"Jetzt geht's um die Wurst"

Die Bratwurst, gerne auch in der Variante Currywurst-Pommes oder als fleischlose Version in Pommes rot-weiß bestellt, ist Tröster für Leib und Seele, wenn die Kickerbeine mal wieder zu langsam laufen und das Spiel der eigenen Mannschaft zu fad gewürzt ist.

Gäbe es die Stadionwurst nicht, man müsste sie erfinden, mindestens aber auf die Listen des UNESCO-Weltkulturerbes setzen. Aber Bratwurst ist nicht gleich Bratwurst. Nicht alles, was da vom Grill oder der heißen Herdplatte im meist labbrigen Brötchen landet, erfreut auch wirklich Gaumen und Nase. Zu fett, zu verbruzzelt, zu hell oder zu dunkel – die Geschmacksnerven der Bratwurst-Jünger sind so vielfältig und schwer erklärbar wie die Abseitsregel. Der eine flucht, weil er sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 98,5 Prozent die Zunge verbrennt, der andere, weil die gute alte Lederjacke schon wieder in die Reinigung muss – Senf und Ketchup lassen auch schön grüßen.

FuPa Südwestfalen wollte es genauer wissen und hat seine eigenen Bratwurst-Tester losgeschickt. Anonym natürlich und gegen ehrliche Bezahlung. Wir wollten keine getunten Bratwurst-Prototypen testen wie unsere Kollegen von den Auto-Zeitungen. Und kaufen lassen wir uns auch nicht – wir zahlen selbst. Auf vielen Plätzen in der südwestfälischen Region waren unsere un-veganen Tester unterwegs, schauten den Grillmeistern und -meisterinnen über die Schulter, bissen herzhaft in die Därme, schauten aber auch auf Sauberkeit, Betriebsamkeit und Preisgestaltung. Ab morgen lesen Sie hier auf FuPa die Ergebnisse unseres Bratwurst-Contestes (FSDB – Fupa sucht den Bratwurst-Star).

Es gab und gibt klare Vorgaben und Gewichtungen. Für Geschmack, Optik, Beigaben, Ambiente und den Preis waren jeweils ein bis fünf „Bratwürste“ zu vergeben. Geschmack (50 Prozent) und Preis (20 Prozent) werden dabei jedoch höher bewertet, weil wichtiger. Wer also drei „Bratwürste“ für den Geschmack bekommt, darf diese Wertung mit fünf multiplizieren, erhält demnach 15 Punkte. Die Bratwürste für den Preis werden gedoppelt, alle anderen Kriterien einfach gewertet. So ergibt sich die Gesamtpunktzahl. Bratwurst-Superstar der Saison 2016/2017 ist also, wer so nahe wie möglich an das Maximum von 50 Punkten kommt.

Viele Bratwürste haben ihre Bissfestigkeit in der Hinrunde schon bewiesen, manche Schweinchenstange lag aber unseren Testern auch schon mal länger quer im Magen, und man hatte nach dem Schlusspfiff der Spiele ebenso mit den Folgen zu kämpfen wie die Kicker in der Kabine…

Sagen Sie uns Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mit den Bratwürsten der Nation. Für Anregungen und Tipps sind wir dankbar, gebissen und getestet wird noch bis Mai.