2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Kaans Stürmer Patrick Diehl (blaues Trikot) sieht sich in dieser Szene einer Neuenkirchener Übermacht gegenüber. Genau wie seine Mitstreiter ging Diel heute leer aus. Foto: carlo
Kaans Stürmer Patrick Diehl (blaues Trikot) sieht sich in dieser Szene einer Neuenkirchener Übermacht gegenüber. Genau wie seine Mitstreiter ging Diel heute leer aus. Foto: carlo

Kaan-Marienborn und die Rasenphobie

Nehrbauer-Team verliert in Neuenkirchen - Seidel entscheidet Partie mit Doppelpack

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SuS Neuenkirchen - 1. FC Kaan-Marienborn 2:0

Es bleibt dabei: Naturrasen und 1. FC Kaan.Marienborn sind keine guten Freunde. Und so verlor der Tabellensechste der Oberliga zum Hinrunden-Ende mit 0:2 (0:1) beim SuS Neuenkirchen (8.), Kaan-Marienborn hat alle seine Niederlagen auf Naturrasen kassiert, in den letzten vier Auswärtsspielen seit dem 0:3 am 23. Oktober beim SC Buer-Hassel.

Fußball-Sonntag in Neuenkirchen: Direkt an den Zaun des Waldstadions grenzen schmucke Einfamilienhäuser. Es ist ruhig. Wenn da nicht die Schüsse wären, die beim Warmspielen mit einem lauten Scheppern an die Werbebanden über den Toren krachen. Jedes Wort auf dem Platz ist in jedem Winkel der Stadions deutlich zu verstehen.

Selbst mit dem ersten Warnschuss von Christian Runkel in der 2. Minute änderte sich an der Atmosphäre wenig. Auf der Gegenseite machten vier Minuten später Dennis Seidel und Merlin Schütte erstmals auf sich aufmerksam. Daniel Waldrich, der sich weisungsgemäß mit Semih Yigit auf den Mittelfeld-Flügeln abwechselte, prüfte Neuenkirchens Torwart Dennis Fischer (17.). Kurz darauf umkurvte Schütte zwei Verteidiger aus der Mannschaft von Kaans Trainer Thorsten Nehrbauer - Keeper Florian Hammel stand richtig (18.). Doch echte Gefahrenmomente sehen anders aus.

Kaan schien mehr vom Spiel zu haben, konnte aber entscheidende Momente im gegnerischen Strafraum nicht erzwingen. Neuenkirchens Trainer Tobias Wehmschulte erklärte später: „Beide Mannschaften haben defensiv agiert, wir haben das über 90 Minuten hinbekommen.“ Die Käner, die kurzfristig auf den erkrankten Andre Schilamow verzichten mussten, agierten fleißig, aber waren wie eingelullt vom Gegner und der sonntäglichen Ruhe über dem Waldstadion.

Und so gerieten Gäste eine Minute vor dem Pausenpfiff gleichsam wie aus heiterem Himmel in Rückstand. Wieder setzte sich Schütte auf der rechten Seite gegen Jared Jörgens durch, Sebastian Wasem trat vor dem Tor über den herein geschlagenen Ball, und Seidel bedankte sich mit der Führung. „Mit der ersten Chance das 1:0“, ärgerte sich Nehrbauer.

Das eben hatten die Gastgeber an diesem Tag den Känern voraus, auch wenn der SuS-Trainer später über „mindestens einen nicht gegebenen Elfmeter“ klagte. Zumal Runkel nach einer Flanke Semih Yigit freistehend das 1:1 verpasste, als Kaan „aufmachen wollte“ (Nehrbauer).

Dann die Entscheidung in der 68. Minute: Ein Freistoß nach einem Wasem-Foul im Mittelfeld flog weit hinein in den Käner Strafstoß, dort eher unkontrolliert von Spieler zu Spieler. Und letztlich köpfte ihn der SuS-Kapitän Nicolas Haverkamp weiter zu - zu wem sonst, zu Seidel, der zum 2:0 einköpfte.
„Wir müssen uns auswärts verbessern“, forderte Nehrbauer nach dem Abpfiff. Sein Team trete daheim und auswärts mit zwei Gesichtern auf. Und mit Lob seines Gegenübers Wehmschulte konnte er wenig anfangen: „Wir werden immer wieder gelobt, aber dafür können wir uns nichts kaufen.“

Apropros Naturrasen. Die Käner Fußballer werden wohl froh sein, wenn sie nun am Sonntag (14.30 Uhr) zum letzten Spiel vor der Winterpause beim TuS Ennepetal (10.) antreten: Einerseits hatte der Aufsteiger aus dem Breitenbachtal zu Saisonbeginn gegen Ennepetal mit einem 1:1 seine zehn Spiele währende Erfolgsserie begonnen, andererseits wird in Ennepetal auf Kunstrasen gespielt.


Schiedsrichter: Christopher Schütter (PTV Werl) - Zuschauer: 290
Tore: 1:0 Daniel Seidel (44.), 2:0 Daniel Seidel (68.)



Aufrufe: 011.12.2016, 20:54 Uhr
Carsten LoosAutor