2024-04-25T14:35:39.956Z

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Juan Bernat spielte bei der Weihnachtsfeier von
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Juan Bernat - Der bodenständige Kumpeltyp

Bayern Münchens Fußballprofi Juan Bernat hat den Bad Waldseer Fanclub "La Bestia Negra" besucht

Bad Waldsee / kro - Ein Mal einen Bayern-Spieler treffen, Autogramme besorgen, Fotos machen oder ihn Dinge fragen, die man schon immer wissen wollte. Dazu hatten die Mitglieder des FC-Bayern-Fanclubs "La Bestia Negra 2008" am Sonntag in Bad Waldsee die Möglichkeit. Der Spanier Juan Bernat, Fußballprofi des Bundesligisten, war zu Gast auf der Weihnachtsfeier des Fanclubs.

Pünktlich um zwölf Uhr begrüßen die 170 Gäste den 23-jährigen Spanier im Katholischen Gemeindesaal in Bad Waldsee, der standesgemäß in rot und weiß mit Bayern-Fahnen geschmückt ist. Nach kurzer Einstimmung bekommen die Gäste die Möglichkeit, dem Fußballprofi ihre persönlichen Fragen zu stellen. Bernat antwortet allerdings nicht mehr auf deutsch, sondern auf spanisch. Die Fragen drehen sich um Präsident Uli Hoeneß, den Unterschied zwischen den Trainern Pep Guardiola und Carlo Ancelotti, oder, wie groß die Umstellung zum Leben in Deutschland gewesen sei. Nur die Frage, wer sein bester Kumpel im Team sei, beantwortet Bernat auf deutsch: "Eigentlich alle Spanier, vor allem Javi Martinez." Immer wieder betont er, wie wohl er sich in Deutschland fühle und wie stolz er sei, für die Bayern zu spielen. Er gibt sich ruhig und schüchtern, fast demütig – und bleibt dabei immer freundlich.

Niederlage an der Videokonsole

Bei der Frage nach seinem wichtigsten Spiel überlegt Bernat kurz und sagt dann: "Das Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale 2015 gegen den FC Porto. Aber ich hoffe, dass mein wichtigstes Spiel das Champions-League-Finale wird." Damit trifft er genau die Hoffnungen der Bayern-Fans, die ihn mit lautem Applaus belohnen.

Nach der Fragerunde muss Bernat dann richtig ran. Er sei der beste Spieler im Team an der Videokonsole, tönt er, nur mit seiner Bewertung von 79 Punkten sei er nicht ganz zufrieden: "83 wären gerechter." Nun muss Bernat seinen Worten Taten folgen lassen, denn ein Fußball-Duell steht an. Nicht auf dem Rasen, sondern an der Spielekonsole. Gegner ist Lukas Schneider, der vorher im Fanclub-internen Turnier gewonnen hat. "Ich war schon nervös, man spielt ja nicht alle Tage gegen einen Bundesliga-Profi", sagt Schneider nach dem Spiel. Natürlich wählen beide Spieler die Bayern als Team. Bernat erntet Lacher, als er seinen eigenen Charakter auf der Ersatzbank lässt, schließlich habe der ja aber nur 79 und nicht 83 Punkte. Am Ende schlägt der Fan den Profi knapp mit 1:0, das entscheidende Tor macht nicht der virtuelle Bernat, sondern Teamkollege Franck Ribery.

Viele Autogramme geschrieben

Für Bernat geht es nach der Niederlage an der Konsole zurück auf die Bühne, jetzt werden Hände geschüttelt, Fotos gemacht und Trikots unterschrieben. Einem Fan spricht Bernat sogar eine Sprachnachricht ins Handy. Mit seinem Auftritt macht der Spanier Eindruck: "Es ist cool, dass er das mitmacht. Es zeigt, dass er ein bodenständiger Typ ist", findet Lukas Schneider. Auch im Vorstand des Fanclubs sind sie zufrieden. "Er könnte auch ein Kumpel aus meinem direkten Umfeld sein", meint Fanclub-Vositzender Sebastian Haidel. Er hat mit seinen Vorstandskollegen erst möglich gemacht, dass ein Bayern-Profi nach Bad Waldsee kommt. "Wir haben uns ganz offiziell beworben. Der FC Bayern hat dann unsere Bewerbung nach bestimmten Kriterien bewertet und uns als Gewinner ausgelost", erklärt Haidel. Bernat ist nicht der erste Münchener, den es zur "Bestia Negra" verschlagen hat, 2011 war Luiz Gustavo da. "Man kann sich aber nur alle vier Jahre bewerben", verrät Haidel.

Nachdem Bernat geduldig alles unterschrieben hat, was ihm vorgelegt wurde, gibt es noch eine musikalische Einlage. Zwei Fanclubmitglieder schicken dem Außenverteidiger mit "Feliz Navidad" einen spanischen Weihnachtsgruß. Zum Schluss wird Bernat noch Ehrenmitglied im Waldseer Fanclub und erhält ein Bestia-Negra-Trikot – natürlich mit der Rückennummer 18. Erst jetzt verrät Haidel, dass Bernat seine ganze Familie mitgebracht hat. Zum Dank gibt es einen Kuchen in Form eines Bayern-Trikots, ebenfalls mit Bernats Nummer 18 darauf. Bevor der Spanier sich verabschiedet, gibt es noch ein Selfie mit allen Gästen, dann sagt er schüchtern "Ciao". Am Freitag geht es für Bernat weiter mit dem Fußball. Dann aber nicht auf der Playstation, sondern in der Bundesliga gegen Mainz 05.

Aufrufe: 028.11.2016, 11:41 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Maximilian KrohAutor