2024-04-25T10:27:22.981Z

Pokal
Jerome Schulz (noch in den alten Prenzlauer Trikots).  F: Bock
Jerome Schulz (noch in den alten Prenzlauer Trikots). F: Bock

"Jerry"-Festspiele im Prenzlauer Wohnzimmer

Zweite Mannschaft des SC Blau-Weiß Energie schießt Germania Lychen aus dem Pokal

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Im Lübzer Kreispokal der Uckermark kassiert der Liga-Spitzenreiter SV Germania aus Lychen eine böse Klatsche bei der "Zweiten" des SC Energie im Prenzlauer Uckerstadion.

Es wird derselbe Rasen sein, in der gleichen Arena, vielleicht bei zumindest ähnlich-trüben Wetterbedingungen und es wird ein Jubel- & Feiertag! Am nächsten „Tag der Arbeit“, dem 1. Mai 2017 (Montag) wird er gesucht werden, der uckermärkische Pokalsieger im Finale 16/17, mithin der Nachfolger der „Ersten“ des SC Energie Prenzlau im Uckerstadion. Dies aber geschieht ganz sicher nicht aus der Ansetzung heraus, die sich am Samstag auf den Weg über die „Zwischenhürde Achtelfinale“ machte. Im Duell der Uckermark-Ligisten empfing die „Reserve“ des SC Energie als aktuell Fünfter in der Kreis-Oberliga im heimischen Uckerstadion den derzeitigen Primus der Staffel, den SV Germania aus Lychen. Etwaige Prognosen entpuppten sich früh als wenig haltbar, Prenzlau machte gegen den Favoriten von Anbeginn viel Druck. Denny Zabel sorgte über seine rechte Angriffsseite für einen flexiblen und doch geradlinigen Spielaufbau. Die Gäste hingegen versäumten es, die gefährlichen Vorstöße etwa mit hohem „Gegenpressing“ zu entschärfen. Für die Platzherren hingegen fehlte es an der Präzision im Abschluss.

Mittelfeld-Regisseur Marcel Blume half in der „Zweiten“ der Kreisstädter aus, sein spielfreies Landesliga-Team delegierte den 22-Jährigen kurzerhand in die leicht ersatzgeschwächte Mannschaft von Coach Andreas Lemcke und Alexander Thiede. Die Germania stand tief und verlegte sich auf ihr geliebtes Konterspiel – kreuzgefährlich! Lychens Sebastian Baugatz brach kraftvoll und mit Hochgeschwindigkeit zum Gegenzug durch, ließ gleich vier Blau-Weiße stehen und schloss ab – Außenpfosten (18.). Nach der ersten Prenzlauer Ecke eine ähnliche Situation: Energie auch nach Standards ungenügend im Abschluss – Lychen blieb im Kontermodus. Wieder erhielt Baugatz das Leder gefährlich in den Sturmlauf durchgesteckt und fand sich allein vor SC-Schlussmann Nico Hannemann. Der aber brillierte zwischen seinen Pfosten sensationell – weiter torlos (21.).

Dann jedoch brannte es abermals lichterloh auf der anderen Seite vor seinem Pendant, Lars Dzierzawa, im Lychener Kasten. Denny Zabel spielte sich fast mühelos durch die SV-Hälfte, im Zick-Zack-Direktspiel kam das Leder zu Lukas Theel in die Mitte. Der 21-Jährige zog direkt ab, Dzierzawa stand gut, konnte aber nur nach vorn abprallen lassen und Blume donnerte im Nachschuss letztlich hauchdünn am Kasten vorbei (28.). Auch den brasilianischen Innenverteidiger in den Prenzlauer Reihen, Wellington Schäfer, wagte sich ob der äußerst defensiven Einstellung des Gegners immer wieder mit nach vorn. Der Kopfball des 35-Jährigen nach der nächsten Ecke strich jedoch ebenso knapp am Lychener Kasten vorbei (40.). Kurz darauf zappelte dann das Runde aber doch im Netz hinter Dzierzawa – Jeromé Schulz donnerte den Ball nach starker Vorarbeit von Marcel Blume unter den Querbalken – völlig verdient das 1:0 für Prenzlau (42.). Kaum rollte das Leder wieder, da zeigten Denny Zabel und Ricardo Ludwig abermals ein herrliches Direktspiel vor dem Sechzehner der Gäste, ehe erneut Jeromé Schulz abzog – 2:0 (44.). Kurz darauf hatte Denny Zabel gleich noch eine dicke Chance, diesmal aber parierte Lars Dzierzawa großartig (45.).


Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild: die Energie-Elf machte das Spiel, Lychen probierte weiter zu kontern. Nach einem perfekten Schnittstellenpass in die Tiefe eroberte sich Marcel Blume den Ball, verlud den bedauernswerten Germania-Schlussmann in aller Ruhe und krönte seine ohnehin äußerst ansprechende Leistung seelenruhig mit dem unbedrängten Einschieben zum 3:0 (60.). Nach einer Stunde war die Partie gelaufen. Die Gäste versuchten es jedoch weiter engagiert und zudem äußerst fair. Der souveräne Referee Chris Wein aus Angermünde musste nur einmal in seine Brusttasche greifen – ausgerechnet der Mann des Tages, Jeromé Schulz, sah den Gelben Karton wegen Foulspiels (72.). Kurz zuvor aber musste Marcel Blume an die Seitenlinie, um die Hälfte seines Schuhwerks zu tauschen. Auch mit den nun knallbunten Tretern servierte er nicht minder präzise auf Schulz, der zum Dreierpack und damit zum 4:0 einnetzte (68.).

Für Lychen tobte Marcel Dzierzawa allein auf Nico Hannemanns Gehäuse zu, der sich abermals mit einer erneut großartigen Glanztat auszeichnen konnte (74.). Das nun fast verzweifelt offensive Spiel der Gäste schuf zusätzliche Räume. Ein grober Schnitzer der nun noch löchrigeren Gästeabwehr bot die nächste Gelegenheit. Und für solche Fälle hatten die Platzherren ja bekanntermaßen einen Spezialisten. „Jerry“ zu seinem vierten Treffer, was für ein Spiel – 5:0 (76.). Den Ehrentreffer kurz vor dem Abpfiff erzielte Marcel Dzierzawa (5:1, 81.), doch das änderte nichts mehr am Entscheid im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale (12./13. November).

Aufrufe: 09.10.2016, 20:17 Uhr
Eric ZieseAutor