Jetzt sind Typen gefragt

TSV Gersthofen - TSV Rain/Lech II (Fr 19:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Mit überragenden Typen und Fußball mit Herz hat sich der Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 in die Herzen der Fans gespielt. Kicker wie der blitzschnell watschelnde Marcel Heller, der kantige Abwehrchef Aytac Sulu oder der vollbärtige ZZ-Top-Verschnitt Marco „Toni“ Sailer haben die als Abstiegskandidat Nummer eins apostrophierte graue Maus bis auf Rang zehn geführt. Auf Rang zehn in der Bezirksliga Nord steht auch der TSV Gersthofen vor dem Heimspiel gegen die Regionalliga-Reserve.
Was haben der TSV Gersthofen und der SV Darmstadt 98 miteinander zu tun? Bevor das Bezirksliga-Punktspiel unter Flutlicht angepfiffen wird, absolviert um 15 Uhr der Bundesligist aus Hessen eine letzte Trainingseinheit vor dem Spiel beim FC Augsburg in der Selgros-Arena. Der Kontakt kam über Sascha Franz, den ehemaligen Co-Trainer des FCA, zustande, der jetzt als Assistent von Dirk Schuster bei den Lilien arbeitet. „Er hat sich an die guten Bedingungen in Gersthofen erinnert und bei uns angefragt“, berichtet TSV-Abteilungsleiter Klaus Assum. „Wir haben das natürlich sehr gerne möglich gemacht.“
Solche Typen, wie der SV Darmstadt 98 mit Heller, Sulu oder Sailer hätte auch der TSV Gersthofen gerne in seinen Reihen. Max Reiser, der vor Saisonbeginn vom SV Cosmos Aystetten zu seinem Heimatverein zurückkehrte, wäre ein solcher gewesen. Doch der kickende Co-Trainer fällt mit einem Knorpelschaden auf unbestimmt Zeit aus. Auch der vom TSV Wertingen gekommene Nicolas Korselt gehört zur Kategorie Typen. Der 29-Jährige, der bisher vier Treffer erzielt hat, hat nach einer mehrwöchigen Verletzungspause beim 1:0-Sieg in Bubesheim zum ersten Mal wieder gespielt.
„Das war unser bisher bestes Spiel“, zeigt sich Klaus Assum vor allem von der kämpferischen Einstellung und der Leidenschaft angetan, mit der durch den Freistoßtreffer von Kapitän Mark Huckle eine Serie von sieben sieglosen Spielen beendet werden konnte.
Von den 26 bisher eingesetzten Kickern hat nur einer alle 13 Partien bestritten: Nikola Cvetic. „Ein Super-Typ!“, urteilt Abteilungsleiter Klaus Assum über den baumlangen Angreifer, der im Winter vergangenen Jahres aus Serbien zu den Schwarz-Gelben gestoßen ist. Zwei Treffer und zwei Assists hat „Zwetschge“, wie der sympathische 1,99 Meter große Schreiner von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, bisher auf seinem Konto. Im Spiel geht er lange Wege, hilft auch immer wieder bei Standardsituationen am eigenen Strafraum aus. Nikola Cvetic könnte zu einem dieser Typen werden, die beim Neuaufbau des TSV Gersthofen gefragt sind.
Rains Trainer Daniel Schneider hat auch in Gersthofen keine all zu großen personellen Alternativen. Zumal sich neben den bekannten Ausfällen von Adldinger, Clari, Käßmeyer und Mauch im Spiel gegen den TSV Nördlingen II auch noch Stürmer Johannes Hippele eine Muskelverletzung zuzog. Hippele wird dadurch in den nächsten Wochen ausfallen. Schneider setzt daher wieder voll auf sein Kollektiv und die mannschaftliche Geschlossenheit. Aufgrund der aktuellen Not wurde zuletzt sogar Stürmer Niko Schröttle zum Innenverteidiger umfunktioniert. Schröttle kam mit seiner neuen Rolle gegen Nördlingen gut zurecht und wird, falls er rechtzeitig von seinem Studienort Erlangen in Gersthofen eintrifft diese Rolle wieder übernehmen. Trotz der zuletzt nicht immer zufriedenstellenden Leistungen hofft der Trainer auf einen Punktgewinn bei einem tollen Flutlichtspiel.
Schiedsrichter: Thomas Sprinkart (Burgberg)