2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Während die Spieler ausgelassen den Aufstieg feierten, genossen Coach Stefan Anderl (links) und Torwarttrainer Hubert Renzhofer den Erfolg ihres FC Gundelfingen.    F.: Walter Brugger
Während die Spieler ausgelassen den Aufstieg feierten, genossen Coach Stefan Anderl (links) und Torwarttrainer Hubert Renzhofer den Erfolg ihres FC Gundelfingen. F.: Walter Brugger

»Jetzt überwiegt die Freude«

Der FC Gundelfingen steht als Landesliga-Meister fest +++ Trainer Anderl genießt erst einmal den Erfolg

Es war der 12. Juni 1993, als Stefan Anderl beim größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des FC Gundelfingen schon mal eine entscheidende Rolle spielte. Im Relegationsspiel gegen den TSV Eching kam es nach torlosen 120 auf neutralem Platz in Aindling zum Elfmeterschießen.

Anderl traf mit dem letzten Schuss zum 3:2 und sorgte damit für den Aufstieg in die damals noch drittklassige Bayernliga, die direkt unter der 2. Bundesliga angesiedelt war. 23 Jahre später hat Anderl zwar nicht mehr aktiv ins Geschehen eingegriffen, war aber als Trainer am zweiten Bayernliga-Aufstieg der FCG-Geschichte beteiligt. Im Gespräch mit unserem Redakteur Walter Brugger blickt er auf die vergangenen Monate zurück.

Glückwunsch zum Titel. Während die Mannschaft aber schon feierte, standen Sie etwas ungläubig abseits. Was war los?

Anderl: Ich war mir noch nicht sicher, ob die Memminger tatsächlich noch kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielt haben. Erst als mir FCM-Trainer Andreas Köstner das in einem Telefonat bestätigt hat, habe ich es auch geglaubt.

Was sind die Schlüssel für diesen Erfolg?

Anderl: Die gute Frühjahrsrunde 2015, als wir ungeschlagen blieben und beinahe noch aufgestiegen wären, hat bei altgedienten Spielern wie Manuel Müller, Stefan Winkler, Christoph Schnelle, René Schröder oder Bernd Scheu sicherlich nochmal etwas bewegt. Das habe ich in vielen Punkten gemerkt, wozu beispielsweise auch die Urlaubsplanung gehört. Es hat sich bei ihnen eine Jetzt-oder-nie-Stimmung breit gemacht.

Was war noch ausschlaggebend?

Anderl: Unsere Neuzugänge vergangenen Sommer haben gepasst, dazu kam auch noch etwas Glück dazu. Die Torhüterposition hatte mir in den vergangenen Jahren schon den einen oder anderen Nerv geraubt und dann standen wir im Juli plötzlich mit nur noch einem Keeper für zwei Mannschaften da. Wie sich dann Dominik Trenker entwickelt hat, ist ebenso unglaublich wie von mir unbeeinflussbar. Da gilt Torwarttrainer Hubert Renzhofer ein großer Dank, der sehr intensiv mit unseren Keepern gearbeitet und sie weitergebracht hat. Wie überhaupt die Konstellation im Trainerstab mit Fitnesscoach Stefan Lemmert oder Co-Trainer Stefan Kerle, zugleich noch unser Sportlicher Leiter, bestens gepasst hat.

Jetzt ist der FCG drei Spieltage vor Saisonende bereits Meister. Kommt angesichts Ihres Wechsels zum Regionalligisten FC Memmingen schon Wehmut auf?

Anderl: Jetzt überwiegt eindeutig die Freude, Wehmut kommt aber sicher in ein paar Wochen oder Monaten auf. Das hier ist meine Mannschaft, die ich bei meinem Heimatverein über Jahre geformt habe und die mir gefolgt ist. Während ich den Spielern in Memmingen erst noch meine Vorstellungen vermitteln muss. Da wartet eine Menge Arbeit auf mich.

Aufrufe: 01.5.2016, 08:28 Uhr
Walter BruggerAutor