2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview
Christian Kühn (36) gehört seit Jahren zu den herausragenden Torhütern im Fußballkreis und hat sein erstes Spiel als Trainer beim 2:1 in Hailer gleich gewonnen.	Foto: Senzel
Christian Kühn (36) gehört seit Jahren zu den herausragenden Torhütern im Fußballkreis und hat sein erstes Spiel als Trainer beim 2:1 in Hailer gleich gewonnen. Foto: Senzel

"Jungem Gemüse" fehlt nur etwas Konstanz

KOL GELNHAUSEN/INTERVIEW: +++ GFC-Spielertrainer Christian Kühn erklärt den Sieg gegen Hailer +++ Start mit drei Derbys +++

GELNHAUSEN . Stadtderby gewonnen, Spitzenreiter FSV Hailer gestürzt und als bislang einziges Team drei Auswärtszähler aus der „Festung“ Hailer entführt: Dem FC 03 Gelnhausen ist nach dem 2:1 (2:1)-Coup in Hailer ein blendender Start in die Restrückrunde der Fußball-Kreisoberliga Gelnhausen gelungen. Im GT-Interview erklärt Torwart und Spielertrainer Christian Kühn (36), wie der Erfolg bei den Gelb-Schwarzen zustande kam, was vom GFC im Verlauf der Runde noch zu erwarten ist und wie er die Trennung von Ex-Coach Marco Prestifilippo beurteilt. Kühn, der einst beim SV Bernbach in der Oberliga das Tor hütete, trainiert Gelnhausen bis zum Saisonende gemeinsam mit Martin Buchhold. Zur neuen Runde übernimmt bekanntlich Roberto Manega (derzeit SV Pfaffenhausen) das Spielertraineramt beim GFC.

Sie haben mit dem GFC Tabellenführer FSV Hailer die erste Heimniederlage beigebracht. Wie war das Spiel aus Ihrer Sicht und was gab den Ausschlag für den Coup?

Das war einfach eine Mannschaftsleistung, das war der Schlüssel zum Sieg. Es gab keinen bei uns, der negativ aufgefallen wäre. Im Gegenteil, jeder hat sich eingebracht. Hailer hatte bis dahin den besten Angriff, deswegen war es uns wichtig, hinten sicher zu stehen. Nach vorne wollten wir mit unseren schnellen Akteuren über Außen kommen. Das hat geklappt.

Mit Rafal Lybyk hat ein Neuzugang von Beginn an gespielt, wie beurteilen Sie seine Leistung im ersten Spiel?

Man hat schon gemerkt, dass er mit seiner Erfahrung und Ruhe unserer Truppe guttut. Wir haben ja sonst nur „junges Gemüse“ um die 20 Jahre (lacht). Da ist Rafal mit Mitte Zwanzig schon routinierter. Er spielt in der Zentrale auf der Sechs und ist ein Typ, der immer den Ball haben will und Ruhe in unser Spiel reinbringt.

Wie verlief die Vorbereitung auf die Restrückrunde?

Das war schon ein bisschen durchwachsen wegen zahlreicher kranker oder verletzter Spieler. Trotzdem haben wir natürlich ein gutes Umfeld mit dem Kunstrasen und konnten jede Einheit auf dem Platz absolvieren.

Sie coachen den GFC gemeinsam mit Martin Buchhold. Wie sieht die Aufgabenverteilung aus?

Das ist ganz unterschiedlich, mal leitet er eine Trainingseinheit, mal ich. Insgesamt sprechen wir aber alle Entscheidungen zusammen ab, sei es Aufstellung oder Auswechslung.

Martin Buchhold (38) ist ja auch höherklassig erfahren und saß gegen Hailer auf der Auswechselbank, will er nochmal angreifen?

Es war personell bei uns ein bisschen eng und wir müssen ja auch auf die zweite Mannschaft achten. Da haben wir entschieden, dass er bei der Ersten auf der Bank sitzt und für den Notfall da ist. Martin kannst du ja immer einsetzen! Er muss nur noch etwas an seiner Kondition machen, aber da sind wir dran (lacht).

Die Ablösung von Ex-Trainer Marco Prestifilippo verlief nicht ohne Nebengeräusche, wie haben Sie die Demission damals erlebt und wie beurteilen Sie die Entlassung?

Ich möchte das gar nicht groß kommentieren. Der Verein hat Gründe für diesen Schritt gesehen und wir als Mannschaft müssen damit professionell umgehen. Marco war am Sonntag auch beim Spiel in Hailer.

Reinhold Jessl, Trainer des neuen Tabellenführers VfB Oberndorf, schwärmt noch heute vom Spiel gegen Gelnhausen. Es sei vom Tempo und vom Spielerischen eines der besten Spiele der Saison gewesen. Auch gegen Hailer zeigte Gelnhausen nun eine Galavorstellung. Was ist in dieser Saison für den GFC noch drin bei drei Punkten Rückstand auf Platz drei (Altenmittlau) aber auch elf Zählern Rückstand auf Relegationsplatz zwei, wo Hailer derzeit steht?

Solche Spiele, wie gegen Oberndorf oder jetzt gegen Hailer, hatten wir in der Hinrunde schon häufiger, zum Beispiel auch gegen Bad Orb. Aber uns hat einfach die Konstanz gefehlt, was bei einer so jungen Mannschaft auch nicht überraschend ist. Diese Konstanz wollen wir in der Rückrunde nun reinbringen und dann schauen wir weiter. Unser Auftaktprogramm mit Hailer, jetzt am Freitag daheim gegen Altenhaßlau/Eidengesäß und danach gegen Höchst ist schon anspruchsvoll. Das sind drei Derbys. Da kann man eine super Serie starten, man hätte aber auch alle drei Spiele verlieren können. Mit dem Sieg gegen Hailer sind wir nun gut gestartet, aber nach einem Sieg ist nicht gleich alles prima. Wir wollen nun gegen Altenhaßlau/Eidengesäß nicht verlieren und Konstanz in unsere Leistung bringen.



Aufrufe: 07.3.2017, 08:00 Uhr
Christian Pomoja (Gelnhäuser Tageblatt)Autor