Junge Sandkruger geben jetzt den Ton an

erfolgreich den Schiedsrichteranwärterlehrgang des NFV-Kreises Oldenburg-Stadt absolviert. "Wir sind froh und stolz, dass in diesem Jahr diese recht viele Spieler an dem Lehrgang teilgenommen haben. Es ist nicht immer einfach, junge Leute für dieses wichtige Amt zu begeistern", sagt SWO-C-Jugendtrainer Jörg Ostendorf, zugleich 1. Vorsitzender des "Fördervereins für Fußball in Sandkrug".

Zweimal wöchentlich für jeweils zwei Stunden haben die Jugendlichen im Januar beim TuS Eversten die 17 Fußballregeln von der Abseitssituation über unsportliches Betragen bis hin zur Spielfeldgröße gepaukt, die anhand von Videobeispielen veranschaulicht wurden. "Ich habe mich schon länger für das Schiedsrichteramt interessiert und viel Gutes darüber gehört. Ich spiele auch selber Fußball und war hin und wieder mit der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung nicht ganz einverstanden", beschreibt der 14-jährige Finn zur Brügge von Schwarz-Weiß Oldenburg seine Motivation. Beim achten Termin Ende Januar galt es dann eine schriftliche Prüfung mit 30 Fragen zu bewältigen. Nicht mehr als fünf Fehler waren erlaubt. 27 von 31 Teilnehmern bestanden. Beim zweiten Lehrgang im Februar waren es 21 von 23. "Neben den Fußballregeln sollte im Lehrgang aber auch der Spaß am Schiedsrichteramt vermittelt werden", betont der 2. Vorsitzende der Schiedsrichtervereinigung OL-Stadt, Sascha Schnor.

Für ihre Einsätze wurden die Sandkruger Schiedsrichter komplett neu eingekleidet. In diesem Jahr hat dies der "Förderverein für Fußball in Sandkrug" übernommen, welcher im vergangenen Jahr neu gegründet wurde. Fast alle neuen SWO-Schiedsrichter haben bereits ihre ersten Bewährungsproben erlebt. Sie werden dabei in einem Patenmodell von erfahrenen Kollegen aus dem Verein begleitet und unterstützt. In der Regel stehen die jungen Schiedsrichter zu Beginn ihrer Karriere in der C- und D-Jugend mit der Pfeife auf dem Rasen, bis sie eine entsprechende Erfahrung gesammelt haben. Ältere Absolventen des Anwärterlehrgangs, für den man mindestens 14 Jahre alt sein muss, können nach kurzer Zeit auch schon B- oder gegebenenfalls A-Jugendspiele leiten.

Im Erwachsenenbereich (in der Regel bis zur Kreisliga) können die jungen Schiedsrichter hingegen als Schiedsrichterassistenten bzw. Linienrichter zum Einsatz kommen. Viele der Lehrgangsteilnehmer haben dafür Anfang März bei der ersten Mannschaft des Polizei SV Oldenburg eine Schiedsrichterassistentenschulung absolviert. Finn zur Brügge stand bereits dreimal an der Außenlinie bei den Männern: "Es hat bisher viel Spaß gemacht. Viel gemeckert wurde nicht. Stattdessen wurde ich von den Trainern oder auch dem Schiedsrichter gelobt."

Derzeit hat SWO 17 Referees. Nach insgesamt vier Einsätzen als Schiedsrichter oder Assistent erhalten die neuen SWO-Referees einen Schiedsrichterausweis, erklärt SWO-Schiedsrichterobmann Manfred Noll. Mit so einem Ausweis können Schiedsrichter bis hoch zur Bundesliga kostenlos Fußballspiele in Deutschland besuchen.