2024-04-16T09:15:35.043Z

Transfers
Drittligaprofi Marco Jordan schließt sich dem FC Dingolfing an. F: picture-alliance
Drittligaprofi Marco Jordan schließt sich dem FC Dingolfing an. F: picture-alliance

Jordan-Rückkehr: »Geld spielt keine Rolle«

Ex-Profi Marco Jordan schlägt höherklassigere Angebote aus und schließt sich Dingolfing an

Es ist der spektakulärste Transfer in der diesjährigen Bezirksoberligasaison. Der FC Dingolfing präsentiert den 23-jährigen Neuzugang Marco Jordan, der vom Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden zum FC Dingolfing zurückkehrt und wohl bereits am morgigen Samstag gegen den 1. FC Passau sein Debut feiern wird. Für FCD-Präsident Klaus Kramlofsky ein schöner Tag: „Marco passt genau in unsere Philosophie als ehemaliger Jugendspieler und er wird uns enorm verstärken. Ich muss mich bei der sportlichen Führung bedanken, dass sie dies möglich gemacht haben. Damit können wir leichter unsere Saisonziele erreichen“. Im Interview spricht Jordan über seinen Wechselgrund, seine Rückkehr zum FCD und seine Ziele.

FuPa: Marco, du kehrst vom Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden zum FC Dingolfing zurück. Mit 23 Jahren ein bemerkenswerter Schritt?
Marco Jordan (23): Es war ja schon im Sommer klar, dass ich in Wehen keine Chance mehr erhalten werde, zu spielen. Deswegen habe ich Ausschau nach Angeboten gehalten, dann aber ein Angebot eines Drittligisten ausgeschlagen. Ich wollte mich auf die sichere Variante festgelegt und werde ab Oktober ein Studium in Regensburg oder München beginnen. Damit stand auch fest, dass ich heimatnah und unterklassiger spielen will. Der FCD war dabei immer eine Option.

"Man muss ja fast Bundesliga spielen, damit es sich finanziell lohnt."



Viele Kicker träumen von einer Fußballkarriere. Du hast mit 23 Jahren schon genug davon?
Ich hätte mit Sicherheit noch zehn Jahre in der dritten Liga spielen können und hätte auch ein sehr schönes Leben gehabt. Doch was kommt danach? Deswegen war es die logische Konsequenz, eine Ausbildung bzw. ein Studium zu beginnen. Und außerdem musst du ja fast in der Bundesliga spielen, damit es sich finanziell wirklich lohnt und du nach der Karriere keine Sorgen hast.

Du hast in der Jugend bereits beim FCD gespielt und auch in der ersten Mannschaft. War das einer der Hauptgründe dich nun wieder für Dingolfing zu entscheiden?
Ja, sicher. Ich habe zwölf Jahre beim FCD gespielt und hier kenne ich das Umfeld, sowie die meisten Spieler. Es haben sich nach dem Bericht auf FuPa wirklich viele Vereine gemeldet von der Bezirksoberliga bis hin zur 3. Liga. Ich habe hin- und herüberlegt, aber mir war wichtig, dass ich den Verein kenne. Da spielt dann Geld keine Rolle und ich bin froh, dass ich wieder in Dingolfing bin.

Der ganze Verein freut sich über ihre Verpflichtung und für Spielertrainer Stefan Wimmer bist du ein Wunschtransfer. So etwas hört man gerne, oder?
Mit Sicherheit. Ich wollte ganz einfach einen Verein, der hinter mir steht. Ich habe auch in den Gesprächen gespürt, dass mich der Verein unbedingt zurückhaben will. Das ist dann schon ein tolles Gefühl für einen Spieler.

Du wirst in der Bezirksoberliga voll im Fokus stehen und als Führungsspieler beim FCD fungieren. Reizt das zusätzlich oder setzt einen das unter Druck?
Ich werde eine neue Position spielen und wir sind ja auch ein sehr junges Team. Mir war eben wichtig, dass ich im Verein eine wichtige Rolle spiele und dass wir auch oben in der Tabelle mitmischen können. Für die jungen Spieler werde ich als Ansprechpartner da sein. Das wird eine sicherlich sehr interessante Herausforderung für mich.

Wie schätzt du das Niveau in der Bezirksoberliga ein?
Dazu kann ich noch zu wenig sagen. Ich habe zwar beim FCD mittrainiert und auch einige Spiele gesehen, aber das muss man erst einmal auf dem Platz selbst erleben.

"Habe für ein Jahr unterschrieben und werde alles geben."



Welche Ziele hast du ganz persönlich in dieser Saison?
Der Verein hat das Ziel, am Ende der Saison einen Platz unter den ersten sechs Teams zu ergattern, um in die neue Landesliga aufzusteigen. Das muss unser Anspruch sein und ich will natürlich jedes Spiel gewinnen. Als Sportler gehst du nicht in ein Spiel und sagst: Ach eine knappe Niederlage wäre auch in Ordnung.

Kannst du dir vorstellen längerfristig beim FCD zu bleiben?
Das wird sich zeigen. Ich habe jetzt für ein Jahr unterschrieben und werde in diesem einen Jahr alles geben. Nach der Saison wird man dann sehen, ob mich eine höhere Liga vielleicht noch einmal reizt oder ob ich hier bleiben will. Das wird sich alles erst in ein paar Monaten zeigen.

Interview-Veröffentlichung mit freundlicher Unterstützung vom Dingolfinger Anzeiger.

Aufrufe: 026.8.2011, 14:49 Uhr
Andy ForsterAutor