Gäste, die SG in den ersten 15 Minuten unter Druck zu setzen. Da die Gastgeber allerdings die gleiche Taktik verfolgten, entwickelter sich in der Anfangsphase ein sehr gutes Kreisliga-A-Spiel. Während sich Delhoven schwer tat, vor das Kaarster Tor zu kommen, erspielten sich die Blau-Weißen die ersten Großchancen. Kamill Niewolik scheiterte am Pfosten (6.), Oliver Hensen vergab gleich drei gute Gelegenheiten zur Führung (15./18./23.). Kurz vor der Pause gelang dem Kapitän dann doch der Treffer zum 1:0. Nach einem Zuspiel von Niewolik traf Hensen aus 16 Metern in die kurze Ecke.

„In der zweiten Halbzeit wollte wir dann früh die Entscheidung erzwingen, nachdem wir in Hackenbroich auch eine gute erste Hälfte gespielt und dann noch fünf Gegentore kassiert haben“, erklärte Ossenbühl seinen Plan für die zweiten 45 Minuten. Nach nur zehn Zeigerumdrehungen ging dieser dann auf. Und dieses Tor zeigt, wie einfach Fußball manchmal sein kann. Sascha Zupke verlängerte einen Abschlag von Marcel Griesbach mit dem Kopf in den Lauf von Niewolik, der den Ball aus 20 Metern in den Winkel jagte. Fünf Minuten später räumte der eingewechselte Patrick Krüger die letzten Zweifel am Kaarster Heimsieg aus und drückte den Ball nach Vorarbeit von Florian Liebich aus kurzer Distanz über die Linie.

Eine Viertelstunde vor dem Ende verkürzte Delhoven nach einem Fehler von Irgat auf 1:3, ehe Daniel Hermanns das Tor des Tages erzielte. „Daniel schießt sonst nie auf das Tor. In dieser Situation wusste er allerdings nicht mehr weiter und hat einfach mal abgezogen“, schildert Ossenbühl. Der Versuch aus 25 Metern landete prompt im Winkel. Es war Hermanns‘ erstes Tor nach seinem Wechsel im vergangenen Winter zur SG. Rene Noack verwandelte kurz vor Schluss noch einen Elfmeter zum 5:1, im Gegenzug stellte Marcel Klein den Endstand her.

„Die Gegentore waren schon vermeidbar. Das ist natürlich ärgerlich“, sagte Co-Trainer David Smith nachher, betonte aber, dass es ein „gutes Spiel von uns war.“ Man fände schließlich immer etwas Negatives, meinte der Engländer. Ossenbühl hakte den Sieg schnell ab und war in Gedanken bereits beim Duell mit dem befreundeten Verein Neukirchen-Hülchrath am kommenden Wochenende. „Die haben eine komplett neue Mannschaft und sind nach dem 3:3 gegen Hackenbroich sicher hoch motiviert“, glaubt der Trainer. Für die SG sollte es Motivation genug sein, wenn sie an das letzte Saisonspiel der Saison 2013/14 zurückdenkt. Damals nämlich hatte die SG den Aufstieg durch eine Niederlage in Neukirchen verpasst, im Jahr darauf allerdings bekanntlich nachgeholt. Nun gibt es das ersehnte Duell in der Kreisliga A.