2024-05-16T14:13:28.083Z

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Trainer Jörg Loutchan sieht großen Verbesserungsbedarf in der Defensive seines TuS Merzhausen.  Foto: Archiv
Trainer Jörg Loutchan sieht großen Verbesserungsbedarf in der Defensive seines TuS Merzhausen. Foto: Archiv

Jetzt zählt nur noch der Klassenerhalt

TUS MERZHAUSEN Zu Saisonbeginn ausgeruht +++ Nöll: Jetzt sind die Spieler in der Pflicht

MERZHAUSEN - (anr). Ein Überwintern auf Platz elf, nur zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz in der Fußball Gruppenliga Frankfurt West, hatten sich die Verantwortlichen beim TuS Merzhausen zu Saisonbeginn sicher nicht vorgestellt. Die vorherige Spielzeit hatte man noch auf Platz sechs abgeschlossen. Eine Pleitenserie von sechs Niederlagen in Folge zwischen September und Oktober sorgte für Abstiegskampf pur und führte zur Trennung von Trainer Tarkan Esmer. Die schwächste Heimmannschaft der Liga stellt mit 45 Gegentreffern die zweitschlechteste Gruppenligaabwehr. Eine Negativbilanz, die man so schwerwiegend im Usinger Stadtteil nicht erwartet hatte.

Merzhausens Fußballabteilungsleiter Andreas Nöll spricht im Rückblick von einer völlig unbefriedigenden Situation: „Zu Saisonbeginn hat sich die Mannschaft zu viel zurückgelehnt, auf dem Erreichten des Vorjahres ausgeruht und nicht daran geglaubt, dass man ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten könnte.“

Spätestens beim Pokalaus in Wehrheim sei jedoch klar geworden, dass etwas nicht zusammenpasse und die Trennung von Esmer notwendig geworden: „Der neue Trainer Jörg Loutchan konnte noch nicht alles umsetzen, was er sich wünscht, aber drei Siege und drei Niederlagen sind ein Anfang.“ Nöll setzt voll und ganz auf die anstehende Vorbereitung, in der man je nach Wetterlage den Kunstrasen in Reifenberg zum Training nutzen werde.

„Wir wollen mit bester körperlicher Verfassung in der Restrunde so schnell wie möglich aus dem Abstiegskampf raus und haben den Klassenerhalt als einziges Ziel.“ Die Lücke in der zentralen Innenverteidigung, die sich nach dem Abschied von Routinier Martin Ochmann in der zweitschlechtesten Abwehr manifestiert hatte, soll ab sofort Louis Coordes schließen, der bereits das TuS-Trikot getragen hat und von der SG Bornheim kommt. „Das ist ein alter Bekannter, von dem wir wissen, was wir an ihm haben“, so Nöll. Dagegen wird Yassin Belfkhi nach nur fünf Monaten im TuS-Trikot auf eigenen Wunsch künftig für den Ligakonkurrenten Vatanspor Bad Homburg die Fußballstiefel schnüren. Der Merzhausener Fußballchef erwartet einen „harten Abstiegskampf“, in dem die ersten beiden Spiele des Jahres 2015 gegen Schlusslicht Petterweil und Aufsteiger Königstein bereits ganz wichtige Bedeutung hätten: „Das sind Duelle auf Augenhöhe, die wir für uns entscheiden müssen.“

Beim TuS ist man überzeugt, dass angesichts des Potenzials der Mannschaft 100 Prozent Leistung sicher zum Klassenerhalt führen: „Die Mannschaft ist ohne Wenn und Aber in der Pflicht, das zu schaffen. Wir haben alles getan. Jetzt sind die Spieler dran.“ Nöll blickt mit Hochachtung auf Abstiegskonkurrenten wie Nieder-Wöllstadt, denen es alljährlich gelinge, mit besonderer mannschaftlicher Geschlossenheit in der Liga zu bestehen: „Davon können wir uns eine Scheibe abschneiden.“

Nach drei Monaten im Amt hat sich der neue Trainer Jörg Loutchan mit der Lage beim Elften vertraut gemacht und setzt voll und ganz auf die Vorbereitung: „Wir mussten uns erst einmal wieder in die Lage versetzen, um den Klassenerhalt mitspielen zu können, nachdem wir fünf Punkte Rückstand auf die Konkurrenz hatten.“ Bis auf den „herben Rückschlag“ der 0:3-Niederlage beim FC Neu-Anspach habe man aufgeholt. Nach intensiver Vorbereitung in Reifenberg soll die Mannschaft mehr als 60 Minuten Pressing spielen können.

Auch Loutchan sieht den größten Verbesserungsbedarf in der Defensive („Da greift noch nicht alles ineinander“) und erwartet von Neuzugang Coordes, den er aus Bornheim kennt, Stabilität: „Er stellt sich immer 100-prozentig in den Dienst der Mannschaft und wird Zweikampf- und Kopfballstärke zeigen.“ Ansonsten baut der Übungsleiter darauf, dass er nach vorne genug Spieler hat, die eine Partie alleine entscheiden können: „Wenn alle fit sind, macht das richtig Spaß.“

Gegen Auftaktgegner Petterweil sei ein Sieg Pflicht, aber auch gegen die weiteren Gegner Nieder-Wöllstadt, Ober-Erlenbach, Dortelweil und Königstein gelte es, erfolgreich zu punkten. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir da unten rauskommen, aber die Tabelle lügt nicht und es ist klar, dass wir zu Recht da unten stehen.“ Auch wenn man derzeit in der Tabelle über dem Strich sei, zähle nur der Blick nach unten: „Wir haben bisher nur einen Schritt gemacht und müssen bis zum Ende nach unten gucken.“

Aufrufe: 010.1.2015, 07:50 Uhr
Usinger AnzeigerAutor