2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Jüchen zeigt Offensivspektakel

Der Bezirksligist untermauert mit dem 5:3 gegen den TuS Grevenbroich seine Ambitionen.

So hatte sich André Theißen sein Debüt sicherlich nicht vorgestellt. Mit einer guten Leistung beim VfL Jüchen/Garzweiler wollte der neue Trainer des TuS Grevenbroich eine Aufholjagd einläuten, um den Tabellenführer der Bezirksliga doch noch einzufangen. Bei der 3:5-Niederlage (0:3) offenbarte die Defensive - bislang eigentlich das Prunkstück des TuS - jedoch riesige Lücken und hatte die spielfreudigen Jüchener zu keinem Zeitpunkt im Griff.

"Wir wollten die Räume heute eng halten. Das hat leider nur zehn Minuten lang funktioniert. Danach stehen wir viel zu weit von den Gegnern weg und ergeben uns zu schnell", meinte Theißen. Der musste mit ansehen, wie sich die Gastgeber schon früh in der ersten Halbzeit in einen Rausch spielten. Nach Ballgewinnen schaltete Jüchen postwendend um und setzte seinen allgegenwärtigen Offensivmotor Thorben Schmitt ein. Ob mit direkten Ablagen oder Dribblings - der Topscorer der Liga (18 Tore, 11 Vorlagen) wusste mit dem Ball immer etwas anzufangen. Wie in der 18. Minute, als er mit Danny Hepner und Philipp Reichartz kombinierte, der von Ergi Uslu im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Schmitt verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Schnell und direkt ging es auch nach 29 Minuten. TuS-Torhüter Tobias Schriddels konnte einen Schmitt-Schuss nur nach vorne abwehren, Alexander Barth staubte dankend ab. Auch beim dritten Treffer nur vier Minuten später sah Schriddels nicht gut aus, als er eine Hereingabe des von links in den Strafraum gelaufenen Barths nicht klären konnte und Mo Chaibi zum 3:0 einschob.

Nachdem es in der Kabine des TuS zur Pause dann richtig laut wurde, wechselte Theißen Schriddels gegen Alexander Höchst aus. "Aus disziplinarischen Gründen", wie er verriet. Mit einem Tor wie aus dem Nichts gelang Tim Allrogge zwar der Anschlusstreffer (49.), weiterhin spielte aber nur Jüchen, das nun beinahe im Fünfminutentakt zu besten Konterchancen kam. Erneut war es Schmitt, der nach 52 Minuten frei auf das Grevenbroicher Tor zulief und Chaibi das 4:1 auflegte - die endgültige Entscheidung. Nachdem Uslu gegen Hepner seinen zweiten Strafstoß verursachte, ließ Schmitt vom Elfmeterpunkt noch das 5:1 folgen (69.) und hatte unter anderem bei einem Pfostenschuss Pech (83.). Für Grevenbroich verkürzten Lars Faßbender (74.) und Christian Langner per 25-Meter-Freistoß (90.).

Jüchen hat sich damit nicht nur eines Konkurrenten im Aufstiegskampf entledigt, sondern mit einer beeindruckenden Offensivleistung seine Ansprüche untermauert. Vor allem das Trio Schmitt, Chaibi und Hepner war einfach nicht zu halten, kombinierte nach Belieben und leistete sich dabei kaum Ballverluste. "Der Sieg war hochverdient, wir haben sehr guten Fußball gespielt", fand Trainer Georg Krahwinkel, der allerdings noch Steigerungspotenzial sieht: "Wir hätten einige Situationen besser ausspielen müssen. Das ist aber der fehlenden Kraft geschuldet. Nach unserer durchwachsenen Vorbereitung war der Verschleiß heute enorm."

Aufrufe: 022.2.2015, 23:32 Uhr
Christos PasvantisAutor