Jetzt sitzt Sonsbeck dem SCK im Nacken

"Ein Ergebnis, das aufhorchen lässt und das ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet hatte." Und mehr gibt es von ihm dazu nicht - der bei Spielen des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach als szenekundiger Beamter eingesetzte Polizist ist schließlich an härtere Nummern gewöhnt.

Fakt ist aber: Mit dem Coup im Stadion am Hünting hat Sonsbeck den Rückstand auf Kapellen vor dem direkten Duell am Sonntag im Willy-Lemkens-Sportpark auf drei Punkte verkürzt. Das wirkt umso bedrohlicher, belegt des SVS, wenn tatsächlich vier Klubs runter in die Landesliga müssen, doch den ersten Abstiegsplatz. Für Mitschkowski erwächst daraus folgender Arbeitsauftrag: "Das ist ein wichtiges Spiel, in dem wir trotzdem nicht verkrampfen dürfen." Leichter gesagt als getan für eine Mannschaft, die nun auch schon wieder seit fünf Partien auf einen Sieg wartet. Mitschkowski hat eine sehr genaue Vorstellung davon, was seine Jungs in Sonsbeck erwartet: "Die stehen sehr kompakt, da müssen und werden wir dagegenhalten."

Zuversichtlich stimmen ihn trotz der ausgebliebenen Siege die Vorstellungen in den zurückliegenden Spielen. "Die Art und Weise war, wenn auch nicht in jeder Phase, absolut in Ordnung." Auch das Personal verursacht ausnahmsweise mal keine zusätzlichen Probleme: Nach ihren Sperren (fünfte Gelbe Karte) kehren die Defensiv-Allrounder Robin Kreis und Dalibor Cvetkovic in den Kader zurück. Robert Wilschrey steigt nach seiner Erkältung am Freitagabend wieder ins Training ein. Sorge bereitet lediglich Stürmer Emrah Cavdar, dessen Sprunggelenk unter Belastung regelmäßig anschwillt. Schon im Heimspiel gegen Bösinghoven hatte er auf die Zähne gebissen - und nach seiner Einwechslung in der 80. Minute nur wenig Anlaufzeit benötigt, um den 2:2-Ausgleich (89.) zu erzielen. Das Tor hütet weiterhin David Platen, da Stammkeeper Christopher Möllering mit angerissenem Außenband im Knöchel noch zwei bis drei Wochen ausfällt. Noch viel länger dürfte das mit der Rückkehr aufs Spielfeld bei Simon Kohlen dauern. Der 22-Jährige hatte sich Ende Oktober den Mittelfuß gebrochen und rennt seither von Arzt zu Arzt. Mitschkowski war mit ihm sogar schon bei einem Schmerztherapeuten, doch selbst leichtes Joggen ist für den feinen Techniker immer noch nicht möglich.

Derweil ist die von Trainer Thomas Geist stets ans Limit gebrachte Truppe des SV Sonsbeck dabei, sich mit spektakulären Aktionen zu retten. Das 3:0 in Bocholt war nämlich nicht ihr erster Streich: Zuvor hatten die Überlebenskünstler schon den Wuppertaler SV mit 1:0 bezwungen und in Nievenheim in der fünften Minute der Nachspielzeit zu neunt den 2:1-Siegtreffer markiert.