2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Keine Gefahr: Erftstadts Karsten Kochems (l.) klärt vor dem Nierfelder Ralf Neumann., Foto: Brackhagen
Keine Gefahr: Erftstadts Karsten Kochems (l.) klärt vor dem Nierfelder Ralf Neumann., Foto: Brackhagen

Joker Knorr trifft gleich doppelt

Erftstadt dreht den kreisinternen Vergleich gegen Nierfeld

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Die Erftstädter lagen bereits mit 0:2 zurück, dann kam Fabian Knorr auf den Platz, erzielte den Ausgleich und leitete die Wende zum Sieg ein

. SC Germania Erftstadt-Lechenich — SV SW Nierfeld 3:2 (0:1). In der ersten Halbzeit boten die beiden Kontrahenten den Zuschauern nur schwer verdauliche Kost. Es war ein Duell auf weit unterdurchschnittlichem Landesliga-Niveau — mit vielen Fehlpässen, Missverständnissen und sonstigen Unzulänglichkeiten.

Lediglich für wenige Augenblicke wurde dem Publikum Schmackhaftes geboten. Den Anfang machten die insgesamt feldüberlegenen Hausherren, die kurz hintereinander durch René Mager, Pascal Schiffers Distanzversuch und den Kopfball von Philipp Neils an der Führung schnupperten. Einen Schritt weiter kamen im Gegenzug die Nierfelder, die bei ihrem ersten ernsthaften Vorstoß einen technischen Leckerbissen servierten.

Naoshi Shigematsu setzte Michael Jansen mit einem hohen Zuspiel in Szene und der Angreifer ließ Keeper Nils Schauten mit seiner Volleyabnahme umsonst in Richtung Pfosten fliegen. Das Spielgerät schlug unhaltbar rechts oben ein (25.). Die Gästeführung war zwar zur Pause schmeichelhaft, doch die Germania hatte auch keine Bäume ausgerissen. Der SVN beschränkte sich darauf, hinter der Mittellinie die Räume dichtzuhalten und die Platzherren waren viel zu einfallslos, um diesen Riegel aufzubrechen.

Nach der Rückkehr auf den Kunstrasen war zunächst festzustellen, dass die Schützlinge von Paul Esser mehr Zug zum Tor entwickelten. Den Aktionen haftete allerdings ein Makel an: Sie waren schlicht und ergreifend zu harmlos in der finalen Aktion.

Ganz anders dagegen die Gäste aus dem Schleidener Tal, deren Chancenverwertung mit Effizienz noch zurückhaltend beschrieben ist. Mit der zweiten Gelegenheit kamen die Schwarz-Weißen zu ihrem zweiten Erfolgserlebnis. Andreas Wiedenau setzte über die linke Seite zu einem unwiderstehlichen Sololauf an, kam nach einem gegnerischen Intermezzo erneut in Ballbesitz und legte quer auf Dominik Rang — 0:2 (65.).

Die heimischen Fans beschlich nun die Befürchtung, mit leerem Magen nach Hause gehen zu müssen, doch Trainer Paul Esser hatte noch ein letztes Ass im Ärmel. Er brachte zwanzig Minuten vor dem Ende Joker Fabian Knorr und dieser verlieh dem Erftstädter Spiel die nötige Würze. Innerhalb kürzester Zeit drehte der Angreifer mit zwei blitzsauberen Aktionen die Partie und stellte den Zählerstand auf 2:2. Zunächst segelte die Flanke von Fuhl in die Mitte, Kaiser legte prima vor und Knorr zog nach vorheriger Brustannahme trocken ins linke untere Eck ab (74.).

Ebenso sehenswert war der Ausgleich, den Kevin Kaumanns mit einem präzisen Anspiel ins Zentrum perfekt eingeleitet hatte. Die Vollstreckung war für den sträflich freistehenden Glücksgriff des Coaches nur noch Formsache (77.). „Wenn du 0:2 hinten liegst, kannst du mit einem Punkt eigentlich zufrieden sein”, sagte Esser. Für sein Team galt das an diesem Tag nicht, denn Bastian Schmoll legte noch das umjubelte und letztlich nicht unverdiente Siegtor nach (81.).

Aufrufe: 015.11.2015, 21:07 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor