Kaan Akca hat das Kämpfen gelernt

Wo der 20-jährige Techniker früher im entscheidenden Moment noch das Bein weggezogen hätte, präsentierte er plötzlich das gesamte Repertoire eines defensiven Mittelfeldspielers: Schnelle, aggressive Balleroberung per Grätsche mit anschließendem präzisen Pass in die Spitze.

So war es auch kaum verwunderlich, dass sich Akca gegen die Kölner zum besten Spieler auf dem Platz aufschwang und seine Leistung mit gleich zwei Torvorlagen krönte. Die Entwicklung vom Talent zum Kämpfer kommt für den Deutsch-Türken indes nicht überraschend. "In der Vorsaison hatte ich mit vielen Verletzungen zu kämpfen, so dass im Kopf immer wieder die Angst mitschwang, sich in einem Zweikampf erneut zu verletzen", erzählt Akca, der zuletzt viele Extraschichten im Kraftraum schob, um seinem Körper die nötige Stabilität für den harten Ligaalltag zu verleihen - mit Erfolg. "Jetzt fühle ich mich richtig gut", bestätigt er.

Den letzten Feinschliff holte sich Akca allerdings im täglichen Mannschaftstraining: "Unser Trainer Taskin Aksoy zeigt uns immer wieder, wie wir uns im Zweikampf behaupten können", erklärt er. "Das steigert natürlich zusätzlich das Selbstvertrauen."

Und solches wird auch am Samstag vonnöten sein, wenn die Flingerner auf die Sportfreunde Lotte (14 Uhr, Connect-M-Arena) treffen. Die Mannschaft vom Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück gehört schon fast traditionell in jeder Saison zum Favoritenkreis auf den Aufstieg in die 3. Liga. Vor zwei Jahren waren die Sportfreunde ihrem Traum schon ganz nah, ehe man als Meister der West-Staffel in der Relegation an RB Leipzig scheiterte. "Lotte gehört zu den stärksten Teams der Liga und ist vor allem körperlich sehr robust", weiß Akca zu berichten. Wie gut, dass er diese Eigenschaft nun auch in sich vereint.