2024-04-25T14:35:39.956Z

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Temporeiches Testspiel zwischen der U17 des JFV A/O/Heeslingen und dem Bundesligisten Werder Bremen: Hier setzt sich JFV-Flügelflitzer Dekory Jallow gegen zwei Bremer durch. Foto Bröhan
Temporeiches Testspiel zwischen der U17 des JFV A/O/Heeslingen und dem Bundesligisten Werder Bremen: Hier setzt sich JFV-Flügelflitzer Dekory Jallow gegen zwei Bremer durch. Foto Bröhan

Testspiel zwischen A/O/H und Werder Bremen

17-Bundesligamannschaft von Werder Bremen gewinnt 4:1 +++ Testspiel auf hohem Niveau

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AHLERSTEDT. Die derzeit beste B-Juniorenfußballmannschaft Deutschlands hat am gestrigen Mittwochabend in Ahlerstedt gastiert. Die U17 des JFV A/O/Heeslingen durfte sich mit der U17-Bundesligamannschaft von Werder Bremen messen. Werder gewann zwar pflichtgemäß mit 4:1 – war aber positiv überrascht von diesem Testspiel auf hohem Niveau.

Solche Höhepunkte für den JFV A/O/Heeslingen während einer Saison sind dank des gemeinsamen Kooperationsvertrages möglich. Als dieser Kooperationsvertrag im Oktober 2014 beim SV Werder Bremen unterzeichnet wurde, sagte der damalige SV-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer, dass Werder „in dieser Breite und Intensität noch nie eine solche Partnerschaft mit einem einzelnen Verein“ gehabt habe. Die Vereinsverantwortlichen waren sich einig, dass sowohl der Bundesligist wie der Jugendförderverein profitieren würden. Auf eine „nachhaltige Weiterentwicklung“ durch die Kooperation hoffte Carsten Schult, 1. Vorsitzender des JFV. Die Zusammenarbeit fruchtet bis heute.

„Durch einen guten und persönlichen Kontakt zu den Trainern und dem Scoutingbereich von Werder, tauschen wir uns regelmäßig und eng über alle Sichtungsergebnisse beider Vereine aus. Es gibt praktisch kaum eine Veranstaltung in der Region, die wir auslassen“, sagt Schult. Der JFV profitiert. Die JFV-Trainer können sich durch Hospitationen bei Werder weiterbilden. Die Werder-Trainer kommen für Weiterbildungsseminare zum JFV. Es werden gemeinsame Turniere organisiert. Der JFV bekommt Zugang zu Sponsoren.


JFV-Spieler trainieren im Bundesliga-Leistungszentrum
Die Top-Spieler des JFV bekommen regelmäßig Möglichkeiten, im Bundesliga-Leistungszentrum mitzutrainieren. Über solche Einheiten haben es beispielsweise Sidney Wix und Lars Bünning vor eineinhalb Jahren aus der U17 des JFV zu Werder geschafft. Sie spielen nun für die U19-Bundesligamannschaft. Bünning hat seinen Vertrag bereits verlängert. „In diesem Jahr stehen zwei weitere Spieler auf dem Sprung an die Weser“, sagt Schult.

Es profitiert auch der JFV von der Ausbildung im Leistungszentrum. So stehen zum Beispiel mit Hannes Müller, Felix Poschmann und Lennard Martens drei Ex-Bremer in der jetzigen U 17 des JFV. Poschmann und Martens waren zuvor vom JFV zu Werder gewechselt.

Lennard Martens bekam von Markus Fila, verantwortlicher Werder-Trainer beim Testspiel, ein Sonderlob: „Lenny hat seine Sache sehr gut gemacht.“ Überhaupt sei er „positiv sehr überrascht“ gewesen von dem Auftritt des JFV. „Ich habe gelesen, dass Yannick Viol auf Tempofußball stehe – das hat man heute gesehen“, sagte Fila lächelnd. Der JFV-Trainer habe seine Mannschaft gut eingestellt. Werder habe Probleme gehabt, ins Spiel zu kommen und musste erstmal die Aggressivität und Intensität annehmen. „Wir haben heute ein paar Dinge ausprobiert. Das war ein sehr guter Test für uns“, sagte Fila. JFV-Trainer Yannick Viol war mit dem Auftritt seiner Mannschaft ebenso zufrieden. „Uns ist klar, dass Werder hier nicht mit der absoluten Top-Elf aufgelaufen ist, aber wir waren gut vorbereitet und wenn wir ein bisschen abgezockter gewesen wären, hätten wir auch drei Tore machen können“, so Viol, der seine Mannschaft während des Spiels permanent anpeitschte.


A/O/H und Werder Bremen: Testspiel-Niveau hoch
In der ersten halben Stunde war der JFV in dem laufintensiven und offensiv ausgerichteten Spiel ebenbürtig. Dann fiel das 0:1 nach einem langen Ball und gleichzeitigem Torwartfehler. Kurz nach der Pause sorgten ein sehenswerter Schuss in den Winkel und ein verunglückter Querpass für die Vorentscheidung, 0:3. Der JFV spielte aber weiterhin munter mit. Kurz vorm Abpfiff gelang der Ehrentreffer.

Das Testspiel-Niveau war hoch. Werder Bremen führt die U17-Bundesliga Nord/Nordost mit 23 Siegen aus 23 Spielen deutlich an vor RB Leipzig, ist mit dieser Ausbeute auch wesentlich besser als die Tabellenführer der Bundesligen West und Süd/Südost. Die U17 des JFV ist Tabellenführer der Niedersachsenliga. Sechs Spieltage vor Saisonende führt A/O/H mit vier Punkten vor SC Göttingen 05, den der JFV in beiden Saisonspielen besiegt hat. „Wir planen schon für die Regionalliga“, sagt Schult, „wir glauben fest an den Aufstieg.“ Der JFV ist von seiner Stärke überzeugt. Die fünf besten Torschützen sowie die fünf besten Vorlagengeber der bisherigen Saison stehen alle im A/O/H-Team.

Nach dem geplanten Aufstieg steht der JFV vor einer Herkulesaufgabe. Bis auf einen wechseln alle Spieler der jetzigen Erfolgsmannschaft in die U19. „Wir haben eine starke U16“, sagt Schult. Klar sei aber, dass der JFV für die Regionalliga weitere leistungsstarke Spieler braucht. „Und für die Regionalliga findet man solche Spieler nicht nur in der Region“, sagt Schult. Er ist aber davon überzeugt, dass der JFV sich konkurrenzfähig aufstellen wird. In der Saison 2013/14 spielten die U19 wie die U17 schon einmal in der Regionalliga. Beide Teams waren konkurrenzfähig, stiegen aber wieder ab. „Damals waren unsere Strukturen noch nicht so weit gewachsen“, sagt Schult. Es war erst die vierte Saison für den JFV. Der sportliche Aufstieg war rasant. Nun sieht Schult bessere Voraussetzungen für ein Regionalliga-Abenteuer – auch dank der Zusammenarbeit mit Werder. „Und das Schöne ist ja auch, dass wir in jedem Fall die Niedersachsenliga halten. Das ist Kontinuität“, so Schult bezüglich eines Wiederabstiegs.

Aufrufe: 020.4.2017, 15:29 Uhr
TAGEBLATT | Jan BröhanAutor