In der Sache ging es um den Abbruch eines Spiels der 3. Kreisklasse Nord A zwischen dem mittlerweile aufgelösten FC Artland und dem Quakenbrücker SC III vom Mai 2013. Das brisante Derby hatte auf dem Sportplatz am Deich in Quakenbrück schon hitzig begonnen und war geprägt von vielen Nickeligkeiten. Auslöser für das ,,unwürdige Ende" war ein umstrittener Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit. Mit Fausthieben und Tritten verletzten aufgebrachte Spieler und Zuschauer den Unparteiischen, der zu Boden ging und nur mithilfe von weiteren Zuschauern in die Kabine fliehen konnte. Neben dem Schiedsrichter bekam ein ebenfalls als Nebenkläger auftretender QSC-Spieler Schläge ab; beide waren nach ärztlicher Versorgung mehrere Tage arbeitsunfähig.
Laut mehreren Zeugenaussagen sollen unzweifelhaft der 30-Jährige und sein Vater ,,Rädelsführer" gewesen sein; gegen weitere ,,Übeltäter" ist kein Verfahren anhängig. So bleibt etwa ein Steinwurf in den Stadionkiosk ohne juristische Aufarbeitung. Die Ermittlungen der Polizei, die seinerzeit 20 Minuten nach mehreren Notrufen am wieder beruhigten Tatort eintraf, zogen sich über Monate hin und führten schließlich zur Anklage. Das Amtsgericht hat nun die Aufgabe, Licht in die ,,aus den Fugen geratene Situation" zu bringen. Ein Versuch des Amtsrichters, im Vorfeld alle Beteiligten zu einem außergerichtlichen Vergleich mit der Zahlung von Schmerzensgeld zu bewegen, scheiterte nach Aussage des 30-Jährigen an zu hohen Geldforderungen der Opfer-Seite.
Nach drei Stunden wurde die Verhandlung unterbrochen. Auf Antrag der Angeklagten, die bestreiten, die vorgehaltenen Straftaten begangen zu haben, werden drei weitere Zeugen geladen. Deren Aussage soll Vater und Sohn entlasten und den Vorwurf der Tätlichkeit entkräften. Vor allem der 30-Jährige beklagte, dass er als bekannter Fußballspieler willkürlich zum Täter gestempelt werden solle. Alle an den Übergriffen Beteiligten kämen aus Quakenbrück. ,,Warum kennt ihr nur mich und meinen Vater?", fragte der 30-Jährige die Gegenseite. Die Hauptverhandlung wird am kommenden Montag fortgesetzt.