2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Auch seine beiden Assists waren für Yilmaz Kinaci, hier im Duell mit Kevin Siegfanz, kein Trost, der FC Pipinsried befindet sich weiter im freien Fall.
Auch seine beiden Assists waren für Yilmaz Kinaci, hier im Duell mit Kevin Siegfanz, kein Trost, der FC Pipinsried befindet sich weiter im freien Fall.

Jürgen Schäfer wirft nach 2:4 das Handtuch

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FC Pipinsreid - Die Pleitenserie des FC Pipinsried nimmt kein Ende. Auch aus dem Allgäu sind die Gelb-Blauen mit leeren Händen zurückgekehrt. Mit dem 2:4 war das FCP-Team noch gut bedient. Boss Konrad Höß schimpft: „Ich hätte viel früher eingreifen müssen.“ Die erste Entscheidung nahm ihm sein Train

Höß präsentierte noch in der gleichen Stunde einen Nachfolger. Helmut Wirth (55) wird den FCP im Saisonendspurt und in der Relegation coachen. Er trainierte zuletzt die Bayernligisten TSV Aindling und TSV Buchbach. 57 Gegentore in 31 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Auch die Partie im Kemptener Stadtteil Kottern wurde in der Abwehr entschieden. Und im Kopf. Denn wie schon bei den Spielen gegen den TSV Landsberg und Wacker Burghausen fingen sich die Gelb-Blauen einen Gegentreffer direkt vor dem Halbzeitpfiff ein. Und wie vor einer Woche gegen die Lechstädter durch einen Elfmeter, der „unnötig wie ein Kropf“ (Höß) war. Der Allgäuer Max Wuttge hatte das Leder in den Pipinsrieder Strafraum geschlagen. Johannes Brenner lief erst raus, stoppte kurz ab und ging dann doch zum Ball – der allerdings schon auf den Füßen von Sinan Yilmaz lag. Schiedsrichter Michael Ost wertete Steiners Aktion als Foul, Yilmaz kümmerte sich nicht um des Kaisers Regel, dass der Gefoulte niemals selber schießen dürfe (0:1, 44.). Bis dahin hatten die Pipinsried eindeutig mehr vom Spiel gehabt – wie Schäfer in der Pressekonferenz betonte. Selbst sein Kotterner Kollege Stephan Wuttge wollte nicht widersprechen. Doch was hilft das? „Wir machen uns immer wieder alles selbst kaputt“, lamentierte Schäfer. Wen wundert es? Die Niederlagenserie hat bei allen Akteuren tiefe Spuren hinterlassen, natürlich auch beim Keeper. Die Verunsicherung ist in allen Mannschaftsteilen zu spüren. Ein interessantes Urteil äußerte Sonthofens Coach Bernd Kunze während der Partie gegenüber Konrad Höß: Die Pipinsrieder Mannschaft spiele nie den direkten Ball, suche nie den einfachen Weg. Trotz hohen Engagements könne man so keine Spiele gewinnen. Der Pipinsrieder Oberboss nahm das Urteil an und folgerte: „So eine Spielweise muss man auch unserem Trainer ankreiden. Nach dem 0:1 sind wir zusammengebrochen wie ein Kartenhaus.“ Es dauerte noch eine Viertelstunde, dann erzielten die Allgäuer ihren zweites Tor – nicht zuletzt, weil die Pipinsrieder Innenverteidigung nicht entschlossen genug agierte (2:0, 58.). Die Freude über Michael Funks Erfolgserlebnis (2:1, 65.) währte nur kurz. Denn dann folgten die Treffer drei und vier der Hausherren. Beide Male eingeleitet durch weite Bälle, die fast von der Mittellinie geschlagen wurden. In einem Fall brachte noch ein Kotterner seinen Kopf ans Spielgerät (3:1, 68.). Im anderen Fall segelte die Kugel von Freund und Feind unbehelligt ins Netz (4:1, 77.). Für eine gewisse Ergebnis- Kosmetik sorgte Goalgetter Funk durch seinen zweiten Schlag kurz vor Schluss (4:2, 86.). Konrad Höß schüttelte noch am Sonntag den Kopf: „Es ist seit Wochen keinerlei Fortschritt zu erkennen.“ Schließlich gestand er ein: „Ich hätte schon lange eingreifen müssen, doch nun ist es zu spät.“ So ganz will er jedoch die Flinte noch nicht ins Korn werfen: „Schließlich brauche ich auch morgen und übermorgen noch eine Mannschaft.“ Der Dorfclub-Zampano kündigt an, wieder mit starker Hand regieren zu wollen: „Das Team braucht meine Ansprachen.“ Ab sofort werde die Elf wieder mit Ausputzer agieren, kündigte der Fußball-Veteran an, das war aber vor Schäfers Rücktritt und der Verpflichtung von Helmut Wirth. „Ob das an der gegenwärtigen Mode vorbei geht, interessiert mich nicht“, gab Höß zu Protokoll. Eines bleibt dem 71-Jährigen allerdings erspart: Das Schicksal seines Leidensgenossen Volker Weingartner vom BC Aichach. Der Paarstädter Mäzen sitzt nach der Entlassung seines Übungsleiters Ivan Konjevic inzwischen selber auf der Bank...

Aufrufe: 029.4.2012, 00:00 Uhr
kra - Dachauer NachrichtenAutor