Interview

Durachs sportlicher Leiter Peter Dietrich hat den Abstieg aus der Landesliga immer noch nicht verdaut. Foto: Stephan Schöttl

Jetzt sind die Jungen am Zug

Nach dem Abstieg aus der Landesliga gibt es beim VfB Durach einen Umbruch +++ Der Sportliche Leiter Peter Dietrich baut hauptsächlich auf den eigenen Nachwuchs

Der Schmerz nach dem Abstieg aus der Landesliga lässt von Tag zu Tag nach. Der Sportliche Leiter Peter Dietrich und sein Team beim VfB Durach haben den Abschied aus dieser Liga noch nicht so ganz verkraftet, aber Trainer-Legende Dragoslav Stepanovic prägte einst den möglicherweise einzigen passenden Spruch für derartige Misserfolgserlebnisse: „Lebbe geht weiter.“ Das war damals nach dem Abstieg von Eintracht Frankfurt aus der Bundesliga so und es gilt wohl auch für die Oberallgäuer, die in der Bezirksliga einen neuen Anlauf nehmen, um zurück zu kommen.

Was sind die Gründe, dass der VfB Durach abgestiegen ist?

Peter Dietrich: Wir sind ja nicht erst am Sonntag abgestiegen, das ging schon viel früher los. Es ist viel im Verein im vergangenen Jahr geschehen. Erst der Weggang von Trainer Peter Christl, dann mein Rücktritt, ein neuer Vorstand, ich bin wieder eingestiegen ... Wir hatten viele Dauerverletzte, im Winter ist mit Tobias Roßmann auch noch ein guter Stürmer zum SV Heiligkreuz gegangen, und so weiter. Das war kontraproduktiv. Es hat einfach alles zusammen gepasst, um abzusteigen. Nachkarten bringt nichts.

Wie tief sitzt der Frust?

Dietrich: Es hilft nichts. Wir sind hingefallen und jetzt stehen wir wieder auf, das ist sicher. Es war eine riesengroße Enttäuschung. Aber wir schauen nach vorne. Für die nächste Saison sind wir gut aufgestellt.

Es gab Fälle, bei denen Vereine nach einem Abstieg nahezu auseinandergebrochen sind. Sind Sie in Sorge?

Dietrich: Wir hatten zehn, zwölf tolle Jahre. Es ist fast stets aufwärts gegangen. Jetzt hat es uns erwischt. Deswegen ist nicht alles schlecht. Wir haben in den letzten Jahren hochklassig gespielt und im Verein mit dem Bau der Tribüne und des Vereinsheims viel bewegt. Wir dürfen auch nicht vergessen, wo wir herkommen. Bezirksliga zu spielen ist für unser Dorf nicht so übel.

Wird das Team umgebaut oder vertrauen Sie dem Kader dieser Saison?

Dietrich: Es wird definitiv einen Umbruch geben und da kommt uns die gute Jugendarbeit entgegen. Von den A-Junioren, die in der Bezirksoberliga Vizemeister wurden, kommen bis auf fünf Spieler alle in den Männerbereich. Wir werden die Jungen nach und nach an die Bezirksliga heranführen. Die neue Mannschaft wird um Dominik Rotter, Lukas Schneider, Roland Ostheimer und Kapitän Manuel Welte entstehen. Die Jungen können mit der Zeit reinwachsen.

Klingt irgendwie, als hätten Sie den Abstieg schon verdaut!

Dietrich: Das nicht. Es ist ein Rückschritt. Wir sind noch ein paar Tage traurig, schütteln uns und dann geht es weiter. Ob wir gleich wieder aufsteigen muss man abwarten. Das wird kein Selbstläufer. Auch in der Bezirksliga wird gut Fußball gespielt. Wir freuen uns auf die Derbys mit dem FC Kempten und FC Wiggensbach. Schade, dass der SSV Wildpoldsried abgestiegen ist.

Bleibt Ihnen zumindest die Baustelle der Trainersuche erspart?

Dietrich: Bernd Gruber macht weiter. Wir sind mit ihm sehr zufrieden. Er spricht viel und er hat ein Händchen für die Jungen.