2024-03-27T14:08:28.225Z

Team Rückblick
War für Nortorf Gold wert: der 19-fache Torschütze Marvin Sievertsen (re.), hier in einem Duell mit Gadelands Niklas Krüger.Sell
War für Nortorf Gold wert: der 19-fache Torschütze Marvin Sievertsen (re.), hier in einem Duell mit Gadelands Niklas Krüger.Sell

Junges Team zahlt mit Leistung zurück: Nortorfs Mut wird belohnt

Fußball-Verbandsligist beendet die Serie auf einem guten sechsten Tabellenplatz / Trainer Fabian Doege ist der Vater des Erfolges, Angreifer Marvin Sievertsen der Newcomer der Saison

Mit einer jungen Truppe und einem unverbrauchten Trainer gingen die Fußballer des TuS Nortorf in die abgelaufene Verbandsligasaison. Der Mut wurde am Ende belohnt, denn nach dem letzten Ballkontakt freuten sich die Mittelholsteiner über einen guten sechsten Platz. Der Courier blickt heute auf die beste Saison der Blau-Weiß-Roten seit dem Jahr 2009 (damals Dritter) zurück.

„Nortorf wird auf jeden Fall einen einstelligen Platz belegen.“ Mit dieser mutigen und von Fans anderer Teams sicher belächelten Aussage bewies Marvin Sievertsen, der vor der Saison aus der Kreisklasse A vom TSV Gnutz nach Nortorf gewechselt war, bereits nach dem dritten Spieltag und damals gerade einmal zwei Punkten auf dem Konto hellseherische Qualitäten. Die Elf vom Heinkenborsteler Weg lief zum Teil mit vier 19-jährigen Akteuren in der Startelf auf. Nach einem schwierigen Saisonstart und Tabellenplatz 14 nach vier Spieltagen behielt das Trainerteam um Fabian Doege aber die Ruhe und arbeitete konzentriert weiter.

Die Fortschritte waren dabei nicht nur im spielerischen Bereich deutlich. Denn während die Nortorfer mit zunehmender Saisondauer auch immer spielbestimmender in den Partien auftraten, wurden auch die Ergebnisse zunehmend konstanter. Wichtige Attribute für den blau-weiß-roten Erfolg 2015/16 waren über die gesamte Spielzeit gesehen vor allem der breite Kader, die gute Disziplin auf dem Rasen, eine im Verhältnis zu den Gegnern überdurchschnittliche Fitness und mit zunehmender Spielzeit auch ein deutlich gestiegenes Selbstbewusstsein bei den „Nortorfer Jungs“. Die Krönung dieser Konstanz war die Erfolgsserie im März und April mit sechs Siegen in Folge, die auf Grund der zeitgleichen Aufholjagd des TSV Wankendorf auf den TSV Lägerdorf außerhalb Nortorfs fast untergegangenen ist.

„Trotz des jungen Durchschnittsalters haben wir aber die Erfahrung von über 1000 Verbandsligaeinsätzen im Kader, da darf man schon ein wenig Abgeklärtheit erwarten“, wollte Nortorfs Co-Trainer Alexander Klucke das Thema „Jugend“ aber auch nicht zu hoch hängen, um zu ergänzen: „Die Qualität war meiner Meinung bereits in den vergangenen Jahren vorhanden. Was meist fehlte, war die Konstanz.“

Über die gesamte Spielzeit erwies sich der bereits erwähnte Newcomer Sievertsen als wichtige Stütze. Der Personaldienstleistungskaufmann kristallisierte sich rasch als bester TuS-Torschütze der Saison heraus und kämpfte dabei in seiner ersten Saison auf diesem Niveau sogar lange im Fernduell mit Tungendorfs Torben Czekay um die Courier-Torjägerkanone. Mit 19 Treffern wurde Sievertsen in diesem Ranking schließlich Zweiter. Aber auch für Bennit Struve, der insbesondere in 2016 mit einer beeindruckenden Konstanz aufspielte, war die Saison nicht nur wegen seiner sieben eigenen Treffer ein Erfolg.

Struve und Sievertsen sind aber nur zwei Namen von vielen, die exemplarisch für viele junge und erfolgreiche Kicker aus Mittelholstein stehen.Neben den vielen positiven Geschichten gab es aber auch Pechvögel. Der größte Unglücksrabe der Saison ist Lasse Maaß. Der 20-jährige Keeper verletzte sich schwer am Knie. Mit dem Winterneuzugang und ehemaligen American-Footballspieler Patrick Ladendorf hatten die Blau-Weißen-Roten jedoch sofort einen starken Ersatz für Maaß parat, der sportlich die Lücke füllen konnte.

Der Vater des Nortorfer Erfolges stand mit Fabian Doege an der Außenlinie. Der Coach, der erstmals als Cheftrainer in der Verbandsliga in Erscheinung trat, sorgte für die notwendige konzentrierte Arbeit und schaffte es, den hohen Konkurrenzdruck in der Mannschaft ausgeglichen zu gestalten. Dabei stach Fabian Doege insbesondere durch ein absolutes Fachwissen und eine sportliche Ehrlichkeit hervor. Diese Qualitäten hat der Verein erkannt, der sich die Dienste des 29-Jährigen auch für die kommende Spielzeit gesichert hat.

Ligaobmann Mathias Heintz betonte treffend: „Wir wollen damit den im vergangenen Sommer eingeschlagenen Weg fortsetzten, denn wir sind mit dem Abschneiden der jungen Mannschaft in der Saison 2015/16 zufrieden.“
Aufrufe: 09.7.2016, 11:00 Uhr
SHZ / nolAutor