2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Verdonnert zum Spielen in der Kreisliga A: David Aigner von der SG Feytal/Weyer.
Verdonnert zum Spielen in der Kreisliga A: David Aigner von der SG Feytal/Weyer.

Feytal-Weyer kann, darf aber nicht aufsteigen

Feytals Fußballabteilungsleiter Mario Theisgen hofft auf Änderung der FVM-Satzung – Derby in Sötenich

Meldet die SG Feytal/Weyer ihre Mannschaft ab? Die Gerüchteküche brodelte gewaltig. Einen sportlichen Grund hätte der Aufsteiger nicht, denn die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Reisenauer steht mit 48 Punkten aus 25 Partien auf dem vierten Tabellenplatz. Im September soll der neue Rasenplatz fertig werden, in den Verein und Stadt insgesamt 200 000 Euro investieren – ein Aufbruch rund um den Verein in Feytal.

Aber es gibt einen Haken: Die Mannschaft könnte vielleicht in der nächsten Saison aufsteigen, darf es aber nicht. Der Grund: Als Spielgemeinschaft mit weiterhin zwei souveränen Vereinen, die jeweils einen eigenen Vorstand haben, darf der A-Ligist nicht in die Bezirksliga aufsteigen. So sieht es die Satzung des Fußballverbands Mittelrhein (FVM) vor.

Um in den kommenden Jahren aber die Möglichkeit zu haben, in die nächste Spielklasse aufzusteigen, gibt es derzeit zwei Optionen: eine Fusion der beiden Vereine mit einem gemeinsamen Vorstand oder die Zerschlagung der SG. Letztgenannte Variante hätte zur Folge, dass die Stammvereine, der TSV Feytal und der SV Concordia Weyer, in der kommenden Saison wieder in der Liga spielten, in der sie vor der Gründung der SG um Punkte gekämpft haben. Im Fall des TSV wäre es die Kreisliga B; der SV spielte in der C-Klasse.

In die unterste Fußballliga des Kreises Euskirchen würde es nach der aktuellen Satzung auch im Fall einer Fusion gehen. „Dann haben wir einen komplett neuen Verein und der muss eben wie jede neue Mannschaft in der untersten Spielklasse beginnen“, erklärt der Vorsitzende des Fußballkreises, Hubert Jung.

„Das ist doch total absurd“, schimpft Feytals Fußballabteilungsleiter Mario Theisgen. In den vergangenen Wochen habe er mehrmals alle Optionen mit dem Fußballkreis ausgelotet. Wieder unten anzufangen, sei keine. „Wir sind inzwischen zu der Entscheidung gekommen, dass alles so bleibt, wie es ist, und wir die Mannschaft nicht aus dem Spielbetrieb zurückziehen.“

Theisgen ist wegen der Satzung sauer auf den FVM. „Die Vereine im Kreis Euskirchen haben es immer schwerer zu überleben. Sie fusionieren und bilden Spielgemeinschaften. Und dann werden einem mit dieser Satzung auch noch Steine in den Weg gelegt.“ Theisgen hofft, dass die Zeit helfen wird: „Vielleicht kommt ja irgendwann eine Änderung der Satzung. Darauf setzen wir. Logisch wäre es.“ Wie der Fußballabteilungsleiter erläutert, sei der Aufstieg für Spielgemeinschaften in anderen Verbänden im Bundesgebiet durchaus möglich.

Der Ligaalltag geht für die SG am 26. Spieltag mit dem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SSV Lommersum weiter. Vorgezogen wird das Lokalderby zwischen dem SV Sötenich und dem bereits abgestiegenen Kaller SC. Sötenichs Trainer Christian Hammes: „Wir freuen uns sehr, dass dieses Derby wieder mal vor heimischem Publikum ausgetragen wird. In Sötenich ist es immer noch etwas Besonderes. Wir erwarten eine ähnlich schwere Partie wie im Hinspiel. Dort haben wir uns sehr schwer getan, auch wenn wir 2:0 gewonnen haben.“ Hammes zieht den Hut vor dem KSC: „Wie sie diese schwierige Saison durchziehen – einfach toll!“

Aufrufe: 012.5.2017, 20:30 Uhr
KSTA-KR/Franz KüpperAutor