Jugendfußball: Haben Futsal und A-Junioren eine Zukunft?

„Die Tendenz geht dahin, dass Spieler des jüngeren A-Jugend Jahrgangs in der B-Jugend mitspielen dürfen, wenn für sie keine Spielmöglichkeit im Verein besteht. Das kommt von ganz oben“, so Klocke zu den Erkenntnissen aus Arbeitssitzungen des DFB. A-Junioren des älteren Jahrgangs können längst für die Herren ein Spielrecht erhalten. In einigen Ländern wie in Spanien gebe es schon keine U19 mehr, fügte Klocke an. Dies scheint hierzulande, wenn auch bundesweit heiß diskutiert, noch Zukunftsmusik zu sein.

Eine rege Debatte entzündete sich um die Hallenrunde. „Wir werden die Futsal-Version light in der Hallenrunde bei uns beibehalten, müssen das Thema aber weiterentwickeln. Wir sehen jedoch auch den Zwiespalt an der Basis“, sagte Josef Thale als Hallenspielleiter. Klocke betonte, dass offizielle Meisterschaften des Verbandes nun nur noch im Futsal möglich sind. „Wir sind noch am Anfang“, warb der Kreisvorsitzende Bernd Kettmann, ein Befürworter des Futsals, um Geduld bei dem Thema. „Es muss erst mal wachsen, dann kann das was ganz Tolles werden.“ In den Klubs gibt es derzeit Befürworter und Gegner des Futsals, was die Wortbeiträge deutlich machten. Jürgen Böwer von BW Hollage fand viele positive Aspekte, Franz Buchholz vom TuS Glane brachte seine Ablehnung zum Ausdruck. „Wir wissen, dass eine Mini 5 mit dem Futsal anders umgeht als eine E1“, brachte Josef Thale die Aussprache zum Abschluss und bat um weitere Meinungen per E-Mail. Im Hinblick auf den kommenden Winter will der Verband Futsal-Turniere für A-, B- und C-Junioren anbieten. Vereinsturniere im Hallenfußball-Modus bleiben weiter möglich und werden genehmigt.

Zur Vorbeugung von sexueller Gewalt im Jugendfußball riet Bernd Kettmann den Klubs, das Thema in den Vereinen anzusprechen und ein polizeiliches Führungszeugnis für Jugendtrainer einzufordern. Für eine vom Verband ausgestellte Trainerlizenz sei dieses bereits Pflicht, auch bei Verlängerungen.

Sogar aus bis zu fünf Vereinen können künftig Jugendspielgemeinschaften gebildet werden. Ein Aufstiegsrecht erhalten allerdings nur JSGs aus maximal drei Vereinen. Mehr als zwei Teams pro Altersklasse werden für eine JSG nicht genehmigt.

Auf dem Prüfstand bei Verbands- und Vereinsvertretern stand die erstmals ausgetragene kreisübergreifende D-Jugend-Spielrunde von Stadt und Land. Die Leistungsunterschiede waren sehr groß – nach Resultaten oberhalb von 0:30 hatten sich Teams zurückzogen. Im Frühjahr gibt es nun eine „D1-Super-Kreisiliga“ mit den acht Staffelsiegern mit Hin- und Rückrunde sowie zwei normale Kreisligen und diverse Kreisklassen darunter. Im Sommer sollen bei den Meldungen die zu erwartenden Leistungsstärken der D1-Mannschaften von den Klubs gemeldet und bei der Einteilung berücksichtigt werden. „Wir versuchen das mal“, erklärte Klocke und mahnte. „Seid aber fair.“

Der Ausschuss will zudem perspektivisch versuchen, aus den Landkreisvereinen aufgekommen Wünsche regeltechnisch festzuzurren. Zum einen sollen Spiele auf einem anderen Platz beendet werden können, als auf dem, wo sie begonnen haben, beispielsweise bei Flutlichtausfall oder heftigen Regengüssen. Zum anderen sollen Mädchen des Jungjahrgangs künftig in der nächst tieferen Altersklasse bei den Jungen mitspielen dürfen.