2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Als ob der Ball an der Stirn klebt: Triers Innenverteidiger Torge Hollmann klärt vor Elversbergs Maximilian Nicu. Foto: Sebastian Schwarz
Als ob der Ball an der Stirn klebt: Triers Innenverteidiger Torge Hollmann klärt vor Elversbergs Maximilian Nicu. Foto: Sebastian Schwarz

Jetzt gilt es in den Wochen der Wahrheit

Nach dem 1:2 in Elversberg blickt Eintracht Trier auf fünf eminent wichtige Partien

Die Torflaute bei Eintracht Trier ist zwar nach 443 Minuten beendet, etwas Zählbares hat der SVE aus Elversberg dennoch nicht mitgenommen. Nach dem 1:2 beim Aufstiegsanwärter blicken Trainer und Spieler nun auf fünf mögliche Endspiele um den Klassenerhalt. "Wir müssen jetzt gnadenlos punkten", sagt Spieler Christoph Anton.

Bei der Eintracht beginnen die Wochen der Wahrheit. Baunatal, Zweibrücken, Nöttingen, Koblenz und Mannheim - bis Mitte April treffen die Moselaner ausnahmslos auf mehr oder weniger direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

"Das werden knallharte Spiele, in denen Kleinigkeiten entscheiden. Wir müssen ganz konzen triert arbeiten, und zwar von Beginn an. Wenn du in der Regionalliga in einem Spiel 0:1 in Rückstand gerätst, wird es ganz schwer", sagte SVE-Flügelspieler Christoph Anton, der eine hohe Punkteausbeute fordert.
In Elversberg war Trier in Rückstand geraten - und das schon in der dritten Minute. Michael Dingels unterlief einen langen Ball, Mijo Tunjic bediente Sebastian Mannström, der den Ball aus gut 20 Metern gekonnt unter die Latte jagte.

Es war nicht der Anfang vom Ende, doch Trier hatte sichtlich daran zu knabbern. Zumal Kapitän Michael Dingels mit einer Blessur am zuletzt lädierten rechten Knie schon nach sieben Minuten ausgewechselt werden musste (siehe Partie kompakt). Anton: "Nach den beiden Nackenschlägen hat man schon gemerkt, dass wir nicht die breite Brust haben. Wir haben uns in der Pause zusammengerafft und in der zweiten Halbzeit ein super Spiel abgeliefert. Da hat man gesehen, dass die Mannschaft lebt."

Trotz des 0:2 kurz vor der Pause (Mijo Tunjic verwandelte einen umstrittenen Foulelfmeter) nahm die Eintracht gegen phasenweise pomadig agierende Elversberger noch mal Fahrt auf. "Wir haben überlegt auf unsere Chance gewartet", analysierte Triers Routinier Torge Hollmann. In der 56. Minute scheiterte Rudy Carlier mit einem schwach geschossenen Foulelfmeter an Elversbergs Torwart Morten Jensen - vorgesehen als Schütze war eigentlich der bereits ausgeschiedene Dingels. Sieben Minuten vor dem Abpfiff machte es der Franzose besser, als er den Ball nach einem Freistoß des eingewechselten Till Hermandung über die Linie drückte. Der Treffer kam jedoch zu spät, um noch etwas auszurichten.

"In der zweiten Halbzeit bin ich mit dem Auftritt der Mannschaft sehr zufrieden. Jetzt kommen die Spiele, die für uns entscheidend sind", sagte Triers Trainer Peter Rubeck. Hollmann will keine Trübsal blasen: "Wir gehen voll motiviert und voll konzentriert an die nächste Aufgabe heran."

Extra

Tumulte:Nach dem Elfmeterpfiff für die SV Elversberg schlugen im Eintracht-Block die Emotionen hoch. Nach Angaben der Polizei in Neunkirchen schritten Ordner ein, um zwei Trierer Fans, die über den Zaun geklettert waren, zurückzudrängen. Es kam zu Auseinandersetzungen, bei denen Fäuste und Fahnenstangen flogen. Laut Polizei wurden aufgrund von Videoaufzeichnungen gegen drei Trier-Anhänger Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung gestellt. Der Eintracht-Fanbeauftragte Thomas Metzger, der die Tumulte beobachtete und schlichtend einschritt, hat nach eigener Auskunft ebenfalls Anzeige erstattet. Grund: Ein Ordner sei mit einem sogenannten Totschläger ausgerüstet gewesen. Dabei handelt es sich um einen flexiblen Schlagstock mit Metallkugel am Ende, der im Sinne des Waffengesetzes eine verbotene Waffe darstellt.
Aufrufe: 015.3.2015, 21:11 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Mirko BlahakAutor