2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse

Jugendkonzept soll in Vier-Jahres-Plan greifen

Trainer Bernd Roth will in Landscheid verstärkt auf die jungen Spieler setzen

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga soll in Landscheid, Niederkail und Binsfeld ein Umdenken erfolgen. Mit dem neuen Trainer Bernd Roth soll nicht nur der Konsolidierungsprozess in Gang gesetzt, sondern auch der Nachwuchs gefördert werden. Die wenigen echten Führungsspieler sollen die jungen Burschen an die Hand nehmen. Der TV sprach mit Bernd Roth.

Landscheid/Niederkail/Binsfeld. Nach dem bereits früh feststehenden Abstieg aus der Bezirksliga war schnelles Handeln gefragt. So war das Engagement des Trierers Bernd Roth bereits sechs Wochen vor dem Saisonende fix. „Im Februar habe ich erfahren, dass Niederkail einen neuen Trainer sucht. Eigentlich wollte ich noch ein Jahr Pause machen, meinem Sohn, der bei der U11 von Eintracht Trier spielt, zuschauen. Da ich aber gerne mit jungen Spielern arbeite und das Konzept beider Parteien identisch war, sagte ich zu.“ Bernd Roth, früher erfolgreicher Jugendtrainer beim FSV Salmrohr, CS Grevenmacher und Borussia Mönchengladbach (1997 – 2001), gibt die künftige Richtung vor. Der Verein und Roth selbst setzen dabei auf die Jugend. Finanziell will der Verein etwas kürzertreten, die Zeiten von hochkarätigen und teuren Trainerverpflichtungen sind vorbei. Der Vier-jahresplan sieht unter anderem vor, nicht nur die einheimischen Talente an den Verein zu binden, sondern auch schrittweise den Weg zurück in die Bezirksliga zu gehen. Druck verspürt der Coach keinen. „Wir sehen uns keinesfalls als Titelfavorit, nur weil wir Bezirksligaabsteiger sind. Die Jungs sollen sich taktisch uns spielerisch weiterentwickeln, ein einstelliger Tabellenplatz zwischen vier und acht wäre okay.“ Roth ist ein Trainertypus, der nicht nur auf die physische Komponente setzt, sondern auch gern näher an der Mannschaft dran ist. „Ich suche die Nähe zu den Spielern. Da gehe ich auch schon mal mit den Jungs raus. Ich bin mit Leib und Seele Trainer“, sagt Bernd Roth über sich selbst. Nach einer einjährigen Pause war der kaufmännische Angestellte zuletzt im luxemburgischen Biver und Diekirch als Trainer engagiert. „Ich schätze die A-Klasse Mosel stärker ein als die im Kreis Trier-Saarburg, sie hat sogar ein ähnliches Niveau wie die Bezirksliga. Ich denke, vier, fünf Mannschaften könnten ohne Probleme in der Bezirksliga bestehen.“ Die wenigen Führungsspieler sollen das Team wieder zu alter Stabilität verhelfen. Kapitän Christopher Gansen, Florian Szommer, Christoph Ernst, Robwert Wilwers und Daniel Kläs sollen im neuen Teamgefüge die Zugpferde sein. Die Jungen sollen an deren Seite reifen. Lukas Gerhard, Fabian Wey, Philipp Kreutz oder Miftar Halilaj stehen für den Umbruchprozess in Landscheid. „Das sind alles junge Leute, die Potenzial haben, aber noch Zeit brachen. Man muss mit ihnen Geduld haben. Sie besitzen gute Anlagen, um gestandene Spieler zu werden“, teilt der Coach weiter mit. Mit Daniel Kläs (aus Bekond, früher SV Föhren) kommt ein bezirksligaerprobter Spieler, der partiell auch Co-Traineraufgaben übernimmt. Johannes Zwang (aus Niersbach) ergänzt das Torwart-Team, Lukas Barabara hat bereits letztes Jahr bei den Senioren reingeschnuppert. Dennis Heinz aus der A-Jugend steht auf dem Sprung. „Dennis wird seine Einsatzzeiten peu á peu bekommen. Er ist als defensiver Spieler dort überall einsetzbar.“ Mit Tim Reuland wird in Kürze ein Top-Stürmer in den Kader zurückkehren. „Nach seiner einjährigen Verletzung muss er langsam wieder herangeführt werden und braucht Wettkampfpraxis. „Ende September kann ich Tim wieder voll einplanen, er ist schon schmerzfrei“, sagt Roth, dessen Frau einst bei den Miezen und dessen jüngere Tochter in Grevenmacher Handball spielt(e). Der im Trierer Stadtteil Irsch lebende Trainer sucht mittelfristig noch zwei Innenverteidiger, denn „in der Abwehr gewinnst du Meisterschaften. In diesem Segment haben wir noch Nachholbedarf.“ Weil das Team im Kreispokal nach der 1:2-Niederlage in Veldenz nicht mehr dabei ist, können sich Roth und die SG Landscheid ganz der Meisterschaft widmen. Doch letzte Woche wurde gegen Minderlittgen-Hupperath im Derby mit 0:8 verloren. „Da kamen viele Faktoren zusammen. Der Gegner hat früh gepresst und zugestellt, die Abstände stimmten nicht. Nach dem Platzverweis haben wir kein Aufbäumen gezeigt.“ Die Jungs jetzt wieder aufzurichten und eine Reaktion zu zeigen – diese Eigenschaften fordert Roth jetzt in Salmrohr ein. (L.S.).

Aufrufe: 017.9.2015, 00:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor