Dabei war der Start ins Jahr eins nach dem bitteren Abstieg aus der Bezirksliga ziemlich ernüchternd. Nach der fast schon peinlichen 2:4-Auftaktpleite gegen Aufsteiger SpVgg Sittenbachtal gelang in den nächsten vier Begegnungen nur ein „Dreier“ - Trainer Marcus Thiem zog die Reißleine und trat zurück. Sein Nachfolger Robert Bohner feierte sieben Tage später mit einem hochverdienten 3:2 gegen den späteren Meister SK Lauf einen perfekten Einstand.
Zwar „flirtete“ der FC Hersbruck noch eine ganze Weile mit den Abstiegsrängen, in der Rückrunde aber startete die junge Elf durch und arbeitete sich noch bis auf Rang sechs vor. „Mit der Saison können wir zufrieden sein“, sagt Bohner in der Rückschau, „wären wir etwas stabiler gewesen und hätten das nötige Glück gehabt, wäre am Ende sogar noch mehr drin gewesen.“
Entscheidend für den zunächst als Interimslösung präsentierten Erfolgscoach war und ist „Geduld - auchvon Seiten des Vereins“. So mussten sich viele seiner Schützlinge im Vorjahr erst einmal an die für sie ungewohnte Gangart in der Kreisliga gewöhnen, und dann noch den überraschenden Wechsel ihres Spielmachers Philipp Lämmermann zu Jahn Forchheim wegstecken. „Daswar erst einmal ein Schock - hat sich im Nachhinein aber als Vorteil für uns erwiesen, weil sich der ein oder andere Spieler nun nicht mehr verstecken konnte“.
Auf einen ähnlichen Effekt hofft Bohner nun auch nach dem Abgang von Goalgetter Ralf Maas zu Bayernligist DJK Ammerthal. „Seine 26 Treffer müssen wir erst einmal kompensieren“, aber mit Patrik Künzel, Rene Bongers, Michael Mertel, Hans Herrmann oder dem aus Sittenbachtal zurückgekehrten Alexander Brüx sieht er seinen Kader in punkto Offensivqualitäten nach wie vor gut aufgestellt.
Positiv vermerkt Bohner, dass sich die seit einiger Zeit eingeschlagene Jugend-Philosophie seines Klubs herumgesprochen hat und entsprechend honoriert wird. Mit Peter Gunawardhana, Max Bayerlein (den Bohner schon in der Jugend betreute) und Philipp Bauernfeld stießen drei Spieler zum FC Hersbruck, die zuletzt in den Bayernliga-A-Jugenden des SK Lauf und FC Amberg ihre Fußballschuhe schnürten.
Schon in der Winterpause kehrte Stefan Erhardt zu seinem früheren Verein zurück und wurde zu einem wichtigen Baustein für die beeindruckende Rückserie, in der Hersbruck 31 Zähler einfuhr. „Er ist einer von drei, vier wichtigen Stützpfeilern - aber wir müssen immer über die Mannschaft kommen“, sagt Bohner.
Die nötige Ruhe und Geduld mit den jungen Leuten vorausgesetzt, ist der Coach überzeugt, hinter den „Platzhirschen“ DJK Weingarts, TSV Neunkirchen und der SpVgg Diepersdorf eine gute Rolle im Kreisoberhaus spielen zu können. Die erste „Nagelprobe“ steht seinen Schützlingen schon Freitagabend um 18.30 Uhr im Saisoneröffnungsspiel gegen den vom früheren Club-Torjäger Stephan Schmeller trainierten FC Schnaittach ins Haus. „Das ist ein ganz schwerer Brocken, aber wir wollen heuer besser starten als im vergangenen Jahr“, sagt Robert Bohner.