Knedliks Tor öffnet Tür zum Titel

Denn danach sah es lange gar nicht aus. Der Primus aus Hohenstein kam, bewaffnet mit der stärksten Offensive der Liga und mit nur einer Saisonniederlage im Gepäck, deutlich besser ins Spiel. Die Mannschaft von Trainer-Gespann Oliver Endes und Norman Geiter hatte das Spiel von Anfang an unter Kontrolle und ging folgerichtig nach einer Viertelstunde durch einen sehenswerten Angriff über Malik Minor durch Mauro Becker in Führung.

Für die Wallufer allerdings das Signal zum Aufwachen. Mit deutlich mehr Engagement kamen sie zu Chancen, ehe Julien Knedlik für Fabio Schäfer auflegte und der noch vor der Halbzeit zum Ausgleich traf. In Halbzeit zwei das gleiche Bild: Eine sehenswerte Hohensteiner Ballstafette konnte nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Jannik Hösch brachte den Primus per Strafstoß wieder in Führung. Danach brachen denkwürdige Schlussminuten an. Zuerst schlug nach knapp 60 Minuten die Stunde von Wallufs Keeper und Kapitän Noel Haibach, der die Hohensteiner zuvor durch starke Paraden verzweifeln ließ. Nach einem berechtigten Handelfmeterpfiff übernahm er Verantwortung und bezwang seinen Gegenüber Hauke Wagner zum erneuten Ausgleich. Sekunden später lief Wallufs Schäfer alleine aufs Tor zu und konnte nur noch per Notbremse gestoppt werden. Die Folge: Rote Karte für Hohensteins Tim Beerenwinkel, Wallufer Überzahl in den letzten Minuten und der umjubelte Siegtreffer kurz vor Schluss.

„Die Rote Karte war der Knackpunkt des Spiels. Aber die Moral der Mannschaft war absolut überragend“, jubelte Oliver Knedlik. Wallufs Trainer musste jedoch auch mit ansehen, wie vonseiten der Wallufer Zuschauer und einiger Eltern, besonders in der zweiten Hälfte, bissige Bemerkungen gegen Gegner und den souveränen Schiedsrichter Jonas Walloch das Spiel massiv beeinflussten.

„Wir dürfen uns das Spiel nicht so aus der Hand nehmen lassen“, gab ein enttäuschter Oliver Endes zu Protokoll. „Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen. Aber Fairness sollte immer vorgehen“, sagte er mit Blick auf die Beeinflussung von außen. Die Wallufer feierten derweil mit einer absoluten Willensleistung und einem überragenden Julien Knedlik, der aufgrund seines Alters eigentlich noch D-Jugend spielen könnte, den Sieg und konnten so den Rückstand in der Meisterschaft auf Hohenstein auf einen Punkt verkürzen. Die Meisterschaft sei bei zehn noch zu spielenden Spielen natürlich noch absolut offen, waren sich beide Trainer einig.

JFV Walluf: Haibach, Römer, Schwarz, Karle, Gaber, J. Knedlik, Brox, Fahl, Schäfer, Matijevic (18.Klöpfel), Wöhrer (70.Rammelt).

JFV Hohenstein: Wagner, Beerenwinkel, Bötticher, Graf (25. Grund), Dick, Minor (17. Schön), Becker, Hösch, Giess (8. Felde), Mayer (60. Buchholz).

Tore: 0:1 Becker (13.), 1:1 Schäfer (26.), 1:2 Hösch (55.), 2:2 Haibach (59.), 3:2 J. Knedlik (67.).