2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
<b>F: Kaliske</b>
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Jügesheimer Rückzug fix - Es mangelt am Geld

Hessenliga-Spitzenreiter TGM/SV Jügesheim tritt künftig in der Gruppenliga an +++ HFV-Präsident Rolf Hocke bittet Vereine zum Gespräch +++ Eschborn prüft Aufstiegsmöglichkeit

Nach dem FSV Fernwald wird die Hessenliga künftig auch auf die TGM/SV Jügesheim verzichten müssen. Die Gerüchte bewahrheiteten sich, der derzeitige Tabellenführer zieht zum Saisonende seine Mannschaft aus der Hessenliga zurück und tritt künftig in der Gruppenliga an. Den Titel wolle man dennoch holen - was zwar sportlich fair ist, aber die Absurdität der Situation unterstreicht. HFV-Präsident Rolf Hocke bittet indes für den 28. April zum Gespräch.

FuPa berichtete am Dienstag bereits über den geplanten Rückzug des FSV Fernwald aus der Hessenliga und die Überlegungen der Jügesheimer, es den Mittelhessen gleichzutun. Hier der Link zum Artikel:

https://www.fupa.net/berichte/fernwald-zieht-zurueck-hoffen-bei-lohfelden-und-ederbergland-142038.html

Die Zukunft des FSV Fernwald ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Sollte die Mannschaft aus der Hessenliga zurückgezogen werden, würde man je nach Zeitpunkt künftig in der Gruppenliga oder der Kreisoberliga antreten. Möglich wäre aber auch die "Urberach-Option". Viktoria Urberach spielte in der vergangenen Saison ebenfalls in der Hessenliga und kündigte einen Rückzug an. Aus diesem wurde letztlich aber "nur" ein normaler Abstieg in die Verbandsliga Süd. Dort steht man derzeit mit leichten Abstiegssorgen auf dem 14. Tabellenplatz. Für Fernwald bestünde diese Möglichkeit ebenfalls, von einem Abstiegsplatz ist man derzeit nicht weit entfernt. Doch absichtlich Partien zu verlieren, um in die Abstiegszone zu rutschen, verbietet zumindest die sportliche Fairness.

Für die TGM/SV Jügesheim besteht diese Möglichkeit nicht. Derzeit stehen die Jügesheimer mit der sicehersten Abwehr und einer Partie weniger als die Verfolger an der Tabellenspitze. Dort soll man nach dem Willen der Vereinsverantwortlichen auch nach dem letzten Hessenliga-Spieltag dieser Saison stehen - ein würdiger Abschied aus Hessens höchster Amateurspielklasse. In Jügesheim mangelt es - wie bei vielen anderen Vereinen auch - schlicht an den finanziellen Mitteln, um die Nebenkosten in der Hessenliga zu stemmen. Nachdem im Jahr 2004 die TGM 1888 Jügesheim und der SV 1915 Jügesheim fusionierten, führte der Weg 2011 in die Hessenliga. Nach einem Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld in der ersten Saison wurden die Jügesheimer im zweiten Hessenliga-Jahr Vizemeister und setzten sich damals auch kurzzeitig mit den Anforderungen an einen möglichen Regionalliga-Aufstieg auseinander. Im dritten Jahr steuert man nun auf die mögliche Meisterschaft zu und muss doch diese tragische Entscheidung des Rückzugs verkünden.

Der FSV Fernwald und die TGM/SV Jügesheim verabschieden sich nun also in die unteren Ligen. stellt sich die Frage, wer die Hessenliga in Richtung Regionalliga verlässt? Die Regularien besagen, dass der Hessenliga-Meister den direkten Aufstieg wahrnehmen kann, während der Vizemeister in eine Relegationsrunde mit den Tabllenzweiten der Oberligen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saar geht. Können / Wollen Meister und / oder Vizemeister diese Möglichkeit nicht nutzen, fallen Aufstiegsrecht und Relegationsteilnahme an den jeweils nächsten Verein in der Tabelle. Für den direkten Aufstieg muss man die Saison aber mindestens auf Platz 4 beenden, für die Relegation reicht mindestens Platz 5.

Die Reserve des Zweitligisten FSV Frankfurt (derzeit auf Rang 5) ist allerdings die einzige Mannschaft mit Aufstiegsambitionen. Einen Schimmer der Hoffnung gibt es noch beim 1. FC Eschborn. Inwieweit diese Hoffnungen berechtigt sind, soll nun in einer Arbeitsgruppe des Vereins mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik besprochen werden. Dies ließen die Eschborner in einer Pressemitteilung verlautbaren. Leicht wird dies ganz sicher nicht. Erst im Winter war dem 1. FCE der Hauptsponsor abgesprungen, so dass man sich von einem halben Dutzend seiner Stammspieler trennen musste, darunter auch Top-Torschütze Salvatore Bari (zu Viktoria Aschaffenburg).

Wie mit den aktuellen Entwicklungen umzugehen ist und wie es künftig in der Hessenliga aussehen soll, will man beim Hessischen Fußballverband nun am Runden Tisch besprechen. HFV-Präsident Rolf Hocke lud dazu Vertreter aller Hessenligisten, der Tabellenführer der drei Verbandsligen sowie der hessischen Regionalligisten KSV Hessen Kassel, KSV Baunatal und Kickers Offenbach zum Meinungsaustausch. Dieser findet am 28. April in der Sportschule Grünberg statt. Auch die Konsequenzen aus dem Rückzug der Reserve der Frankfurter Eintracht aus der Regionalliga - genauer: aus dem gesamten Spielbetrieb - soll dabei besprochen werden.

Aufrufe: 010.4.2014, 15:30 Uhr
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